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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Januar

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

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Wichtig für die Inklusion: „Leichte Sprache“<br />

Zum Beispiel ein Kaufvertrag oder ein<br />

Text über die Rechte von Menschen. In -<br />

for mationen sollen ankommen. Leider sind<br />

viele Texte viel zu schwer geschrieben. Des -<br />

wegen ist ihr Inhalt nicht Jedem zugänglich.<br />

Bei Barrierefreiheit denken viele Men schen<br />

an eine Treppe. Diese stellt für den Roll stuhl -<br />

fahrer eine Barriere dar. Ähnlich bestellt ist<br />

es um Seiten im Internet ohne Hilfen für<br />

Blinde. Was viele Mensch nicht bedenken:<br />

Auch die Schriftsprache kann eine sehr<br />

große Barriere sein. Das gilt zum Beispiel<br />

für Menschen mit geistiger Behin derung.<br />

Die „Leichte Sprache“ hilft ihnen. Auch<br />

Migran ten oder Demente leben mit<br />

„Leichter Sprache“ besser. Wird einfach<br />

geschrieben, können mehr Menschen<br />

eigenständig Entscheidungen treffen.<br />

Unter der Lupe betrachtet, ist die „Leichte<br />

Sprache“ übrigens bestens geeignet für<br />

die Werbung.<br />

Welche Regeln gelten für<br />

die „Leichte Sprache“<br />

Wer spricht oder schreibt, will gemeinhin<br />

verstanden werden. Mit kurzen Sätzen und<br />

möglichst wenig Fremd- und Fach wörtern<br />

ist dieses Ziel besser zu erreichen. Auch bildreiche<br />

Beschrei bungen dienen dem leichte-<br />

ren Verständnis. Nicht zuletzt ist eine große,<br />

gut lesbare Schrift von Vorteil. Wer diese<br />

Regeln einhält, kann auch schwierige Sach -<br />

verhalte erklären. Dazu bedarf es nur mehr<br />

Sorgfalt beim Schreiben und Sprechen.<br />

Wie lässt sich die „Leichte Sprache“ am<br />

besten umsetzen Eine gute Hilfe sind<br />

Perso nen aus der Zielgruppe. Sie können<br />

das Geschriebene und Gesagte auf<br />

Ver ständ lichkeit überprüfen.<br />

Drei bis sechs Sprach-Tester<br />

sollten es mindestens sein.<br />

Erst wenn die Hinweise der<br />

Prüf gruppe eingearbeitet<br />

sind, darf der Text weiter -<br />

gegeben werden.<br />

Zur „Leichten Sprache“ gehört<br />

außerdem, dass auch Blinde einen<br />

Zugang zu den Texten bekommen. Ein<br />

Vorleseprogramm hilft an dieser Stelle.<br />

Schon weit verbreitet<br />

In vielen Ländern ist die „Leichte Sprache“<br />

schon viel weiter verbreitet als in Deutsch -<br />

land. Das ist zum Beispiel so in Schweden<br />

und Finnland oder in Amerika. Aber auch<br />

bei uns werden immer mehr Informatio nen<br />

ins Einfache übersetzt. Es gibt zum Beispiel<br />

schon Ratgeber des Bundes ministe riums<br />

für Arbeit und Soziales oder Internet-Seiten<br />

wie Nachrichtenleicht.de. Selbst biblische<br />

Geschichten und sogar einen Krimi gibt es<br />

mittlerweile in „Leichter Sprache“.<br />

In Deutschland und auch im Main-Kinzig-<br />

Kreis fasst die „Leichte Sprache“ Fuß. Im<br />

Moment werden die Mitarbeiter in einzelnen<br />

Werkstätten des Behinderten werks<br />

unterrichtet. In Altenhaßlau und in den<br />

Steinheimer Werkstätten sind<br />

bereits die ersten Prüfgruppen<br />

an den Start gegangen.<br />

Bald werden alle Texte<br />

in „Leichter Sprache“ mit<br />

einem Gütesiegel gekennzeichnet<br />

sein. „Leicht Lesen“<br />

gibt es dann in den drei Stufen<br />

A1, A2 und B1. A1 ist ganz einfach,<br />

A2 ist etwas schwerer, aber selbst B1 ist<br />

noch leicht verständlich. Das Gütesiegel<br />

wurde in Österreich erfunden. Und zwar<br />

von Capito in Graz. Das Behinderten-Werk<br />

Main-Kinzig e.V. darf das Gütesiegel<br />

verwenden. Katrin Engel weiß mehr,<br />

Telefon (06051) 92 18 – 517,<br />

E-Mail engel.katrin@direct-bz.de. w<br />

Die „Leichte<br />

Sprache“ ist<br />

bestens geeignet<br />

für die Werbung.<br />

Physiotherapeut /in<br />

Beruf mit Zukunft<br />

Beginn September<br />

Förderung durch<br />

BAföG möglich<br />

Orbtalschule<br />

Bad Orb<br />

63619 Bad Orb<br />

info@orbtalschule.de<br />

Tel. 06052 / 87617<br />

www.orbtalschule.de<br />

<strong>Januar</strong> 2015 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 27

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