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Soziale Arbeit mit Kindern von alkoholabhängigen Vätern

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(WHO 1993) definiert als Missbrauch einer Droge „den einmaligen bis ständigen Konsum<br />

einer Droge ohne medizinische Notwendigkeit bzw. in einer übermässigen Dosierung.“<br />

Sehr wichtig ist, dass Alkoholmissbrauch klar <strong>von</strong> Alkoholabhängigkeit getrennt wird. Hasin<br />

u.a. (vgl. Schmidt 1997, 28) führen diesbezüglich an, dass nicht jeder langjährige<br />

Alkoholmissbraucher alkoholabhängig wird. Edwards u.a. (vgl. Schmidt 1997, 28) vertreten<br />

die Ansicht, dass nach dem heutigen Wissensstand in der Fachdiskussion<br />

Alkoholmissbrauch deutlich <strong>von</strong> Alkoholabhängigkeit und Alkoholabhängigkeit wiederum<br />

strikt <strong>von</strong> alkoholbedingten körperlichen, sozialen und seelischen Folgeschäden<br />

abzugrenzen ist, da diese Schäden auch als Folge <strong>von</strong> Missbrauch eintreten können.<br />

1.6 Alkoholabhängigkeit<br />

Unterschieden werden grundsätzlich stoffgebundene <strong>von</strong> nichtstoffgebundenen<br />

Abhängigkeiten. Zu den nichtstoffgebundenen Abhängigkeiten zählen z. B. <strong>Arbeit</strong>ssucht,<br />

Fernsehsucht, Internetsucht oder Spielsucht um nur ein paar wenige (aber sicherlich<br />

aktuelle) aufzuzählen. Alkoholabhängigkeit zählt zu den stoffgebundenen Abhängigkeiten,<br />

wie im weitern beispielsweise Heroin-, Kokain- oder Medikamentenabhängigkeiten (vgl.<br />

Haushahn 1996, 20). Bei den stoffgebundenen Formen werden dem Körper chemische<br />

Substanzen zugeführt, die persönlichkeitsverändernd sind. In diesem Zusammenhang<br />

spricht Eisenburg bei nichtstoffbezogenen Formen <strong>von</strong> „süchtigen Entartungen“ und bei den<br />

stoffbezogenen Formen <strong>von</strong> „chemisch determinierten Süchten“ (vgl. Eisenburg 1988, 14).<br />

Bei Alkoholabhängigkeit erscheint für die betroffene Person ein Leben ohne die Droge<br />

Alkohol nicht mehr vorstellbar. Es liegt dabei immer ein Alkoholmissbrauch vor. Laut der<br />

1991 entwickelten ICD 10 <strong>mit</strong> acht Kriterien kann die Diagnose Alkoholabhängigkeit gestellt<br />

werden, wenn während des letzten Jahres mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt<br />

werden:<br />

1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren;<br />

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung und Menge des<br />

Alkoholkonsums;<br />

3. Alkoholkonsum <strong>mit</strong> dem Ziel, Entzugssymptome zu mildern und eine entsprechend<br />

positive Erfahrung;<br />

4. Ein körperliches Entzugssyndrom;<br />

5. Toleranzsteigerung;<br />

6. Eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang <strong>mit</strong> Alkohol;<br />

7. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkohols;

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