Osterpfarrbrief 2013 - Pfarramt St. Christophorus

Zum Titelbild
Vesperbilder in unseren Kirchen
Die leidende Mutter
Das Titelbild unseres Osterpfarrbriefes
zeigt einen Bildausschnitt der Pieta von
St. Christophorus, die im linken Seitenschiff
zu finden ist. Der Name Pieta
kommt aus dem Italienischen und heißt
Mitleid. Im Deutschen hat sich auch der
Name Vesperbild eingebürgert.
Diese Figur ist in der bildenden Kunst
die Darstellung Marias als Schmerzensmutter
mit dem Leichnam des vom
Kreuz abgenommenen Jesus. Als im
Anfang des 14. Jahrhunderts die Pest
wütete und fast die ganze Bevölkerung
weggerafft wurde, schlug sich diese Katastrophe
in der Volksfrömmigkeit nieder.
Wie wir Menschen mussten der
Gottessohn und seine Mutter leiden.
Die Christen wendeten sich gerade in
der Mystik der Passion zu.
Gerade in Westfalen sind häufig Vesperbilder
zu finden. Das zeugt von ihrer
Wertschätzung in der Volksfrömmigkeit.
Allein vier bedeutende Darstellungen
befinden sich in Werne: das
dargestellte Bild aus St. Christophorus,
eines in der Werktagskapelle in Maria
Frieden, ein weiteres im Kapuzinerkloster
und eins in der Kirche St. Johannes.
Die Szene bildet die vorletzte Station
des Kreuzweges; sie ist ein Hauptinhalt
des Gedächtnisses der Schmerzen Mariens.
Die Bezeichnung Vesperbild beruht
auf der Vorstellung, dass Maria der
Leichnam ihres Sohnes am Karfreitag
ungefähr zur Zeit des Abendgebets, das
heißt zur Stunde der liturgischen Vesper,
in den Schoß gelegt wurde.
Jürgen Schäfer, Pfarrdechant
Die Pieta steht in der Kirche St. Christophorus
auf einer Konsole im linken Seitenschiff.
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