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irgendwann offenbaren müssen. Auf dreifache<br />

Weise können sie offenbar wer<strong>de</strong>n:<br />

1. durch die Zeichen <strong>de</strong>r Natur – 2. in<strong>de</strong>m<br />

sich das Wesen selbst offenbart – 3.wenn<br />

Gott es offenbart. Hier haben wir einen<br />

ethischen Anspruch, <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> die Wissenschaften<br />

heute beherzigen sollten. Ent<strong>de</strong>cken<br />

und Forschen gehören zum göttlichen<br />

Willen und sind an sich nichts<br />

Schlechtes. Aber ob und wann etwas offenbart<br />

wird, dies sollte von einem höheren<br />

<strong>Ges</strong>ichtspunkt abhängen. Deshalb sollte<br />

nach Paracelsus jemand erst die Zeichen<br />

erkennen lernen, seine eigenen Zeichen als<br />

Akt <strong>de</strong>r Selbsterkenntnis und die Zeichen<br />

<strong>de</strong>r Zeit, bevor er Dinge offenbart. Be<strong>de</strong>nken<br />

wir, welche Folgen manche Forschungsergebnisse<br />

heute haben, Folgen für Generationen,<br />

da muss man <strong>bei</strong> aller wissenschaftlicher<br />

Freiheit doch fragen, ob es<br />

nicht sinnvoll ist, erst die eigene mensch-<br />

»Ich heiße sie Artes Incertae (ungewisse<br />

Künste) entsprechend <strong>de</strong>m Zustan<strong>de</strong>, in<br />

<strong>de</strong>m sie sich zu meinen Zeiten befin<strong>de</strong>n.<br />

Wären sie noch so wie <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Alten und<br />

wären die Jungen wie die Alten, so wollte<br />

ich sie Artes Certae (gewisse Künste)<br />

heißen« (17).<br />

Zunächst versteht Paracelsus darunter<br />

die Fähigkeit <strong>de</strong>r Vorfahren, aus <strong>de</strong>n Elementen<br />

heraus »Prophezeiungen« zu lesen.<br />

Er führt dazu die Geomantie an, die vor<br />

allem auch mit <strong>de</strong>r Wünschelrute ar<strong>bei</strong>tet,<br />

und die für Ortsgründungen, Hausbau<br />

und Bergbau eine wichtige Rolle spielte.<br />

Heute erleben wir einen Wie<strong>de</strong>raufgang<br />

<strong>de</strong>r Geomantie, vor allem auch in <strong>de</strong>r<br />

populären östlichen Form <strong>de</strong>s Feng Shui.<br />

Die sechste Kunst<br />

Ungewisse Kunst · Mentale Techniken<br />

Ziel: Konzentration<br />

liche Reife zu för<strong>de</strong>rn, bevor man Dinge<br />

unverantwortlich in die Welt setzt.<br />

Und noch etwas steckt nach Paracelsus<br />

in <strong>de</strong>r Signatur, nämlich die richtige Benennung<br />

<strong>de</strong>r Dinge. »Die Kunst Signata<br />

lehrt, einem je<strong>de</strong>n die rechten Namen<br />

geben nach <strong>de</strong>n ihm angeborenen Eigenschaften«<br />

(16). Aus zeitlichen Grün<strong>de</strong>n<br />

kann ich nicht ausführlicher darauf eingehen,<br />

aber die Benennung und Namensgebung<br />

war in frühen Zeiten ein magischer<br />

Akt. Der Name eines Ortes o<strong>de</strong>r einer<br />

Familie war nicht einfach ein Akt einer<br />

nominalistischen Bestimmung o<strong>de</strong>r Benennung,<br />

son<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong> mit kosmischen<br />

Energien in Verbindung gebracht. Namensgebung<br />

ist in diesem Sinne für Paracelsus<br />

keine einfache Begriffsfestlegung, son<strong>de</strong>rn<br />

muss aus <strong>de</strong>m tiefen Wissen um das Wesen<br />

entstehen.<br />

Des Weiteren erwähnt er die Möglichkeit,<br />

aus Feuer,Wasser und Luft Prophezeiungen<br />

zu gewinnen. Es sind heute fast vergessene<br />

Orakelkünste, von <strong>de</strong>nen es noch einige<br />

im Volksbrauch gibt.<br />

Diese ungewissen Künste beruhen nach<br />

Paracelsus auf <strong>de</strong>r Fähigkeit zur Imagination<br />

und auf <strong>de</strong>m Glauben. Paracelsus sagt,<br />

dass <strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>r einen starken Glauben<br />

hat, sein inneres <strong>Ges</strong>tirn und damit<br />

sein Schicksal verän<strong>de</strong>rn kann. Er nennt<br />

sie ungewisse Kunst, da nichts greifbar ist<br />

und <strong>de</strong>r Ausgangspunkt Unsicherheit und<br />

Ungewissheit ist. Allein <strong>de</strong>r Glaube ermöglicht<br />

die Verwirklichung. »Wie also <strong>de</strong>r<br />

Glaube ist, so ist die Vorstellung,... so ist<br />

das <strong>Ges</strong>tirn, so das Werk« (18), sagt Paracel-<br />

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