12.11.2012 Aufrufe

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.<strong>2.</strong><strong>2.</strong> Die jüngere Brauttracht (von 1882)<br />

Die Bestandteile der jüngeren Brauttracht waren:<br />

- Brauthaube<br />

- Samtjacke (Mieder)<br />

- Schürze<br />

- Rock<br />

Die jüngere Brauttracht der Vogtei Dorla orientierte sich stark an der<br />

Festtagstracht der Frauen in dieser Zeit. Die Trachtenteile sind die selben,<br />

nur reicher und prunkvoller in der Ausgestaltung.<br />

Die originale Brauttracht ist noch im Privatbesitz der Familie Trietchen in<br />

Oberdorla. Frau Trietchen erklärte sich bereit, die Tracht für meine Fotos<br />

anzuziehen. Sie trägt die komplette originale Brauttracht noch heute bei den<br />

Auftritten im Oberdorlaer Trachtenverein. Es ist die Brauttracht ihrer<br />

Großmutter aus dem Jahre 188<strong>2.</strong><br />

Brauthaube<br />

Die Brauthaube gehörte zum Typ der hohen Hauben. Diese Haubenform<br />

war auch schon in der 1. <strong>Hälfte</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong> in Benutzung und<br />

wurde aber auch in die <strong>2.</strong> <strong>Hälfte</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong> übernommen. Die<br />

Brauthaube war noch viel kunstvoller und reicher ausgestattet als die<br />

allgemeinen Festtagshauben (Vgl. Kat. Nr. 115). Sie besaß sechs schwarze<br />

Seidenbänder mit eingewebten Rosenmotiven in der <strong>Mitte</strong>. Vier Bänder<br />

bilden eine Schleifenform (zwei sind doppelt angelegt, zwei einfach), und<br />

zwei Seidenbänder hängen nach vorn. Die einfach angelegten Seidenbänder<br />

hatten eine aufwendige, dreiteilige Verzierung als Abschluß: eine Borte aus<br />

Metallgoldfäden mit Blumenmuster, eine Silberborte aus Metallfäden, die<br />

netzartig und mit Pailletten unterlegt war und so ein fächerförmiges Muster<br />

bildete und einen geknüpften Fransenabschluß in schwarz. Die beiden<br />

Seidenbänder auf der Vorderseite besaßen die gleiche Verzierung und<br />

waren dazu noch mit Goldtresse in Längsrichtung verziert. Um die Haube<br />

wurde noch ein Mützentuch (der Fitchlappen) geführt, es war nur auf der<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!