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Materialien für den Unterricht 22 Naturwissenschaften sozial

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4. Hinweise zur <strong>Unterricht</strong>sdurchführung<br />

Die Materialsammlung ist keine geschlossene Lehreinheit. Deshalb ist auch<br />

kein Ablaufschema für <strong>den</strong> <strong>Unterricht</strong> vorgegeben. Da die <strong>Materialien</strong> für<br />

<strong>den</strong> Physik-, Chemie- und Biologieunterricht konzipiert wor<strong>den</strong> sind, aber<br />

auch in Gesellschaftslehre eingesetzt wer<strong>den</strong> können, sind die angebenen<br />

Problemaspekte so angelegt, daß man sie voneinander unabhängig behandeln<br />

kann.<br />

Unser Ziel war es, alle Teile der Materialsammlung so zu gestalten, daß sie<br />

sich zur selbständigen Bearbeitung durch die Schüler (individuell oder in<br />

Gruppen) eignen.<br />

Als Einstieg bieten sich aktulle Meldungen über "Störfälle" beim Betrieb von<br />

Kernkraftwerken an - so makaber es ist, sie gehören zum Alltag. Diese Meldungen<br />

kann man entweder über einen Zeitraum verfolgen und für <strong>den</strong><br />

<strong>Unterricht</strong> aufarbeiten oder mit bereits vorgekommenen "Störfällen" vergleichend<br />

analysieren. Erfahrungsgemäß sind es oftmals aktuelle Ereignisse, an<br />

<strong>den</strong>en sich im <strong>Unterricht</strong> eine Diskussion entzündet, welche für Lernprozesse<br />

produktiv genutzt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Ebenso empfiehlt sich als Einstieg die Thematisierung eines "Störfalles" , wie<br />

er beispielsweise im Kernkraftwerk Harrisburg oder in Tschernobyl eingetreten<br />

ist.<br />

Je nachdem, welcher Einstieg gewählt wor<strong>den</strong> ist, wird es von der Strukturierung<br />

der Thematik abhängen - und das heißt auch von <strong>den</strong> Interessen<br />

der Schüler - in welchem Umfang die nachfolgen<strong>den</strong> Themen behandelt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Wichtig ist beim Thema Risiko Kernkraft in jedem Fall die Aufklärung über<br />

staatliche und wirtschaftspolitische Überlegungen und Entscheidungen sowie<br />

über die Kontroversen innerhalb der <strong>Naturwissenschaften</strong> zur Nutzung der<br />

Kernenergie.<br />

Deutlich wer<strong>den</strong> muß, dal naturwissenschaftliche Forschung und technische<br />

Entwicklung keine Sache kognitiver Prozesse allein ist, sondern zugleich<br />

eine <strong>sozial</strong>e und politische Angelegenheit. Denn naturwissenschaftliche Forschung<br />

unterliegt, wie jede Form gesellschaftlicher Arbeit, einer Politisierung<br />

und Ökonomisierung - und wie im Fall der Kernenergie auch einer<br />

Militarisierung. Das Zerstörungspotential der in Mitteleuropa links und<br />

rechts der deutsch-deutschen Grenze massenhaft gelagerten bzw. aufgestellten<br />

nuklearen Waffen und ihrer Trägersysteme bei der Kernkraft-Diskussion<br />

auszusparen, hieße, "die ganze Atomkraftwerk-Diskussion (vor)<br />

einem vollkommen lächerlichen, idiotischen Hintergrund, einem Kasperltheaterhintergrund<br />

" zu führen, <strong>den</strong>n "Was sind Atomkraftwerke im Verhältnis<br />

zu dem, was an unseren Grenzen liegt, auf bei<strong>den</strong> Seiten!" (J. Schröder<br />

in Transatlantik Nr.2/1980, S.72)

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