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3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

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esonders auffällig und groß gestaltet. Aus Großengottern ist so eine<br />

Brauthaube noch erhalten (Vgl. Kat. Nr. 109). Diese Brauthaube war mit<br />

schwarzen Federn, kleinen Glaskugeln und Flitter in gold, blau und lila<br />

verziert. Diese Verzierung war auf Pappe mit schwarzem Leinenüberzug<br />

befestigt. Die vier schwarzen Seidenbänder waren auch hier in<br />

Schleifenform angelegt. Die Nackenbänder haben eine kunstvolle<br />

Verzierung: Goldstickerei aus Metallfäden in Form von Blumenornamenten<br />

und eine Borte aus fächerförmig gestalteten Metallfäden, die zum Teil rot<br />

unterlegt war. Das dreiecksförmige Mützenstück war mit linearer<br />

Goldstickerei und einem Blumenornament auch aus Goldstickerei verziert.<br />

Die Brauthaube wirkte sich wesentlich auf den vornehmen Charakter der<br />

Tracht aus.<br />

Samtjacke (Mieder)<br />

Ebenso wie in der Festtagstracht wird anstelle <strong>des</strong> Ärmelmieders und der<br />

Wulstmieders bei der Brauttracht eine schwarze Samtjacke getragen, die<br />

später auch als Mieder benutzt wurde.<br />

Zur Brauttracht der Familie Trietchen gehörte auch so eine Samtjacke (Vgl.<br />

Kat. Nr. 116). Die Samtjacke war mit kunstvollen Verzierungen<br />

ausgeschmückt. Am Halsausschnitt befand sich ein imitierter Kragen mit<br />

Perlborte und hinten ein seidener Stehkragen mit hochgezogenem<br />

Perlbesatz. Vorn wurde die Samtjacke mit 12 schwarzen kleinen Knöpfen<br />

geschlossen. Rechts und links davon waren je vier Biesen aus Glanzseide<br />

eingearbeitet. Der Abschluß in Längsrichtung wurde wieder von Perlborte<br />

gebildet. In der Taille war ein Schößchen mit Posamentenbortenbesatz<br />

angebracht. An den Ärmeln war ein aufwendiger Schmuckaufsatz zu<br />

erkennen: drei kleine Zierknöpfe wurden auf schwarzer Glanzseide von<br />

Perlborte und Posamentenborte umlegt. Den Ärmelabschluß bildete<br />

cremefarbene Häkelborte.<br />

Das Mieder war reicher als die normalen Mieder der Festtagstracht<br />

ausgestaltet. Die Brauttracht war ja auch eine besondere Kleidungsform zu<br />

einem festlichen Anlaß.<br />

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