05.11.2012 Aufrufe

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.1. BEGRIFFSABGRENZUNG MULTIMEDIA 17<br />

Interaktivität, der hier dazukommt <strong>und</strong> dem Multimediabegriff zwingend zugeordnet<br />

wird.<br />

Eine weitere technisch motivierte Definition mit dennoch anderem Schwerpunkt ist<br />

folgende Definition von Steinmetz (2000):<br />

Ein Multimedia-System ist durch die rechnergesteuerte, integrierte Erzeugung,<br />

Manipulation, Darstellung, Speicherung <strong>und</strong> Kommunikation<br />

von unabhängigen Informationen gekennzeichnet, die in mindestens einem<br />

kontinuierlichen (zeitabhängigen) <strong>und</strong> einem diskreten (zeitunabhängigen)<br />

Medium kodiert sind. (Steinmetz, 2000, S.13)<br />

Diese Definition spezifiziert insbesondere den technischen Einsatz des Computers<br />

als Vermittler zwischen darzustellender Information <strong>und</strong> Betrachter <strong>und</strong> hebt die<br />

Unabhängigkeit der Informationen hervor. Gleichzeitig betont sie die Verwendung<br />

von zeitabhängigen <strong>und</strong> zeitunabhängigen Medien. Zeitabhängige Medien sind dabei<br />

beispielsweise Video, Animation <strong>und</strong> Ton, zeitunabhängige Medien zum Beispiel<br />

Text <strong>und</strong> Grafik. Die Verwendung mindestens eines Mediums aus jeweils einer dieser<br />

beiden Gruppen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Definition. Bei Jeffcoate ist<br />

diese gleichzeitige Verwendung zeitabhängiger <strong>und</strong> zeitunabhängiger Medien möglich<br />

<strong>und</strong> auch in der Definition verankert, aber nicht zwingend vorgeschrieben.<br />

In anderen Definitionen rückt die technische Komponente in den Hintergr<strong>und</strong> zugunsten<br />

der Betonung anderer Schwerpunkte. Ein vorrangig kognitionspsychologischer<br />

Ansatz findet sich zum Beispiel bei Eichhorn (1997), zitiert nach Lehner (2001):<br />

Multimedia-Systeme sind moderne Mediensysteme, in denen unterschiedliche<br />

Darstellungs- <strong>und</strong> Wahrnehmungssysteme auditiver <strong>und</strong> visueller<br />

Natur technisch <strong>und</strong> inhaltlich durch einen PC digital verknüpft sind<br />

<strong>und</strong> auf die interaktiv zugegriffen werden kann. (Lehner, 2001, S.3)<br />

In dieser Definition geht es weniger um eine genaue Festlegung der Darstellungsformen<br />

im Einzelnen als um die auditive <strong>und</strong> visuelle Wahrnehmung an sich. Betont<br />

wird neben der technischen aber auch die inhaltliche Verknüpfung sowie die Interaktivität.<br />

Wieder andere Definitionen konzentrieren sich auf die innere Struktur multimedialer<br />

Angebote <strong>und</strong> setzen somit einen pädagogischen Schwerpunkt. Folgende Definition<br />

von Helmert (1992) ist hierfür ein Beispiel:<br />

Multimedia ist die Integration von verschiedenartigen Medien. Voraussetzung<br />

dabei ist, dass die Medien einen inhaltlichen Bezug zueinander<br />

haben, der didaktisch begründbar ist. Multimedia ohne sinntragende Inhalte<br />

ist nicht möglich. (Helmert, 1992, S.58)<br />

Diese recht kurze Definition verzichtet ganz auf eine nähere Beschreibung einzelner<br />

Komponenten einer multimedialen Anwendung, sondern stellt sowohl den inhaltlichen<br />

Bezug als auch die didaktische Begründbarkeit in den Vordergr<strong>und</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!