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Multimediale, multicodale, multimodale und interaktive - M10

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1.2. DER MEDIENASPEKT 25<br />

⊲ Darstellungswerte<br />

Eine weitere Möglichkeit, die dargebotenen Informationen detaillierter zu beschreiben,<br />

ist mithilfe der Darstellungswerte gegeben. Sie beschreiben die konkrete<br />

Form, in der Medien Informationen vermitteln. Beispielsweise stellt das<br />

Medium Text einen Satz visuell als Folge von Buchstaben dar, während das Medium<br />

Sprache denselben Satz akustisch in Form von Druckwellen wiedergibt.<br />

Um die jeweiligen Darstellungswerte wahrnehmen zu können, ist sowohl beim<br />

Text als auch bei der Sprache Vorwissen nötig: Um einen Text lesen zu können,<br />

muss das Symbolsystem der Buchstaben bekannt sein; um eine Sprache verstehen<br />

zu können, muss unter anderem die Bedeutung der einzelnen Vokabeln präsent<br />

sein. Gleiches gilt für die Gestik: Bestimmte Gesten haben oft ganz bestimmte Bedeutungen,<br />

die allerdings von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich sein können.<br />

Einige Darstellungswerte stehen aber auch für sich selbst <strong>und</strong> können vom Menschen<br />

ohne Vorwissen um ein entsprechendes Symbolsystem direkt interpretiert<br />

werden. Beispiele hierfür sind Geruch, Geschmack <strong>und</strong> Temperatur.<br />

Darstellungswerte können diskret als Folge einzelner Werte oder als Kontinuum<br />

vorliegen. Medien können somit wertdiskret oder wertkontinuierlich sein.<br />

Druckwellenschwankungen, die akustische Signale bestimmen, treten beispielsweise<br />

nicht als einzelne Werte auf. Die Buchstaben eines Textes sind jedoch Folgen<br />

einzelner Werte.<br />

⊲ Darstellungsdimensionen<br />

Jeder Darstellungsraum hat eine oder mehrere Darstellungsdimensionen. Beispiele<br />

aus der Literatur (zum Beispiel Steinmetz (2000, S.10)) ordnen einem Bildschirm<br />

zwei räumliche Dimensionen, Holografie <strong>und</strong> Stereofonie drei räumliche<br />

Darstellungsdimensionen zu. Insofern ist weniger die technische Dimension des<br />

Darstellungsraumes, sondern vielmehr dessen Wirkung auf den Empfänger zu<br />

berücksichtigen. Somit besitzt beispielsweise der Bildschirm genau wie eine bedruckte<br />

Seite Papier zwei räumliche Dimensionen.<br />

Holografie ermöglicht es, durch die ihr eigene Aufnahmetechnik mithilfe von Laserlicht<br />

räumliche Informationen eines Gegenstandes aufzunehmen <strong>und</strong> via holografischer<br />

Bildplatte wiederzugeben. Im Gegensatz zu einer normalen Fotografie<br />

sieht der Betrachter kein zweidimensionales Bild, sondern hat einen Einblick in<br />

die dritte Dimension, den er durch eine Änderung des Blickwinkels in gewissem<br />

Rahmen sogar noch verändern kann. Insofern können Hologrammen drei<br />

Darstellungsdimensionen zugesprochen werden, auch wenn die Bildplatte selbst<br />

nur zweidimensional ist. Entscheidend ist dabei die Wahrnehmung des Betrachters,<br />

für den ein Hologramm im Gegensatz zu einer Fotografie über eine weitere,<br />

nämlich die dritte Dimension verfügt.<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Stereofonie. Akustische Signale können als zweidimensionale<br />

Schwingungen betrachtet werden. Mit Stereofonie werden nun solche<br />

Techniken bezeichnet, die mithilfe von zwei oder mehreren Schallquellen einen<br />

räumlichen Schalleindruck beim natürlichen Hören erzeugen. Insofern ist es wie-

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