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Materialien für den Unterricht 22 Naturwissenschaften sozial

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.A6 24<br />

4. 131J unterliegt wie nichtradioaktives Jod <strong>den</strong> Stoffwechselprozessen im<br />

Körper. Für dieses gilt eine biologische Halbwertszeit von ca. 4 Tagen;<br />

d.h. nach 4 Tagen hat die Hälfte der zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgenommenen<br />

Jod-Menge <strong>den</strong> Körper wieder verlassen. Dadurch wird im Fa}] des<br />

131J die Wirk dauer im Körper verkürzt.<br />

Allgemein gilt für <strong>den</strong> Zusammenhang von physikalischer und biologischer<br />

Halbwertszeit (tpbY; tbio):<br />

tpby • tbio = teff<br />

tpby + tbio<br />

Für 131J ergibt sich damit eine effektive Halbwertszeit im Körper von<br />

(4 • 8) : (4 + 8) ~ 2,7 Tagen<br />

Wiederum wird bei dieser Rechnung abstrahiert von allem, was nicht der<br />

Norm entspricht. Auch geht in diesen einfachen Ansatz die wiederholte<br />

Aufnahme von 131J mit belasteten Nahrungsmitteln oder durch die Atmung<br />

nicht ein.<br />

5. Wegen seiner Halbwertszeit von 8 Tagen ist 131J bereits nach 8 Wochen<br />

(7 Halbwertszeiten) bis auf einen Rest von 1 % aus der Umwelt verschwun<strong>den</strong>.<br />

Längerlebige Jod-Isotope belasten unsere Nahrung aber weiter. Jedoch gilt<br />

auch für diese das oben ausgeführte zur Verweildauer im Körper.<br />

InCs (und andere Cäsium-Isotope)<br />

1. 137CS verhält sich - physikalisch wie biologisch - völlig anders als Jod.<br />

Wegen der Halbwertszeit von 30 Jahren haben wir auf Generationen mit diesem<br />

Belastungsfaktor für unsere Nahrung und unsere Gesundheit<br />

zu rechnen. Stellt 131J die Leitsu bstanz für<br />

die kurzfristige radioaktive Belastung dar, so<br />

benutzt man 137CS als Leitnuklid für die Langzeitbelastung.<br />

Wegen seiner chemischen Ähnlichkeit mit Kalium und<br />

Natrium wird 137CS (wie auch 134CS) von <strong>den</strong> Pflanzen<br />

über die Wurzeln aufgenommen und reichert sich anschließend<br />

im Muskelfleisch von Nutztieren an.<br />

Durch Fleischverzehr kommt es in <strong>den</strong> menschlichen<br />

Organismus.<br />

Für <strong>den</strong> Übergang Bo<strong>den</strong>-Pflanze-tierisches Fleisch<br />

gibt es folgende Transferfaktoren:<br />

Bo<strong>den</strong>-Pflanze:<br />

0,05 bezogen auf Bqjkg Bo<strong>den</strong> und<br />

Bqjkg Pflanzen<br />

D.h., bei gemessenen Bo<strong>den</strong>belastungen durch 137CS<br />

von 3000 - 5000 Bqjm 2 (in Bayern) und einer, für<br />

die oberen 10 cm entsprechend zu erwarten<strong>den</strong><br />

Lammf.eisch<br />

strahlenbelastet<br />

LoncIon (dpa). Radioaktiv belastetes<br />

Lammfleisch ist in<br />

Großbritannien rund vier Wochen<br />

lang verkauft wor<strong>den</strong>, bevor<br />

die Regierung am Wochenende<br />

Einschränkungen bei der<br />

Vermarktung angeordnet hat.<br />

Wie britische Sonntagszeitungen<br />

übereinstimmend berichten,<br />

wur<strong>den</strong> bereits am 16. Mai,<br />

knapp drei Wochen nach der<br />

Reaktorkatastrophe von<br />

Tschernobyl, Cäsiumwerte von<br />

über 1 000 Bequerel pro Kilogramm<br />

Lammfleisch gemessen,<br />

ohne daß der Verkauf eingeschränkt<br />

wurde.<br />

Das britische Landwirtschaftsministerium<br />

wies die<br />

Vorwürfe zurück, bereits frühzeitig<br />

über die starke Belastung<br />

informiert gewesen zu sein.<br />

Für Teile von Nordwales und<br />

Nordwestengland wurde nach<br />

neuen Messungen zum Wochenende<br />

ein Verbot für Transport<br />

und Schlachtung von Schafen<br />

für drei Wochen angeordnet.<br />

Belastung von 30 - 50 Bqjkg hat man in Pflanzen<br />

mit einer Aktivität von<br />

( 30 - 50 ) • 0,05 = 1,5 bis 2,5 Bqjkg<br />

zu rechnen. Für bestimmte Pflanzen liegen jedoch Ergebnisse vor, nach <strong>den</strong>en<br />

man von wesentlich höheren Tranfer-Werten auszugehen hat:<br />

Klee: 0,3 bis 33; Gräser: 0,2 bis 14; höhere Werte auch für Senf und Rüben.<br />

Wie Meldungen im Juni 1986 zeigten, ist der weitere Weg ins Fleisch (und in<br />

<strong>den</strong> Fisch) nicht nur vorprogrammiert sondern bereits im Gang. Bezogen auf<br />

die Belastung des Futtermittels findet hier eine effektive Anreicherung<br />

um <strong>den</strong> Faktor 2 und mehr statt.<br />

Pflanze-Tier: 0,03 bezogen auf die 137Cs-Aktivität pro kg Futter, multipliziert<br />

mit der Futtermenge pro Tag (65 kg für das Rind)

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