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3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

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der Vogtei wurden gern breite, geblümte, bunte Seidenbänder angebracht,<br />

die Rockelbänder genannt wurden. Diese Samtbänder standen im farblichen<br />

Einklang mit dem Schultertuch und dem Fitchlappen der Haube. Die<br />

vorherrschenden Farben waren: rosa, rötlich <strong>bis</strong> violette Blumenmuster, als<br />

Kontrast auch grün, hellgrau und hellbraun. Diese kräftigen Farben waren<br />

vornehmlich für die jungen Mädchen und Frauen bestimmt. Später kleidete<br />

sich die Frau der Vogtei in dunklere, gedämpftere Farben.<br />

Das Mieder wurde auf der Vorderseite immer mit sechs Riegeln und<br />

dazugehörigen Knöpfchen geschlossen. Oft wurde farblich abstechen<strong>des</strong><br />

Samtband zum Einfassen der Ränder benutzt.<br />

Da das Schnür- oder Wulstmieder oft mit denselben Mustern wie die Haube<br />

oder das Schultertuch verziert war, bzw. manchmal sogar für gewisse Teile<br />

dasselbe Material verwendet wurde, kann auch eine gleich zeitliche<br />

Einordnung (1. <strong>Hälfte</strong> <strong>19.</strong> Jahrhundert) angenommen werden.<br />

Schürze<br />

Magdalena Bindmann schreibt über die Aufgabe der Schürze: „Die<br />

ursprüngliche Aufgabe der Schürze war es, den Rock zu schützen. Seit der<br />

Renaissancemode konnte die Schürze auch schmückende Funktion haben.<br />

Beide Arten werden in der Volkstracht vertreten.“ 155<br />

Zur Vogteier Festtagstracht gehörte die Glanzschürze. Dies war eine blau<br />

gefärbte Leinwandschürze, glänzend appretiert, um sie wasser- und<br />

schmutzabstoßend zu machen. Magdalena Bindmann berichtet, daß die<br />

Glanzschürze zur Arbeit getragen wurde, aber in der Vogtei war sie fester<br />

Bestandteil der Festtagstracht (Vgl. Kat. Nr. 2, Nr. 8, Nr. 37). Die<br />

Glanzschürze war wenig verziert, eventuell mit einer umlaufenden<br />

Blaudruckkante (Vgl. Kat. Nr. 8) oder mit einem eingestickten<br />

Monogramm und der Jahreszahl versehen. Auf Kat. Nr. 2 ist die Jahreszahl<br />

1851 eingestickt, auf Kat. Nr. 37 die Jahreszahl 1850. Somit ist die<br />

Benutzung in der <strong>Mitte</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong> belegt. Die Besitzerin der<br />

155 ebenda, 21.<br />

105

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