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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Januar

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

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F.A.Z.-Foto / Frank Röth<br />

ZUR PERSON:<br />

Stefan Grüttner (CDU) ist seit August 2010 Sozialminister<br />

in Hessen und seit dem ab 18. <strong>Januar</strong> 2014 Hessischer<br />

Sozial- und Integrations minister. Davor war der<br />

Offenbacher unter anderem ab 2003 Chef der<br />

Staatskanzlei in Wiesbaden. w<br />

Asylbewerber leistungsgesetz zu öffnen.<br />

Von Seiten der Wirtschaft wäre es durchaus<br />

wünschenswert, wenn berufsspezi -<br />

fische Sprachkurse angeboten würden.<br />

: Die <strong>IHK</strong>s in Deutschland haben mit<br />

<strong>IHK</strong> FOSA (Foreign Skills Approval) ein<br />

bundesweites Kompetenzzentrum für die<br />

Prüfung und Anerkennung ausländischer<br />

Berufs abschlüsse in Nürnberg eingerichtet.<br />

Wie können Ihrer Ansicht nach die<br />

Ihnen unterstellten Ausländerbehörden<br />

mit <strong>IHK</strong> FOSA zusammenarbeiten, um den<br />

Fachkräfte mangel bei uns zu beheben<br />

Grüttner: Mit der <strong>IHK</strong> FOSA ist eine wichtige<br />

Stelle für die Bewertung und Aner -<br />

kennung von ausländischen Berufsab -<br />

schlüssen im Bereich der Industrie- und<br />

Handelskammern eingerichtet worden.<br />

Ziel muss es jetzt sein, die <strong>IHK</strong> FOSA auf<br />

der kommunalen Ebene noch stärker zu<br />

verankern und in den Blickpunkt des<br />

öffentlichen Interesses zu rücken. Auch<br />

bieten sich gemeinsame Veranstaltungen<br />

der <strong>IHK</strong> FOSA mit den Ausländerbe hör -<br />

den an, um über die Möglichkeiten zur<br />

Anerkennung ausländischer Qualifika -<br />

tionen noch stärker zu informieren.<br />

: Viele Flüchtlinge kennen unsere Kultur<br />

nicht. Wie sollten die Eingliederungs -<br />

hilfen aussehen, damit eine Inklusion<br />

gelingt, wie die der Russlanddeutschen<br />

vor 20 Jahren<br />

Grüttner: Russlanddeutsche Aussiedler<br />

und Spätaussiedler sind deutsche Volks -<br />

angehörige und haben in der Regel<br />

deutsche Sprachkenntnisse. Nach erfolgreichem<br />

Aufnahmeverfahren sind sie<br />

deutsche Staatsangehörige mit allen<br />

entsprechenden Rechten. Ein Vergleich<br />

mit anderen Flüchtlingen aus einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Kulturkreise<br />

ist insoweit schwierig. Insgesamt gibt es<br />

<strong>IHK</strong><br />

bei Sprach problemen, bei der Anerken -<br />

nung ausländischer Schul- und Berufs -<br />

abschlüsse oder zu lösenden alltäglichen<br />

Fragen wie der Wohnungssuche in<br />

Hessen aufgrund der Erfahrungen mit<br />

Aussiedlern ein großes Fachwissen zur<br />

Eingliederung von Menschen, die nach<br />

Hessen einwandern. Es gibt daher<br />

Fördermaßnahmen und Strukturen, die<br />

sicherlich auch der Integration der heutigen<br />

Flüchtlinge dienlich sein können.<br />

! Vielen Dank, Herr Grüttner!<br />

Die Fragen stellte<br />

Dr. Achim Knips,<br />

<strong>IHK</strong> Hanau-Gelnhausen-<br />

Schlüchtern<br />

<strong>Januar</strong> 2015 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 23

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