ARCHITEKTUR IM KLIMAWANDEL - IBA Hamburg
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34 WERKBERICHTE<br />
Lebensstile Rechnung trägt, nur dann erfolgreich<br />
bewältigt werden kann, wenn diese Aufgabe in einem<br />
gewissen Umfang durch die Bürger selbst getragen<br />
wird, also gleichsam zu einer zivilgesellschaftlichen<br />
Aufgabe wird, in der dem Staat bzw. der Kommune<br />
gleichwohl auch weiterhin eine steuernde und<br />
orientierende Funktion zukommt.“ 12<br />
Typologien und Qualitätsmerkmale<br />
Die Antwort in der Gebäudeplanung liegt im<br />
Experiment unterschiedlicher Bauweisen in hoher<br />
Dichte mit attraktiven, öffentlichen Räumen als<br />
Ausgleichsflächen. Die Bandbreite der Typologien<br />
reicht hierbei von wieder entdeckten und weiterentwickelten<br />
Stadtvillen, Reihenhäuser – gut vermarktbar<br />
„Townhouses“ genannt –, gestapelten Maisonettewohnungen<br />
über Geschosswohnungsbau bis hin zu<br />
Wohnhochhäusern – vielfach mit einem differenzierten<br />
Wohnungsgemenge innerhalb eines Wohnhauses.<br />
Die Qualität des neuen gehobenen städtischen<br />
Wohnens zeichnet sich in erster Linie bereits durch ihre<br />
jeweilige innerstädtische Lage aus und deren oftmals<br />
vermarktungsstrategisch geschickten Inszenierung<br />
(z.B. Wohnen am Park, Wohnen am Wasser). Neben<br />
flexiblen, nutzungsneutralen Grundrissen wird einem<br />
hohen Ausstattungsstandard, wie<br />
beispielsweise großen Geschosshöhen,<br />
Wohnküchen und „Wellnessbädern“ und vor<br />
allem großzügig bemessenen privaten, nicht<br />
einsehbaren Freibereichen wie Loggien,<br />
Dachterrassen und Balkonen große Bedeutung<br />
beigemessen. 13<br />
Um ein altersunabhängiges Wohnen in<br />
vertrautem Wohnumfeld zu garantieren, muss<br />
der Barrierefreiheit bei der Planung neuer<br />
Wohnungen besondere Aufmerksam gewidmet<br />
werden, so dass Wohnungen, sofern sie nicht<br />
schon barrierefrei ausgeführt wurden,<br />
zumindest jederzeit problemlos nachgerüstet<br />
werden können.<br />
Energiebewusstes Bauen<br />
Die aktuell stark steigenden Energiepreise und<br />
die zunehmend unsichere Versorgungslage<br />
zwingen zu einem hohen Energiestandard im<br />
Wohnungsbau. Bei langfristigen Betrachtungszeiträumen<br />
ist die Investition in ein<br />
energiesparsames Gebäude die beste<br />
Kapitalinvestition in die Zukunft, da die „zweite<br />
Miete“ inzwischen stark angestiegen ist und<br />
heute häufig bereits ein Viertel der Kostenmiete<br />
beträgt.<br />
Thomas Jocher und Christine Falkner