Materialsammlung - Theater Marburg
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Als typische Fastnachtsgestalten gelten neben Narren die Hexen, eine Personifizierung alles<br />
Ungestümen und Garstigen. Ein alter Brauch ist die Verbrennung einer Hexe aus Stroh: damit<br />
wollten und wollen die Menschen ein Zeichen der Wende vom Winter zum Frühjahr setzen.<br />
In vielen Regionen beginnt die Fastnacht offiziell (nicht aber in der Praxis) am 11.11. 11.11 Uhr – der<br />
eigentliche Beginn aber wird auf den Dreikönigstag datiert (6. Januar). Beendet wird das bunte<br />
Treiben am Aschermittwoch. Der Höhepunkt der Fastnacht umfaßt lediglich einen Zeitraum von 6<br />
Tagen: vom "Gumpigen Donnerstag" bis zum Aschermittwoch. Vielerorts nennt man diesen<br />
Donnerstag nicht "Gumpigen", sondern "Schmutzigen Donnerstag". "Schmutzig" im Sinne von<br />
alemannisch "Schmutz" (=Schmalz, Fett), da an diesem Donnerstag Fastnachtskuchen in<br />
schwimmendem Fett zubereitet werden.<br />
Zwischen 1450 und 1582 wurde die Fastnacht auf drei Tage vor Aschermittwoch beschränkt. Im 19.<br />
Jahrhundert erstreckten sich die Tanz- und Maskenfeste vom Dreikönigstag bis Aschermittwoch.<br />
Für "Fastnacht" sind regional unterschiedliche Wortformen überliefert, die aber im Prinzip dasselbe<br />
bezeichnen, nämlich die Zeitspanne vor der Fastenzeit, in der der Hunger nach leiblichen Genüssen<br />
gestillt werden konnte, bevor die lange Zeit der Askese kam: Fas(s)nacht, Fasenacht, Fasinacht,