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Soziale Arbeit mit Kindern von alkoholabhängigen Vätern

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Präventionsarbeit geleistet werden. Die Kinder gelten als potentielle Multiplikatoren für den<br />

Alkoholismus. Diese Erkenntnis muss für die Politik und für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> Motivator<br />

genug sein, bestehende Beratungsstellen zu erweitern, indem erfolgsversprechende<br />

Projekte für die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> zumindest geprüft, gefördert und bei Eignung angegliedert<br />

werden (vgl. 2.2). Zudem müssen zusätzliche Stellen für entsprechend ausgebildete<br />

Fachpersonen geschaffen werden. Beachtet man nämlich die Kosten, die dem Staat und<br />

letztlich dem einzelnen Bürger durch die umfassende Behandlung Alkoholabhängiger<br />

erwachsen können, ist ein finanzielles Engagement im Bereich der Kinder (als potentielle<br />

Multiplikatoren) langfristig lohnenswert. Die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> muss sich hier aktiv politisch und<br />

lobbyistisch betätigen.<br />

Um dieses Kapitel zu beenden, will ich betonen, dass ich den Terminus Grenze nicht <strong>mit</strong><br />

Ende gleichsetzen will. An einer Grenze kann immer wieder etwas Neues entstehen. Gefragt<br />

sind dann neue, alternative Handlungswege, Fach- und Verweisungskompetenzen, aber<br />

auch Kreativität, Ideen und Visionen. Es gibt dennoch Grenzsituationen, die ganz einfach<br />

akzeptiert werden sollen – das bedeutet aber noch lange nicht, dass man an einem Ende<br />

steht.<br />

4 Zusammenfassung Teil 3<br />

Zum Abschluss dieses dritten Teiles will ich sagen, dass die Sozialarbeitenden, die <strong>mit</strong><br />

<strong>Kindern</strong> <strong>von</strong> alkoholabhängigen Vätern tätig sind, <strong>mit</strong> aufbau- und ablauforganisatorischen<br />

Fragen und Aufgaben konfrontiert sind. Da dieses <strong>Arbeit</strong>sfeld verhältnismässig jung ist, sind<br />

auf der strukturellen, organisatorischen Ebene sehr viele managementorientierte Aufgaben<br />

zu verrichten. Auf der Fachebene <strong>mit</strong> den <strong>Kindern</strong> werden der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> nochmals<br />

ganz andere Kompetenzen, wie beispielsweise (je nach Ausrichtung der <strong>Arbeit</strong> / Methodik)<br />

therapeutisches Know how, abverlangt, um der präventiven <strong>Arbeit</strong> gerecht zu werden. Beide<br />

Aufgaben erfordern <strong>von</strong> der Berufsgruppe entsprechende Weiterbildung. Als besondere<br />

Kompetenz hervorzuheben ist hier sicher auch das Verweisungswissen, konkret das Kennen<br />

<strong>von</strong> weiteren Fachleuten und Diensten, die in der Fallarbeit beigezogen werden können oder<br />

müssen. In diesem Zusammenhang erklärt sich auch die Notwendigkeit <strong>von</strong><br />

interdisziplinären Netzwerkteams. Aus solchen können sich allenfalls auch Projekte<br />

entwickeln. Ein besonderer Stellenwert kommt der mehrdimensionalen Oeffentlichkeitsarbeit<br />

zu. Einerseits muss sie die breite Oeffentlichkeit über die Situation <strong>von</strong> Alkoholikerfamilien<br />

und die Stellung der Kinder in diesen Familien aufklären und informieren. Andererseits muss<br />

sie gerade diese betroffenen Familien und die Kinder überhaupt erreichen und diesen einen<br />

Zugang zu den Angeboten ermöglichen. Obschon es heute etablierte Modellprojekte (wie z.<br />

B. MAKS in Freiburg, Deutschland) gibt und sich weitere im Aufbau befinden, müssen

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