Osterpfarrbrief 2013 - Pfarramt St. Christophorus

Kirchenleben
der schnell gestellte Stuhl und die einzigartige
Coolness von Maryam. So als
wäre es das übliche Vorgehen, eroberte
sie erst den Stuhl, dann das Mikrofon
und dann die Herzen der absolut vollen
Christophoruskirche.
Diese Situation ist in ihrer Bildhaftigkeit
für eine zukunftsfähige Kirche fast nicht
zu übertreffen. Da ist eine junge Ambitionierte.
Da sind viele Umstände, die ihr
das Kirchenleben nicht einfach machen.
Da sind Situationen, die unkonventionelle
Lösungen brauchen. Da ist Mut
und Gelassenheit, sich dieser anderen
Art anzuvertrauen.
Auf dem Stuhl stehend hatte Maryam
Reher den richtigen Abstand zum Mikrophon.
Foto: Hojenski
Während also ab der dritten Reihe jeder
dachte: Alles ist wie üblich und gut,
hatte Maryam sich ihre kleine Auferstehung
getraut. Als Glaubenszeugin
hatte sie den Umstand nicht bedrohlich
empfunden. Sie wollte ihren Teil dazu
tun, sie war nicht austauschbar. Und mit
vereinten Kräften gelang ihre Botschaft.
So etwas darf und soll in unseren Kirchen,
in unserer Kirche eigentlich Methode
haben. Wenn wir merken, dass
etwas nicht passt, obwohl es so wertvoll
ist, dann sind neue Wege gefragt.
Auf(er)stehen, sich seinen Glauben erobern:
Ostern beginnt auch im Kleinen.
Manfred Hojenski
Anstatt immer das Beste geben zu wollen,
sollten wir lieber einmal etwas Gutes tun.
Thornton Wilder, amerikanischer Schriftsteller 1897-1975
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