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Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

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1.1. BEGRIFFSABGRENZUNG MULTIMEDIA 19<br />

Klimsa (2002) versteht ” Multimedia“ weniger als einen alleinstehenden Begriff, sondern<br />

vielmehr als ein ganzes Konzept, das folgende drei Aspekte miteinander vereint:<br />

den Medienaspekt, den Integrations- <strong>und</strong> Präsentationsaspekt sowie den Anwendungsaspekt.<br />

Hinsichtlich des Medienaspektes unterscheidet er dabei aber nur zwischen<br />

zeitabhängigen <strong>und</strong> zeitunabhängigen Medien (siehe hierzu Kapitel 1.2, S.26).<br />

Weidenmann (2001, 2002b) konzentriert sich stärker auf den Medienaspekt <strong>und</strong> unterscheidet<br />

hier Medialität, Codierung <strong>und</strong> Modalität. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage etabliert<br />

er den Begriff des medialen Angebotes letztlich als Alternative bzw. Ersatz für einen<br />

Multimediabegriff.<br />

Beide Ansätze werden im Folgenden vorgestellt. Dabei wird zunächst auf den Ansatz<br />

von Klimsa (2002) eingegangen. Anschließend wird der Medienaspekt vertiefend<br />

aufgegriffen <strong>und</strong> in diesem Rahmen der Medienbegriff in seiner Vielschichtigkeit<br />

dargestellt. Der Ansatz von Weidenmann (2001, 2002b) bietet hier eine gute Lösung<br />

für den Umgang mit dieser Vielschichtigkeit an. Beide Ansätze werden dann in<br />

Kapitel 1.3 zu einem Ansatz zusammengeführt, der besonders den Kontext von<br />

medialen Lernumgebungen berücksichtigt.<br />

1.1.2 Medienaspekt, Integrations- <strong>und</strong> Präsentationsaspekt<br />

<strong>und</strong> Anwendungsaspekt nach Klimsa<br />

Klimsa (2002, S.5–7) untergliedert den Multimediabegriff in zwei Dimensionen <strong>und</strong><br />

drei Aspekte (siehe Abbildung 1.1).<br />

Die erste Dimension ist die Dimension der Technik. Mit ihr verknüpft sind zwei<br />

Aspekte: der Medienaspekt <strong>und</strong> der Integrations- <strong>und</strong> Präsentationsaspekt.<br />

Unter den Medienaspekt fällt die Hard- <strong>und</strong> Software-Technologie, die für den Zusammenschluss<br />

digitaler Medien verwendet wird. Dabei wird zwischen zeitabhängigen<br />

<strong>und</strong> zeitunabhängigen Medien unterschieden.<br />

Unter den Integrations- <strong>und</strong> Präsentationsaspekt fallen Interaktivität, Parallelität<br />

im Sinne paralleler Medienpräsentation <strong>und</strong> Multitasking im Sinne der gleichzeitigen<br />

Ausführung mehrerer Prozesse.<br />

Diese technische Dimension stand in den 90er-Jahren im Vordergr<strong>und</strong>. Schlagworte<br />

dieser Zeit sind beispielsweise optische Speichermedien, Rechnerarchitekturen, Betriebssysteme,<br />

Netzwerke, Datenkompression, Video- <strong>und</strong> Audio-Technik, multimediale<br />

Dokumentenformate oder auch Synchronisation.<br />

Im Kontext der Nutzung <strong>und</strong> Anwendung medialer Angebote stehen vor allem<br />

Aspekte der Programmierung <strong>und</strong> Modellierung sowie der Benutzerschnittstellen<br />

oder Fragen der technischen Abstraktionsebenen bei der Realisation wie beispielsweise<br />

Objektorientierung im Mittelpunkt. Diese Begriffe zielen bereits auf die zweite<br />

Dimension, die Dimension der Anwendung.<br />

In diese Dimension fällt der Anwendungsaspekt. Für Klimsa ist ein Computer mit<br />

Tonausgabe <strong>und</strong> einem eingebauten CD-ROM-Laufwerk noch kein Multimediasystem.<br />

Erst die entsprechende Anwendung konkretisiert für ihn den Begriff. So sind<br />

Datenbanksysteme, Kommunikationssysteme, Hypermediasysteme, Umgebungen <strong>und</strong>

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