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Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

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1.2. DER MEDIENASPEKT 21<br />

Anwendung vorgibt. Durch die rasante technische Weiterentwicklung der letzten<br />

Jahre ist es aber heute möglich, diesen Weg auch anders herum zu beschreiten <strong>und</strong><br />

zuerst ein didaktisches Konzept zu erarbeiten, um dann nach geeigneten technischen<br />

Mitteln zu suchen, dieses umzusetzen.<br />

Mögliche didaktische Konzepte sowie daraus ableitbare Umsetzungen für Lernumgebungen<br />

im Allgemeinen <strong>und</strong> E-Learning im Speziellen werden vertieft in den Kapiteln<br />

3, 4 <strong>und</strong> 5 vorgestellt. Ebenso befasst sich Kapitel 6 ausführlich mit dem<br />

Aspekt der Interaktivität. In diesem Kapitel soll nun zunächst der Medienaspekt<br />

weiter vertieft werden, bevor in Kapitel 1.3 eine zusammenfassende Darstellung des<br />

Multimediabegriffs gegeben wird.<br />

1.2 Der Medienaspekt<br />

In Kapitel 1.1 wurde bereits darauf hingewiesen, dass die unterschiedlichen Definitionen<br />

des Multimediabegriffs zu einem Großteil in einer uneinheitlichen Definition<br />

des Medienbegriffs begründet sind. Ganz allgemein wird der Begriff Medien in seiner<br />

Pluralform meist im Zusammenhang der Vermittlung <strong>und</strong> Darstellung von Informationen<br />

verstanden. Ein Medium ist insofern ein Träger von Informationen, ein Mittel<br />

zur Kommunikation. Meyers Enzyklopädisches Lexikon definiert wie folgt:<br />

Medium[lat.: das in der Mitte Befindliche], allgemein Mittel, vermittelndes<br />

Element, insbesondere (in der Mehrzahl) Mittel zur Weitergabe<br />

oder Verbreitung von Information durch Sprache, Gestik, Mimik, Schrift<br />

<strong>und</strong> Bild (...) (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 15, 1975)<br />

In seiner Definition als ” vermittelndes Element“ findet der Begriff des Mediums auch<br />

in anderen Fachrichtungen zahlreiche Verwendung: So ist ein Medium in der Biologie<br />

eine Nährlösung oder ein Nährboden für Bakterien, Pilze oder Pflanzen. Die Chemie<br />

verwendet den Begriff als Sammelbegriff für Stoffe, die andere Stoffe aufnehmen<br />

können. Ein Medium in der Physik ist ein Träger von Wellen, ein Medium in der<br />

Technik ein Sammelbegriff für flüssige, gasförmige oder fein zerteilte feste Stoffe. In<br />

einem ganz anderen Kontext ist das Medium in der Parapsychologie eine Person, von<br />

der behauptet wird, dass sie Verbindungen zu spirituellen Wesen aufbauen könne.<br />

Die Beispiele zeigen, dass allen diese Definitionen letztlich der Gedanke <strong>und</strong> die<br />

Bedeutung einer ” Mittlerrolle“ zugr<strong>und</strong>e liegt.<br />

Wie schon in Kapitel 1.1 dargestellt, lassen sich nach der obigen allgemeinen Definition<br />

des Medienbegriffs sowohl ein Beamer als auch ein Stück Kreide oder eine<br />

Lehrperson gleichermaßen als ” Medium“ bezeichnen. Um hier dennoch Unterschiede<br />

herausarbeiten zu können, ist eine nähere Klassifikation von Medien nach bestimmten<br />

Merkmalen notwendig. Welche Merkmale dazu verwendet werden, entscheidet<br />

die fachspezifische Richtung, aus deren Sicht heraus die Klassifikation vorgenommen<br />

wird.<br />

Da der Medienaspekt ein wesentlicher Bestandteil eines medialen Angebotes ist,<br />

sollen hier nun die verschiedenen Facetten des Medienbegriffs dargestellt <strong>und</strong> eine

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