Osterpfarrbrief 2013 - Pfarramt St. Christophorus
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Mutprobe<br />
62<br />
Jugend<br />
Das traust du dich nie, du nicht, du<br />
Angsthase hast viel zu viel Schiss! Gerade<br />
diejenigen, die in euren Schulklassen<br />
und Bekanntenkreisen scheinbar<br />
nicht zu den <strong>St</strong>ärksten gehören, müssen<br />
oft den anderen beweisen, doch keine<br />
Schlappschwänze, Warmduscher oder<br />
Am-Rand-Schwimmer zu sein.<br />
Dazu wird von so manchen gleichaltrigen<br />
ein besonderer Beweis, die<br />
Mutprobe gefordert. Gerade die selbst<br />
ernannten Sprechertypen, die meinen,<br />
die Anführer und Helden in der Clique<br />
zu sein, die alles besser wissen wollen<br />
und lügen, ohne rot zu werden, sie geben<br />
oft keine Ruhe und drängen immer<br />
weiter.<br />
Herauskommen irgendwelche waghalsigen<br />
Unternehmungen, dumme Aktionen<br />
oder kriminelle „Spielchen“, oft<br />
sogar alles gleichzeitig, die die angeblich<br />
<strong>St</strong>ärkeren meinen, den vermeintlich<br />
Schwächeren abnötigen zu können, damit<br />
diese endlich eine Chance bekommen,<br />
ihren Mut beweisen zu dürfen. Solch<br />
angeblicher Mutbeweis wird immer<br />
als unbedingt erforderlich behauptet,<br />
um zu einer Clique mit dazuzugehören.<br />
Die allerdings, die diesen Mut nicht auf<br />
halsbrecherische Weise unter Beweis<br />
stellen, haben oft sehr schlechte Karten<br />
und werden gehänselt, unterdrückt,<br />
bedroht oder im „besten Falle“ einfach<br />
Seite<br />
von den anderen „nur“ übersehen.<br />
Klar, jeder möchte eine Clique, einen<br />
Freundeskreis haben, in dem man sich<br />
wohl fühlt und in dem die Achtung untereinander<br />
wichtig ist. Wenn irgendwelche<br />
Pappnasen aber meinen, den<br />
Mut der anderen prüfen zu müssen,<br />
dann haben die vielleicht irgendwo ein<br />
paar dickere Muskeln, aber nicht verstanden,<br />
was Mut bedeutet.<br />
Sich eine eigene Meinung zu bilden, kann<br />
sehr mutig sein. Mut hat auch der, der<br />
Partei für Menschen ergreift, die ausgegrenzt<br />
werden. Selbst zu träumen,<br />
bedarf manchmal einer großen Portion<br />
Mut. Mut hat der, der in der Schulklasse<br />
das „Spiel“ nicht mitmacht, das die<br />
Schwächeren ausnimmt, eingeschüchtert<br />
und verletzt. Mut hat der in seiner<br />
Clique, der den angeblich <strong>St</strong>ärkeren<br />
seine eigene Meinung nicht verschweigt<br />
und Position bezieht. Mut hat der, der<br />
nicht rumbrüllt, was alle brüllen, sondern<br />
sich seinen Teil selbst denkt und<br />
ihn auch sagt. Mut hat der von euch, der<br />
mit seinem Leben auf Augenhöhe steht<br />
und sich nicht zudröhnt mit irgendwelchen<br />
Drogen.<br />
Mutige Menschen wissen selbst am besten,<br />
wann, wie und wofür sie mutig<br />
sind.<br />
<br />
Christoph <strong>St</strong>ender