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Materialien für den Unterricht 22 Naturwissenschaften sozial

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58<br />

ser Art erhebliche Beachtung geschenkt<br />

wer<strong>den</strong>: Das hat offensichtlich auch die<br />

niedersächsische Landesregierung erkannt<br />

und will angeblich die Frischdampfleitungen<br />

austauschen lassen.<br />

Welche· allgemeinen Forderungen ziehen<br />

Sie aus dem BibJis-Skandal Müßte<br />

nicht ein Ausstieg aus der Atomkraft forciert<br />

wer<strong>den</strong> - mit entsprechen<strong>den</strong> flankieren<strong>den</strong><br />

Maßnahmen (wie Wärmedärnmprogramm,<br />

Verbot der verlustreichen<br />

Strom-Heizung etc.)<br />

. Wie Sie wissen, hat der schleswig-holsteinische<br />

Ministerpräsi<strong>den</strong>t Bjöm Engholm<br />

in seiner Regierungserklärung <strong>den</strong><br />

Willen bekundet, <strong>den</strong> Ausstieg in unserem<br />

Bundesland nach Möglichkeit in<br />

zwei Legislaturperio<strong>den</strong> zu verwirklichen.<br />

Natürlich wür<strong>den</strong> wir einen bundesweiten<br />

gemeinsamen Weg des Ausstiegs<br />

aus der Kernenergie vorziehen.<br />

Aber dafür gibt es bekanntlich zur Zeit<br />

keine Mehrheiten. Aber eines gilt bei uns<br />

auf je<strong>den</strong> Fall: Wenn wir technisch nicht<br />

behebbare Mängel fin<strong>den</strong>, die Gefahren<br />

Frankfurter Rundschau vom 13.12.1988, 5.4<br />

für die Menschen darstellen, und wenn<br />

wir beweisen können, daß es keine ausreichende<br />

Entsorgung für Atomkraftwerke<br />

gibt, wer<strong>den</strong> wir das Atomgesetz anwen<strong>den</strong><br />

und solche Anlagen stillegen.<br />

An <strong>den</strong> ,,flankieren<strong>den</strong> Maßnahmen"<br />

wird in meinem Ministerium mit Hochdruck<br />

gearbeitet. Erstes Ziel dabei: Energiesparmaßnahmen<br />

fördern. Zudem wollen<br />

wir dezentralere Stromerzeugungsformen<br />

unter Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

vorantreiben und <strong>den</strong> Anteil<br />

regenerativer Energien erhöhen.<br />

k) Störfall in Stade<br />

Auch Störfall in Stade gefährlicher<br />

Ministerium bestätigt "ungewohnte" Belastung im Reaktor<br />

sp HANNOVER, 13. Dezember. Der<br />

Störfall im Atomkraftwerk Stade am 18.<br />

September war weit schwerer als bisher<br />

bekannt. Der hannoversche Atomwissenschaftler<br />

Helmut Hirsch warf dem niedersächsischen<br />

Umweltminister Wemer<br />

Remmers (CDU) vor, er habe <strong>den</strong> Störfall,<br />

der deutliche Parallelen zu Biblis zeige,<br />

"heruntergespielt". Bei der Erklärung,<br />

daß ein Fehler am Ventil der Frischdampfleitung<br />

automatisch zur Schnellabschaltung<br />

der Turbin~n führte, habe der<br />

Minister Wesentliches verschwiegen, sagte<br />

Hirscl]., der das Forschungsinstitut<br />

"Gruppe ukologie" leitet. Die Stader Bedienungsmannschaft<br />

habe nämlich das<br />

elektronisch verschlossene Ventil wieder<br />

geöffnet, um eine Schnellabschaltung des<br />

Von unseren Korrespon<strong>den</strong>ten<br />

Reaktors zu vermei<strong>den</strong>. Bei diesem "Herumbasteln"<br />

sei die Gefahr eines Rohrbruchs<br />

entstan<strong>den</strong>. Der Störfall sei besonders<br />

ernst zu nehmen, weil die Frischdampfleitung<br />

ohnehin eine Schwachstelle<br />

des Stader Reaktors sei.<br />

Der zuständige Abteilungsleiter des<br />

Umweltministeriums, Horst zur Horst,<br />

bestätigte der FR, bei dem vergeblichen<br />

Versuch, das Ventil wieder zu öffnen, sei<br />

das Rohr in 20 Zentimeter weite Schwingung<br />

geraten. Das sei eine "ungewohnte<br />

Größenordnung", das Material halte aber<br />

eine solche Spannung aus. Außerdem<br />

würde bei einem Rohrbruch notfalls noch<br />

der Dampferzeuger als Barriere wirken,<br />

sagte zur Horst. Das Verschweigen dieser<br />

Einzelheiten begründete er mit der Sor-<br />

Frankfurter Rundschau vom 14.12.1988. S.l<br />

ge, der Öffentlichkeit "zu viel Technik"<br />

zuzumuten.<br />

Der Ministeriumssprecher wies<br />

Hirschs Forderung zurück, <strong>den</strong> Sta,der<br />

Reaktor sofort stillzulegen. Das dortige<br />

Frischdampfsystem sei "sicher, auch<br />

wenn es nicht mehr <strong>den</strong> heute gelten<strong>den</strong><br />

Richtlinien entspricht", sagte zur Horst.<br />

Innerhalb der vier Jahre bis zur geplanten<br />

Erneuerung dieses Kraftwerkteils sei<br />

die Sicherheit durch häufigere Überprüfung<br />

gewährleistet. Hirsch dagegen warf<br />

dem Ministerium vor, nicht einmal durch<br />

spezielle Anordnung sichergestellt zu haben,<br />

daß ein Störfall, wie er sich am 18.<br />

September an diesem unzureichen<strong>den</strong><br />

System ereignete, sofort gemeldet wer<strong>den</strong><br />

muß. • ••<br />

•<br />

etc. etc. etc.

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