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3.5. Kirchgangstracht (Mitte bis 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts)

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Mützentuch) wurde auch im gesamten Stirnbereich sichtbar um die Haube<br />

gelegt. Die Tuchenden wurden auch auf der Rückseite der Haube<br />

übereinander gelegt und festgesteckt. Das Mützenstück war dreieckig<br />

ausgebildet, mit schwarzer Blümchenverzierung auf hellbraunem<br />

Untergrund. Die Haube wurde vorn mit einer Schleife geschlossen, an je<strong>des</strong><br />

Band waren sehr kurze Seidenbänder angebracht. Datiert wird diese<br />

Mischform aus hoher und flacher Haube in die 1. <strong>Hälfte</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong><br />

<strong>Jahrhunderts</strong>.<br />

Schultertuch (Miedertuch)<br />

Das Schultertuch in der Festtagstracht hatte vornehmlich eine schmückende<br />

Funktion, die in der ersten <strong>Hälfte</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong> zu einem großen<br />

Reichtum an Varianten führte.<br />

Magdalena Bindmann schreibt, daß bei älteren Festtagstrachten oft kein<br />

Schultertuch vorhanden gewesen war. 151 Das kann sicher auch für die<br />

Festtagstracht der Vogtei Dorla angenommen werden. Anstatt eines<br />

Schultertuches umsäumte der Spitzenrüschenrand <strong>des</strong> Ärmelmieders den<br />

Halsausschnitt. Solche Ärmelmieder mit großem Spitzenrüschenrand sind<br />

heute noch in der Vogtei zu finden (Vgl. Kat. Nr. 88). Als das Schultertuch<br />

zur Festtagstracht dazu kam, hingen zunächst die Zipfel <strong>des</strong> Tuches lose<br />

nach unten. In der Vogtei wurden die Tuchenden dann später immer in den<br />

Miederverschluß gesteckt, immer abwechselnd über einen Riegel und unter<br />

einen Riegel. Das ist auch auf Abb. 23 gut zu erkennen. Die jungen<br />

Mädchen tragen beim Spinnen ihre Festtagstracht. Das Mädchen rechts hat<br />

die Zipfel <strong>des</strong> Tuches in das Mieder gesteckt. Leider sind auf den Schwarz-<br />

weiß-Fotos keine Farben zu erkennen. Aber einige Schultertücher sind noch<br />

gut erhalten, so daß man die Farben nachvollziehen kann.<br />

151 Bindmann, M.: Thüringer Volkstrachten zwischen Rhön und Altenburger Land (wie<br />

Anm. 14), 23.<br />

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