ARCHITEKTUR IM KLIMAWANDEL - IBA Hamburg
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Betriebsoptimierung sicherlich eine der<br />
effektivsten Maßnahmen.<br />
Energieoptimiertes Bauen in der<br />
forschung<br />
Im Rahmen der Energieforschung unterstützt<br />
das BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie) im Förderschwerpunkt EnOB<br />
das Energieoptimierte Bauen. „Gebäude der<br />
Zukunft“ ist das Leitbild von EnOB und bezieht<br />
sich auf den Neubau gleichermaßen wie auf<br />
den Gebäudebestand. In Teilbereichen geht es<br />
um die Entwicklung neuer Materialien (z.B.<br />
Vakuum-Isolationsglas, Vakuum-Isolationspaneele,<br />
Phasen-Wechsel-Material im Innen-<br />
putz oder in Gipskartonplatten, etc), Kompo-<br />
nenten (z.B. Elementfassaden mit integrierter<br />
HLK-Technik, Extreme Niedertemperatur<br />
Heiz- und Kühlflächen) und Systeme unter<br />
ganzheitlicher Betrachtung von Gebäudehülle<br />
und Gebäudetechnik bis hin zur Durchführung<br />
ambitionierter Demonstrationsgebäude (www.<br />
enob.de), – alles mit dem Ziel, die<br />
Energieeffizienz und den Nutzerkomfort von<br />
Nichtwohngebäuden zu steigern. Im<br />
Teilbereich EnBau – dies steht für den<br />
„Energieoptimierten Neubau“ – wurden bisher<br />
über zwanzig Büro-, Verwaltungs- und<br />
SyMpoSIUMSBEITRäGE<br />
Energie Forum Berlin Architekten: BRT, <strong>Hamburg</strong> und Jentsch<br />
Architekten, Berlin. Energiedesign: Prof. Dr. Fisch, STZ/EGS,<br />
Stuttgart (EnOB-Projekt)<br />
Produktionsgebäude mit minimalem Energiebedarf<br />
geplant, gebaut und im Betrieb evaluiert. Der<br />
Jahres-Primärenergieverbrauch soll 100 kWh/m 2 a nicht<br />
übersteigen, Arbeitsmittel wie Computer nicht<br />
berücksichtigt. Mit diesen Demonstrationsgebäuden,<br />
die völlig normal genutzt werden, war es möglich, die<br />
angestrebten Planungsziele in punkto Energiebedarf<br />
und Nutzerkomfort zu evaluieren und im praktischen<br />
Betrieb zu optimieren. Die daraus gewonnenen<br />
Erkenntnisse und Erfahrungen für die Planungspraxis<br />
der „Gebäude der Zukunft“ sind weltweit einmalig. Das<br />
hohe primär-energetische Ziel von 100 kWh/m 2 a wurde<br />
von der überwiegenden Zahl der Demonstrationsgebäude<br />
erreicht und dies bei üblichen Baukosten (275<br />
bis 375 Euro/m 3 ). Verglichen mit konventionellen<br />
Neubauten in Deutschland bedeutet dies Einsparungen<br />
von 50 bis 65% bei den Energiekosten.<br />
Das Institut für Gebäude- und Solartechnik (IGS) hat im<br />
Rahmen von EnBau drei innovative Gebäudeprojekte<br />
wissenschaftlich begleitet: das Informatikzentrum der<br />
TU Braunschweig, das Energieforum in Berlin und das<br />
Regionshaus in Hannover. Eine sehr wichtige Erfahrung<br />
aus den drei Vorhaben ist, dass ein ganzheitliches<br />
Energiekonzept und eine entsprechende Qualitätssicherung<br />
während der Planungs- und Bauphase die<br />
Voraussetzung zur Erreichung des Ziels ist. Der<br />
entscheidende Erfolg liegt jedoch in der Evaluierung<br />
und Optimierung des Gebäudebetriebs in den ersten<br />
Betriebsjahren. Deshalb wurde in den letzten Jahren<br />
das Thema der Energetischen Betriebsoptimierung<br />
(EnBop) von Nichtwohngebäuden am IGS aufgegriffen<br />
und aktuell im Teilbereich EnBop etabliert (www.enob.de).<br />
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