Das Amtsblatt im Internet - Herrenberg
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AKTUELLES<br />
Donnerstag, 13. Oktober 2011<br />
<strong>Amtsblatt</strong> <strong>Herrenberg</strong> / Ausgabe 41 7<br />
<strong>Herrenberg</strong> und Tarare - die Politik des Herzens<br />
<strong>Herrenberg</strong> war am vergangenen Wochenende zu Gast in der französischen Partnerstadt<br />
Am vergangenen Wochenende hieß<br />
es für <strong>Herrenberg</strong> zum wiederholten<br />
Male, die Reise, mit diesmal rund<br />
68 Teilnehmern, in die französische<br />
Kleinstadt Tarare anzutreten. Ein<br />
weiteres Mal zeigte sich die tiefe<br />
Freundschaft und Verbundenheit, die<br />
sich <strong>im</strong> Laufe der nun schon seit 51<br />
Jahren andauernden Partnerschaft<br />
entwickelte.<br />
Einer der Höhepunkte des Besuches<br />
war die Einweihung des <strong>Herrenberg</strong>er<br />
Brunnens am Sonntagmorgen. Der<br />
Brunnen war ein Geschenk der Stadt<br />
<strong>Herrenberg</strong> an Tarare und steht ganz<br />
<strong>im</strong> Zeichen der Freundschaft unter den<br />
beiden Kommunen. Nun lebt also offiziell<br />
ein kleines Stück <strong>Herrenberg</strong> in den<br />
Herzen der französischen Bürgerinnen<br />
und Bürger – aus Partnerschaft wurde<br />
Freundschaft.<br />
Am vergangenen Freitag ging es für die<br />
<strong>Herrenberg</strong>er mit dem Bus auf die rund<br />
640 km lange Fahrt nach Tarare. Nach<br />
Zwischenstopps in Mulhouse und in der<br />
Nähe von Villefranche wurde die Gruppe<br />
aus <strong>Herrenberg</strong>, mit Oberbürgermeister<br />
Thomas Sprißler und Partnerschaftspräsidentin<br />
Gabriele Hüttenberger an<br />
der Spitze, von Bürgermeister Thomas<br />
Chadoeuf-Hoebeke, dem Tararer Partnerschaftskomitee<br />
und zahlreichen Tararer<br />
Freunden empfangen.<br />
Mit angereist waren unter anderem<br />
Mitglieder des Gemeinderates und des<br />
Partnerschaftskomitees, Vertreter des<br />
Stadtjugendrings, des Fotoclub Objektiv,<br />
des Kunstvereins, auch der Handballvereins<br />
SG H2Ku, sowie der Judo-<br />
Club, die Gemeinnützigen Werkstätte<br />
und die Volkshochschule <strong>Herrenberg</strong><br />
waren vertreten.<br />
Besuch der Foto- und Gemälde-<br />
ausstellung <strong>im</strong> Espace Malraux<br />
Bei der Ausstellung.<br />
Am Freitagnachmittag wurde die Kunstausstellung<br />
begutachtet und bestaunt.<br />
Dabei gab es, angesichts der zahlreichen<br />
Fotos und Gemälde, viele „Oh“,<br />
„Ah“ und „Aha“.<br />
Von Anbeginn der Partnerschaft <strong>im</strong><br />
Jahre 1960 wurden <strong>im</strong> Jahrzehntetakt<br />
die wichtigsten und emotionalsten Ereignisse<br />
festgehalten und auf mit Leinenstoff<br />
bespannten Holzrahmen und<br />
Bilddrucken dargestellt.<br />
Vor allem das 50-jährige Jubiläum der<br />
Partnerschaft <strong>im</strong> vergangenen Jahr, in<br />
dem auch das Mousselinefest stattfand,<br />
welches alle 5 Jahre wiederkehrt, stach<br />
besonders hervor.<br />
<strong>Das</strong> Rathaus von Lyon<br />
Der Fotoclub Objektiv <strong>Herrenberg</strong> leistete<br />
dank ihrer Werke einen bedeutenden<br />
Beitrag zu dieser erstklassigen Ausstellung.<br />
Anschließend an diesen Besuch<br />
wartete am Abend ein Abendessen mit<br />
Privateinladung durch den Gemeinderat<br />
und Mitglieder des Komitees.<br />
Führung durch das Rathaus in Lyon<br />
– „l’hôtel de ville“<br />
Mit 480.000 Einwohnern, gehört<br />
Lyon, nach Paris und Marseille, zur<br />
drittgrößten Stadt des Landes. Lyon<br />
ist die Hauptstadt der Region Rhône-<br />
Alpes und des Departements Rhône<br />
<strong>im</strong> Osten Frankreichs. Mit allen Reizen<br />
Frankreichs, ist sie eine moderne<br />
Großstadt die sich an der Pforte zu<br />
Südfrankreich, unweit der Alpen befindet.<br />
Als Schauplatz einer über zweitausendjährigen<br />
Geschichte kann die Stadt<br />
ein bemerkenswertes, kulturelles Erbe<br />
vorweisen.<br />
<strong>Das</strong> prächtige Rathaus aus dem 17.<br />
Jahrhundert befindet sich gegenüber<br />
der Oper und zeichnet sich durch einen<br />
gelungenen Stil zwischen moderner<br />
und klassischer Architektur aus. Mit<br />
einer äußerst interessanten Führung<br />
durch das eindrucks- und prunkvolle<br />
Rathaus in Lyon, konnten viele verschiedene<br />
Eindrücke gesammelt und<br />
bei einem anschließenden gemeinsamen<br />
Mittagessen <strong>im</strong> "La Tasse" auf<br />
Fourviére untereinander ausgetauscht<br />
werden.<br />
Les Traboules – und so „traboulierte“<br />
<strong>Herrenberg</strong> durch Lyons Altstadtgassen…<br />
Weitere tolle Impressionen vermittelte<br />
die 2-stündige, kommentierte Führung<br />
durch das alte Lyon. Der Spaziergang<br />
wurde zu einer Reise durch eine überaus<br />
reiche Vergangenheit mit besonderer<br />
Atmosphäre.<br />
Enge mittelalterliche Strukturen, sowie<br />
Stile der Antike und Renaissance<br />
wurden betrachtet und als sehenswert<br />
und unvergesslich bis in den letzten<br />
Winkel der Stadt erklärt. Traboule ist<br />
eine Wortneuschöpfung aus Lyon. Gemeint<br />
sind damit Gänge und Passagen,<br />
die es erlauben lange Strecken parallel<br />
zu einer Straße zurücklegen zu können,<br />
<strong>im</strong> Spaziergang durch Hausflure und<br />
Innenhöfe die miteinander verbunden<br />
sind. Einen „wahren Lyoner“ erkennt<br />
man laut der Stadtführerin durch diese<br />
Kenntnis. So kam des öfteren der<br />
Befehl von ihr <strong>im</strong> Gleichmarsch zum<br />
„weiter traboulieren“, was auch Oberbürgermeister<br />
Thomas Sprißler zum<br />
Grinsen brachte.<br />
Stadtführung durch Lyon.<br />
Den Abschluss des Tagesausfluges in<br />
Lyon machte die Kirche Notre-Dame<br />
de Fourviére, die 1872-1964 auf dem<br />
Hügel Fourviére errichtet wurde. Die<br />
marmorne Basilika ist das Wahrzeichen<br />
der Stadt und von innen mit zahlreichen<br />
Bildern und Mosaiks ausgestattet.<br />
Besonderes Highlight ist die astronomische<br />
Uhr, die aus dem 14.Jhdt. stammt<br />
und Uhrzeit, Datum, Position des Mondes,<br />
der Sonne, der Erde und den Sternenaufgang<br />
über Lyon anzeigt. Mit der<br />
Besichtigung endete ein zwar etwas<br />
verregneter, jedoch wundervoller Tag<br />
in Lyon. Es ging zurück mit dem Bus<br />
nach Tarare, wo unsere Handballermädels<br />
von der SG H2Ku ein erfolgreiches<br />
Freundschaftsspiel gegen die einhe<strong>im</strong>ische<br />
Mannschaft hinlegte.<br />
Einweihung des <strong>Herrenberg</strong>er<br />
Brunnens<br />
Ein besonderer Höhepunkt der Partnerschaftsbegegnung<br />
war die Einweihung<br />
des Brunnens, der als Geschenk<br />
von <strong>Herrenberg</strong> an Tarare von Steinbildhauer<br />
Thomas Dittus angefertigt<br />
wurde. Sowohl die Rede vom Tararer<br />
Bürgermeister Thomas Chadoeuf-Hoebeke,<br />
als auch die von unserem OberbürgermeisterThomas<br />
Sprißler, waren<br />
sich <strong>im</strong> Kern sehr ähnlich und machten<br />
erneut deutlich, wie sehr die zwei<br />
Säulen <strong>Herrenberg</strong>/Tarare miteinander<br />
verbunden sind. Die beiden Kommunen<br />
wollen noch viel voneinander lernen,<br />
ihre Freundschaft stets wahren und<br />
die Jugend <strong>im</strong>mer mehr und stärker<br />
Miteinbeziehen und motivieren.<br />
Einweihung des <strong>Herrenberg</strong>er Brunnens<br />
Für ein Europa mit mehr<br />
Tiefe und Einigkeit<br />
Insbesondere Partnerschaftspräsidentin<br />
Gabriele Hüttenberger bestärkte<br />
noch einmal den Europäischen Gedanken,<br />
der nun auch bei uns <strong>im</strong>mer mehr<br />
Fuß fasst. Dieser beruht in Deutschland<br />
auf den nationalen Strukturen, die z.B.<br />
für die Familie als tragende Mitte zum<br />
Vorschein kommen.<br />
Nationale Eigenständigkeiten sollen<br />
ohne Angst und mithilfe von Partnerschaften<br />
zusammen durchgesetzt<br />
werden. Wichtig war ihr auch, dass bei<br />
den zukünftigen Treffen, die ab sofort<br />
nur noch einmal <strong>im</strong> Jahr stattfinden<br />
werden, die Zusammenkunft aufgrund<br />
dessen keinen Schaden an Qualität und<br />
Intensität n<strong>im</strong>mt, sondern die starke<br />
Freundschaft beibehalten und weiter<br />
gestärkt wird.<br />
Die Flamme der Freundschaft<br />
„Au revoir“ und „Auf Widersehen“<br />
waren in der Tat nach dem letzten gemeinsamen<br />
Mittagessen <strong>im</strong> "Tilia" in<br />
Joux nicht nur eine Abschiedsfloskel,<br />
sondern auch so gemeint. Oberbürgermeister<br />
Thomas Sprißler bedankte sich<br />
für das harmonische Wochenende und<br />
wies darauf hin, dass „Freundschaft<br />
eine Sache der Menschen und der Herzen“<br />
sei. Nicht umsonst wird die partnerschaftliche<br />
Verbindung „die Politik<br />
des Herzens“ genannt.