Materialsammlung - Theater Marburg
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Fasnet, Fosnat, Faschang und Fasching. Die Bezeichnung Karneval 1 für das ausgelassene Treiben<br />
im Zeitraum vor der Fastenzeit findet man besonders im Rheinland und im norddeutschen Raum.<br />
Die Fastnachtsbräuche:<br />
Die typischen Formen der Fastnachtsbräuche nahmen ihren Ausgang in den Städten. Zu den<br />
ältesten Bräuchen zählen üppige Gastmähler und Tanzfeste. Im 14. Jahrhundert gesellten sich zu<br />
diesem bunten Treiben noch Pferderennen. Im 15. Jahrhundert kamen dann Maskenumzüge auf,<br />
die von zünftischen Verbänden organisiert wurden. Die Menschen versteckten sich hinter Hexen-,<br />
Tier- und Teufelsmasken. Oftmals war dieses Spektakel von zügellosen, obszönen<br />
Ausschweifungen geprägt. Diese Art des Festens rief den Unmut der Obrigkeit hervor:<br />
einschränkende Dekrete oder auch strenge Verbote ließen den Versuch spüren, dem deftigen<br />
Treiben Schranken zu setzen. Das 16. Jahrhundert zeichnete sich durch gemäßigtere Formen des<br />
Fastnachtstreibens aus: es wurden Fastnachtsspiele und vielerlei Tänze aufgeführt. Im 16./17.<br />
Jahrhundert erlebten die Umzüge mit ihren lustig-bunten Maskierungen eine große Blüte - eine<br />
1 Das lateinische carne vale bedeutet soviel wie „Abschied vom Fleisch“. Damit sind die Wochen zwischen dem<br />
Dreikönigstag (6. Januar) und dem Osterfasten gemeint. Nach dem Karneval beginnt im katholischen Glauben die 40tägige<br />
Fastenzeit. Katholische Christen dürfen in dieser Zeit Fleisch und auch einige andere Lebensmittel nicht essen.