Car-HiFi-Installations-Guide - Selfmadehifi.de
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Das mit <strong>de</strong>r Masseführung muss probiert wer<strong>de</strong>n, manchmal reduziert auch eine<br />
gute Masse-Verbindung von Kabeln und Karosserie die Störungen. Dann waren die<br />
Kabel nicht dick genug.<br />
Gute Endstufen haben an <strong>de</strong>n Cinch-Eingängen kein direktes Massepotential,<br />
son<strong>de</strong>rn Differenzeingangsstufen, so wird das Surren ebenfalls reduziert.<br />
Ein Problem mit <strong>de</strong>r Fahrzeugmasse bei neueren Autos sind auch die geklebten<br />
o<strong>de</strong>r punktgeschweißten Karosserieteile, die nun mal keine guten elektrischen<br />
Verbindungen ermöglichen. Auch hat Eisen/Stahl einen etwa sieben mal höheren<br />
spezifischen Wi<strong>de</strong>rstand gegenüber Kupfer. Und so dick sind die heutigen<br />
Blechstärken nicht.<br />
Um die Einstreuungen, die auf das Cinch-Kabel „einfallen“, wirksam zu reduzieren,<br />
hilft nur das richtige Cinch-Kabel. Am besten sind hier die Versionen mit 2<br />
verdrillten Innenleitern (kein Koaxial-Aufbau) und mehrfacher Abschirmung. Oft<br />
steht <strong>de</strong>r engl. Begriff double-shiel<strong>de</strong>d twisted-pair cable auf <strong>de</strong>r Packung. Da das<br />
Störsignal direkt auf <strong>de</strong>n Schirm einfällt, darf dieser kein Tonsignal transportieren.<br />
So ist <strong>de</strong>r äußere Schirm am besten nur auf einer Seite <strong>de</strong>s Cinch-Kabels mit <strong>de</strong>r<br />
Masse zu verbin<strong>de</strong>n (Antennenwirkung). Den Transport <strong>de</strong>r Töne übernehmen<br />
ausschließlich die bei<strong>de</strong>n Innenleiter. Diese Verschaltung gilt nur für selbst<br />
gefertigte Kabel, bei vorkonfektionierten Kabeln bleibt alles, wie es ist. Weiterhin<br />
sorgen die verdrillten Innenleitungen dafür, dass sich eventuell einfallen<strong>de</strong><br />
Störungen gegenseitig auslöschen. Weiterhin sind große Pegel auf <strong>de</strong>m Cinch-<br />
Kabel von Vorteil, da sich so direkt das Signal-Geräusch-Verhältnis erhöht, üblich<br />
sind dafür schon Ausgangsspannungen vom Autoradio von 4...8 V anstatt z.B.<br />
100 mV (+ 30 dB!), die Endstufe muss damit aber umgehen können, ohne zu<br />
verzerren.<br />
Neben <strong>de</strong>n Standard-Stereo-Kabeln, gibt es auch Mo<strong>de</strong>lle, die 4 o<strong>de</strong>r 6 Kanäle per<br />
Cinch verbin<strong>de</strong>n können.<br />
Weiterhin hilft auch ab und zu bei alten Autos eine zusätzliche Endstörung <strong>de</strong>r<br />
Zündanlage also abgeschirmte Zündstecker und Leitungen.<br />
Was sonst immer hilft: Symmetrische Verkabelung mit getrennter Masse. Warum<br />
man die symmetrische Verkabelung (XLR im PA- und Studio-Bereich Standard)<br />
nicht generell im Auto benutzt, ist mir schleierhaft. Nur bei sehr teuren<br />
Komponenten gibt es solche Balanced-Inputs. Weiterhin wäre auch die<br />
Übermittlung per (potentialfreien) Lichtwellenleiter eine i<strong>de</strong>ale Möglichkeit,<br />
Störungen so zu verhin<strong>de</strong>rn. Allerdings arbeiten LWL nur bei digitalem Signal i<strong>de</strong>al.<br />
Deshalb arbeitet auch <strong>de</strong>r MOST-Bus so. Hilft das alles nicht, muss man zwei<br />
(soundtechnisch nicht i<strong>de</strong>ale) Trenntrafos o<strong>de</strong>r ein Optokoppler-basieren<strong>de</strong>s<br />
Trennsystem einsetzen.<br />
Auch kleine Modifikationen <strong>de</strong>r Endstufe selbst halfen mir schon. Eine Reduzierung<br />
<strong>de</strong>s Eingangswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s schwächten die Störungen bei einem Einbau mit einer<br />
älteren Endstufe wirklich stark ab.<br />
K. Föllner (www.selfma<strong>de</strong>hifi.<strong>de</strong>) Seite 40 von 59