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Soziale Arbeit mit Kindern von alkoholabhängigen Vätern

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muss <strong>mit</strong> den Eltern der Kinder zusammengearbeitet werden können. Nur so kann langsam<br />

auch die Aufmerksamkeit der alkoholabhängigen Väter auf die Mitbetroffenheit ihrer Kinder<br />

gelenkt werden. Im ambulanten Bereich der Alkoholhilfe stellen Angebote für Kinder immer<br />

noch die Ausnahme dar. Trotz aller Erkenntnisse ist die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> den <strong>Kindern</strong> längst noch<br />

kein offizieller Bestandteil des Aufgabenfeldes der Alkoholhilfe, obwohl es sich gerade hier<br />

um originäre präventive <strong>Arbeit</strong> handelt (vgl. Arenz-Greiving 1994, 8ff). Um solche Ansätze zu<br />

realisieren und um die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> zu etablieren, ergeben sich für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

folgende konkrete Aufgabengebiete und Ziele:<br />

• Es ist ein Umdenken erforderlich: Kinder dürfen nicht nur als Teil eines Systems /<br />

einer Familie gesehen werden. Es müssen offensive, spezielle Angebote für sie<br />

geschaffen werden und sie dürfen nicht länger „unter anderem“ behandelt werden.<br />

Diese <strong>Arbeit</strong> muss als eigenes Aufgabenfeld in den Alkoholeinrichtungen etabliert<br />

werden. Hierzu ist es <strong>von</strong> Nöten, dass die Alkoholhilfe überhaupt ein Bewusstsein<br />

dafür bekommt, dass ihre Klienten Kinder haben können und dass diese nicht nur<br />

alkoholabhängige Menschen, sondern eben auch Eltern sind.<br />

• Die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> den <strong>Kindern</strong> soll nicht das Hobby einzelner Sozialarbeitender sein. Die<br />

Kinder müssen Bestandteil der Konzepte der jeweiligen Alkoholberatungsstelle<br />

werden. Die Angebote müssen kinder- und elternorientiert sein. Es bedarf<br />

grundsätzlich Konzeptentwicklungen für die Bereiche Suchtprävention, Beratung und<br />

Therapie. Dabei müssen fachliche Standards formuliert werden.<br />

• Die Finanzierung muss nach betriebswirtschaftlichen Kriterien sichergestellt werden.<br />

Allfällige laufende und erfolgsversprechende Projekte sollen abgesichert werden,<br />

da<strong>mit</strong> ein langfristig angelegtes Angebot geschaffen werden kann und die<br />

entsprechenden <strong>Arbeit</strong>splätze erhalten werden können. Es muss ein<br />

Qualitätsmanagement aufgebaut werden.<br />

• Die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> den <strong>Kindern</strong> soll durch übergeordnete Gremien (institutionelle,<br />

kommunale, kantonale und nationale Ebene) getragen werden. So soll Akzeptanz<br />

und Unterstützung gewonnen werden und einer Lobby Vorschub geleistet werden.<br />

• Die Kooperation, Koordination und Vernetzung der Sozialarbeitenden <strong>mit</strong> den Eltern<br />

und anderen involvierten Organisationen und Fachleuten ist Grundvoraussetzung für<br />

eine sinnvolle, familienorientierte und erfolgsversprechende <strong>Arbeit</strong> (vgl. 1.2).

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