05.11.2012 Aufrufe

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1.3. KONSTRUKTION EINES MULTIMEDIAKONZEPTS<br />

FÜR DEN KONTEXT VON LERNUMGEBUNGEN 39<br />

systeme.<br />

Der Gr<strong>und</strong>gedanke dieses Modells ist, dass jede Lernumgebung bzw. jede Umsetzung<br />

einer Lernumgebung in Form eines medialen Angebotes auf einem didaktischen Konzept<br />

beruhen sollte. Dieses nimmt Einfluss auf die Art <strong>und</strong> Struktur der Darstellung<br />

<strong>und</strong> Präsentation <strong>und</strong> damit auf die Auswahl der Medien unter Berücksichtigung<br />

von Multimedialität, Multicodalität <strong>und</strong> Multimodalität.<br />

Lernumgebungen, die als mediales Angebot umgesetzt werden, greifen in der Regel<br />

auf den Einsatz des Computers zurück. Die verschiedenen Arten von Lernsoftware<br />

(zur Definition <strong>und</strong> Vielschichtigkeit dieses Begriffs siehe Kapitel 5.4) werden dabei<br />

meist unter Verwendung von Hypertext- bzw. Hypermediasystemen (siehe Kapitel<br />

1.4) realisiert.<br />

Gleichzeitig gibt es gerade in der Mathematik mit Computer-Algebra-Systemen,<br />

dynamischer Geometriesoftware <strong>und</strong> Tabellenkalkulationsprogrammen drei zentrale<br />

Programmtypen, die sowohl im Rahmen einer Lernumgebung beispielsweise in<br />

Form von Applets Verwendung finden als auch für sich genommen eigenständige<br />

mathematische Werkzeuge sind (siehe hierzu Kapitel 1.5.3 <strong>und</strong> Kapitel 1.5.4). Als<br />

eigenständige Lernumgebungen ist diese Art der Software jedoch nicht zu bezeichnen<br />

(siehe hierzu Kapitel 4, insbesondere Kapitel 4.4, sowie Kapitel 5, insbesondere<br />

Kapitel 5.3.2 <strong>und</strong> Kapitel 5.7). Darum sollen sie als Umgebungen <strong>und</strong> Tools <strong>und</strong><br />

Datenbanksysteme neben den Hypertext- <strong>und</strong> Hypermediasystemen im Anwendungsaspekt<br />

verankert sein.<br />

Hypertext- <strong>und</strong> Hypermediasysteme sind insofern mit dem Medienaspekt verknüpft,<br />

als dass bestimmte Medienmerkmale Hypertext- <strong>und</strong> Hypermediasysteme erst definieren.<br />

Gleichzeitig kommt ihnen als eine besondere Form der Darstellung, die nur<br />

mit dem Computer umgesetzt werden kann, aber auch eine spezielle, eigenständige<br />

Bedeutung zu (siehe Kapitel 1.4, im Anschluss an dieses Kapitel).<br />

Neben dem didaktischen Konzept nimmt die Interaktivität eine zentrale Rolle ein<br />

(zur Definition <strong>und</strong> Vielschichtigkeit dieses Begriffs siehe Kapitel 6). Zwischen ihr<br />

<strong>und</strong> allen anderen Aspekten besteht eine wechselseitige Beziehung: Das didaktische<br />

Konzept bestimmt Art <strong>und</strong> Ausmaß von Interaktivität. Dabei setzen Hypertext<strong>und</strong><br />

Hypermediasysteme, Umgebungen <strong>und</strong> Tools sowie Datenbanksysteme jeweils<br />

bestimmte Arten von Interaktivität um <strong>und</strong> verwenden hierzu unter anderem die<br />

Navigation (zur Definition <strong>und</strong> Vielschichtigkeit dieses Begriffs siehe Kapitel 7).<br />

Letztlich sind es dann die Medien, die Interaktivität konkret ermöglichen, <strong>und</strong> zwar<br />

auch über die Anwendung eines Hypertext- oder Hypermediasystems hinaus. Der<br />

Navigation kommt insofern eine besondere Rolle zu, als sie sich in der Schnittmenge<br />

von Didaktischem Konzept, Hypertext-, Hypermediasystemen <strong>und</strong> Interaktivität<br />

bewegt.<br />

Mit diesem Modell lassen sich nun mediale Angebote insbesondere im Kontext von<br />

Lehr-/Lernsituationen gut charakterisieren: Über den Medienaspekt wird eine detaillierte,<br />

abgrenzende Beschreibung ihrer äußeren Form ermöglicht, während die<br />

vier anderen Aspekte die innere Struktur, das didaktische Konzept sowie Art <strong>und</strong><br />

Ausmaß der Interaktivität berücksichtigen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!