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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Januar

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

Eine bessere Integration von Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen in unseren Arbeitsmarkt wird der Gewinnung von Fachkräften in unserem Standort sicher helfen. Noch wichtiger ist es, die Schüler an unseren Gymnasien über die enormen Chancen der dualen Ausbildung zu informieren. Kurzfristig lässt sich unsere Fachkräftelücke durch eine Personengruppe reduzieren, die wir viel zu oft als Last wahrnehmen: Flüchtlinge. Viele von ihnen sind gut qualifiziert. Wollen wir diese Menschen wirklich jahrelang in Flüchtlingsunterkünften absondern? Integrieren wir sie – den Nutzen haben wir alle!

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Standort | Main-Kinzig-Kreis<br />

Potenziale schwerbehinderter<br />

Menschen nutzen<br />

für Arbeitgeber vor. Ziel sei die Verbesse -<br />

rung der Zugangschancen schwerbehinderter<br />

Menschen zum all gemeinen<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Für mehr Beschäftigung vom Menschen mit<br />

Behinderung gibt es viele Hilfen – auch vor Ort.<br />

Hanau. Es braucht eine gemeinsame Unternehmen braucht, dann ist es zweitrangig,<br />

ob er eine Behinderung hat oder<br />

Strategie, um das schrumpfende Angebot<br />

an fachlich qualifizierten Arbeitskräften nicht.“ Noch seien viele Arbeitgeber nicht<br />

zu bekämpfen. Das „Netzwerk Inklusion“ ausreichend über die Hilfen für mehr<br />

versteht sich als Teil dieser Strategie. Beschäftigung von Menschen mit schweren<br />

Behinderungen informiert.<br />

Es richtet den Fokus auf die Einbindung<br />

schwerbehinderter Menschen in den<br />

Arbeits markt.<br />

„Wir versuchen auch Nischen zu besetzen<br />

und Menschen mit schweren Behinde -<br />

Anfang Dezember trafen sich im Rahmen rungen für bestimmte Aufgaben zu qualifizieren<br />

– so kann beispielsweise ein wich-<br />

des Netzwerks erneut Spezialisten der<br />

beruflichen Rehabilitation, des Kommu - tiger Leistungsträger in einem Unterneh -<br />

nalen Centers für Arbeit (KCA), des Inte - men in Teilgebieten entlastet werden“,<br />

grationsamts und Vertreter der heimischen<br />

Wirtschaft im <strong>IHK</strong>-Schulungs zen - fachdienst des Internationalen Bundes<br />

ergänzte Melanie Jung vom Integrations -<br />

trum, um gemeinsame Schritte zu beraten. (IB). Der IB berät gemeinsam mit der Fort -<br />

bildungs akademie der Wirtschaft (FAW)<br />

Im Verlauf der Diskussion, die von<br />

und dem Behindertenwerk Main-Kinzig<br />

Dorothee Müller, Behinderten-Werk Main- im Main-Kin zig-Kreis Arbeitgeber, die<br />

Kinzig e.V. (BWMK), moderiert wurde, schwerbehinderten Arbeitnehmern den<br />

empfahl Cornelia Kram, als Personal - Weg in die Be rufs welt ermöglichen wollen.<br />

referentin und ausgebildeter Demografie-<br />

Coach der Veritas AG intensiv mit dem Petra Friedrich vom Integrationsamt<br />

Thema Fachkräftemangel befasst, ein des Lan des wohlfahrtsverbandes (LWV)<br />

besonderes Augenmerk auf gezieltes Hessen stellte ferner die Beschäftigungs -<br />

Bewerbungstraining zu richten: „Wenn anreize und Fördermöglichkeiten des<br />

ein Mensch die Qualifikation hat, die ein Ministeriums für Soziales und Inte gration<br />

© Gina Sanders - Fotolia.com<br />

Die Teilnehmer des Netzwerktreffens, zu<br />

denen unter anderem auch <strong>IHK</strong>-Haupt -<br />

geschäftsführer Dr. Gunther Quidde und<br />

Martin Berg, BWMK-Vorstandsvorsitzende,<br />

gehören, vereinbarten einen Fachkräfte -<br />

tag, auf dem sich die Integrationsfach -<br />

dienste der Region mit ihren Leistungen<br />

im kommenden Sommer vorstellen. w<br />

INKLUSION: MEHR NUTZEN ALS KOSTEN<br />

Menschen mit Behinderung haben am<br />

Arbeitsmarkt schlechtere Chancen. Sie<br />

werden seltener eingestellt, obwohl laut<br />

Gesetz Arbeitgeber mit mehr als 20<br />

Beschäftig ten mindestens fünf Pro zent<br />

ihrer Arbeitsplätze mit Behinder ten be -<br />

setzen müssten. Viele Chefs zahlen lieber<br />

als Ausgleich eine Abgabe, weil sie bürokratische<br />

Hür den vermeiden wollen.<br />

Häufig übersehen wird, dass auch Men -<br />

schen mit Behinderungen zu unserem<br />

Wohl beitragen. Eine neue Studie der<br />

Katholischen Uni versität Eichstätt-Ingol -<br />

stadt und des Nürnberger Forschungs -<br />

instituts „xit GmbH“ kommt zu dem<br />

Ergebnis, dass die Behinderten-Werk -<br />

stätten unter dem Strich aus 100 €<br />

investierten Mitteln einen Social Return<br />

on In vest ment (SROI) in Höhe von 108 €<br />

erzeugen. Zu diesem so nicht erwarteten<br />

Ergebnis tragen direkte und indirekte<br />

Effekte bei: Wenn zum Beispiel Angehö -<br />

rige arbeiten gehen können, statt zu<br />

pflegen, dann sollte eine umfassende<br />

Betrach tung auch diesen Effekt berücksichtigen.<br />

Von Vorteil sind auch die<br />

vielfäl tigen Verknüpfungen mit der<br />

regio nalen Wirtschaft. w<br />

<strong>Januar</strong> 2015 | Hanau-Kinzigtal | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | 31

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