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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Januar

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

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ZEHN DINGE, DIE SIE ZUM MINDEST -<br />

LOHNGESETZ (MILOG) WISSEN SOLLTEN<br />

1. Der Mindestlohn beträgt<br />

8,50 €/Stunde.<br />

2. Der Mindestlohn gilt für alle<br />

im Inland tätigen Arbeitnehmer,<br />

die für in- oder ausländische<br />

Arbeitgeber tätig sind.<br />

3. Ausnahmen: Praktikanten (in<br />

be stimmten Fällen), Kinder,<br />

Jugend liche ohne Berufsaus -<br />

bildung, Auszubildende, Ehren -<br />

amtler, Langzeitarbeitslose in<br />

den ersten 6 Monaten.<br />

4. Minijobber dürfen maximal<br />

52,94 Stunden im Monat arbeiten.<br />

5. Der Mindestlohn ist spätestens<br />

am letzten Bankarbeitstag des<br />

folgenden Monats fällig.<br />

6. Nacht-, Gefahrenzulagen, Trink -<br />

gelder, Akkordzuschläge sind<br />

nicht anrechenbar.<br />

7. Der Unternehmer haftet für<br />

Mindestlohnverstöße seiner<br />

Subunternehmer.<br />

8. Aufzeichnungspflichten gelten<br />

für Minijobber und in speziellen<br />

Branchen.<br />

9. Der Zoll kontrolliert die<br />

MiLoG-Einhaltung. Er hat<br />

Betre tungs-, Befragungs- und<br />

Einsichtsrechte.<br />

10.Hohe Bußgelder drohen bei<br />

Verstößen gegen Aufzeichnungs-,<br />

Meldepflichten, bei Nicht gewäh -<br />

rung oder verspäteter Zahlung des<br />

Mindestlohns und bei Verstößen<br />

der Subunternehmer. w<br />

Der neue Mindestlohn zwingt auch Unternehmen zur Überprüfung ihrer Geschäftsprozesse,<br />

die deutlich mehr als 8,50 € pro Stunde bezahlen.<br />

Beginn, Ende und Dauer der täglichen riet Rechtsanwalt Bourguignon. Er<br />

Arbeitszeit müssen nicht nur bei<br />

empfahl den Unterneh mern, mit ihren<br />

Mini jobbern aufgezeichnet werden. Subunternehmern eine Informations -<br />

Betroffen von dieser Regelung sind vereinbarung, eine Haftungs freistellung,<br />

auch bestimmte Branchen, etwa die Bürgschaft oder Vertragsstrafe zu<br />

Baubranche, die Ge bäudereinigung, vereinbaren. „Zahlt der Subunterneh mer<br />

der Messebau, die Fleischwirtschaft, seinen Arbeitnehmern nicht den Min -<br />

das Gaststätten- und Beherber gungs - destlohn, so können diese Arbeitnehmer<br />

gewerbe sowie das Per sonen beförde - trotz Freistellungsvereinbarung den<br />

rungs-, Transportgewerbe und die Mindestlohn direkt von Ihnen verlangen.<br />

Logistik. Die Dokumentation muss Damit tragen Sie das Insolvenzrisiko<br />

bis zum Ablauf des 7. auf den Tag der des Subunternehmers“, warnte der<br />

Arbeitsleistung folgenden Kalender - Referent.<br />

tages erfolgen. Die Arbeitszeit-Aufzeich -<br />

nungen sind nicht an eine bestimmte Im Anschluss an den Vortrag standen<br />

Form gebunden und müssen vom die Referenten den Teilnehmern noch<br />

Unter nehmer mindestens zwei Jahre für viele Fragen zur Verfügung. Insbe -<br />

aufbewahrt werden. Arbeitgeber<br />

sondere zur Vergütung von Praktikanten<br />

können die Aufzeichnungs pflicht<br />

ergab sich eine lebhafte Diskussion,<br />

auch auf Dritte oder den Arbeit nehmer obwohl viele Fragen noch nicht ab -<br />

selbst übertragen.<br />

schließend beantwortet werden können.<br />

Klar ist schon jetzt: Auf die Gerichte<br />

Kommt ein Unternehmen den Aufzeich - rollt eine Prozesslawine zu.<br />

nungs-, Melde-, und Mitwirkungs pflich -<br />

ten nicht nach, droht ein Bußgeld von Vorsicht: Am Rande der Informations -<br />

bis zu 30.000 €. Wird der Mindestlohn veranstaltung berichteten interessierte<br />

nicht oder verspätet gezahlt, stehen Kreise hinter vorgehaltener Hand,<br />

Bußgelder bis 500.000 € im Raum. dass die Kon trollen durch die zuständige<br />

Insoweit haften Unter nehmer auch Zollbehörde engmaschig erfolgen sollen.<br />

für Verstöße von Auf tragnehmern und Allein für die Stadt Hanau und den<br />

deren Subunterneh mern. „Prüfen Sie Main-Kinzig-Kreis wurden hierzu<br />

genau, mit wem Sie zusammenarbeiten 60 zusätzliche Stellen geschaffen! w<br />

und wohin Sie Ihre Aufträge vergeben“,<br />

© NEWS&ART - Fotolia.com<br />

<strong>Januar</strong> 2015 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 19

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