12.11.2012 Aufrufe

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Weite von drei <strong>bis</strong> vier Metern erreichen, entweder durch viele Zwickel<br />

(dann auch „Girn- oder Gernhemd genannt) oder durch Fältelung der in der<br />

Taille angesetzten Stoffbahnen.<br />

Unterröcke<br />

Neben dem Tanzhemd gehörten zur Unterkleidung der Festtagstracht auch<br />

noch die Unterröcke. Sie hatten knapp die Länge <strong>des</strong> Oberrocks. Bei der<br />

Festtagstracht dienten die Unterröcke dazu, den Beidermannsröcken eine<br />

Kuppelform und Stand zu geben. Die Unterröcke wurden aus weißem<br />

Leinen gefertigt (Vgl. Kat. Nr. 52 und Nr. 53) mit breiten Spitzenkanten mit<br />

Blumenmotiven oder Abschlußkanten aus gehäkelter Zackenspitze. Die<br />

Anzahl der Unterröcke ist verschieden überliefert: zwei, drei oder neun<br />

Unterröcke wurden in der Vogtei übereinander getragen, einer mit<br />

kunstvollerer Abschlußverzierung als der andere. Magdalena Bindmann<br />

gibt dafür folgende Erklärung: „... Zugleich wollte man mit ihrem Besitz<br />

prunken, wenn während <strong>des</strong> Tanzens beim Drehen, Springen und Anheben<br />

der Tänzerin durch den Partner die Spitzensäume sichtbar wurden, und<br />

nahm dafür die Unbequemlichkeit der vielen wärmenden Hüllen in<br />

Kauf.“ 158<br />

Strümpfe<br />

Die Strümpfe wurden aus Wolle selbst gestrickt und über oder unter dem<br />

Knie mit Strumpfbändern befestigt (Vgl. Kat. Nr. 54). Die Grundfarbe war<br />

meist weiß, mit dem eingestrickten oder eingestickten Zwickel auf beiden<br />

Seiten als besonderem Blickfang. Die Farben der Zwickelverzierung war<br />

meist grün, rot, blau oder auch weiß, je nachdem was zum gesamten<br />

Charakter der Tracht paßte. Die Strumpfbänder waren ebenfalls selbst<br />

gestrickt und wurden auf der Außenseite durch eine Schleife<br />

158 Bindmann, M.: Thüringer Volkstrachten zwischen und Rhön und Altenburger Land<br />

(wie Anm. 14), 20.<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!