13.11.2012 Aufrufe

MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München

MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München

MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Philosophie kennengelernt und – zumindest im Falle von Coleridge<br />

– durch deren Popularisierung in England wichtige Impulse für die<br />

englische Romantik gegeben haben. Vigus’ Augenmerk liegt jetzt auf<br />

Crabb Robinson, dessen Werk – vornehmlich Tagebücher und Reiseberichte<br />

– bisher wenig erschlossen ist. „Ich möchte das Material<br />

edieren und dann unter anderem untersuchen, wie stark Robinsons<br />

bahnbrechende Auslegungen in der englischen Geistesgeschichte<br />

aufgenommen worden sind.“<br />

Professor Christoph Bode kennt den jungen Wissenschaftler schon<br />

länger und sieht es als folgerichtig an, dass er jetzt an der LMU ist:<br />

„Seit Jahren forschen wir schwerpunktmäßig zu britischer und europäischer<br />

Romantik. In aller Bescheidenheit wird man sagen dürfen:<br />

Es gibt außerhalb Großbritanniens keinen besseren Standort für die<br />

Durchführung seines Projektes als die LMU.“<br />

groSSeS leiStUNgSSpektrUM<br />

Cecilia Muratori und James Vigus sind zwei von insgesamt 16 Geistes-<br />

und Sozialwissenschaftlern mit einem Research Fellowship an der<br />

LMU. Im Gegensatz zu den sieben Forschern aus den Naturwissenschaften<br />

und der Medizin ein deutlicher Überhang: „Wir haben<br />

dieses Programm ganz bewusst für alle Fachrichtungen angelegt.<br />

Und die Struktur mit den 2 plus 2 Jahren ist vor allem für Geistes- und<br />

Sozialwissenschaftler sehr attraktiv, da deren Forschungsthemen<br />

zumeist auf längere Zeiträume angelegt sind“, sagt LMU-Vizepräsident<br />

Dr. Sigmund Stintzing.<br />

Die 21 erfolgreichen Forscherinnen und Forscher, die aus über<br />

160 Bewerbungen ausgewählt wurden, können zu Recht stolz auf<br />

sich sein, denn das Bewerbungsverfahren war sehr anspruchsvoll,<br />

schließlich, so Susanne Weber, sollen sie exzellent sein: „Nach einer<br />

formalen Prüfung wurden die Bewerbungen an den Forschungsausschuss<br />

der LMU weitergeleitet, ein Beratungsgremium der Hochschulleitung,<br />

dem hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

der LMU sowie externe europäische Expertinnen und Experten<br />

angehören. Es wurde ein Ranking erstellt und auf Basis der<br />

Empfehlungen des Ausschusses wurden die Kandidaten von der<br />

Hochschulleitung ausgewählt“, umreißt sie das Auswahlverfahren.<br />

Zwar sind die Research Fellowships auf maximal vier Jahre begrenzt,<br />

aber die Nachwuchsforscher haben enorme Vorteile durch das Pro-<br />

gramm: Sie können ein selbst definiertes Forschungsthema bearbeiten<br />

und genießen die Betreuung und die wissenschaftliche Anbindung<br />

an die LMU durch ihre Support Professoren. Zudem dürfen sie<br />

auch Lehrveranstaltungen halten und als Mitglieder des Center for<br />

Advanced Studies (CAS) der LMU dessen Leistungsspektrum nutzen<br />

– etwa bei der Organisation von Veranstaltungen, Workshops sowie<br />

Summerschools oder beim Handling von administrativen Belangen.<br />

Dabei profitieren nicht nur die Fellows, sondern vor allem auch die<br />

LMU. Vizepräsident Stintzing: „Zunächst bringen die Research<br />

Fellows viele neue Ideen und geben so auch der Forschung an der<br />

LMU wichtige Impulse. Zum anderen hoffen wir natürlich, dass aus<br />

den Fellowships Kooperationen entstehen, die auch über die vierjährige<br />

Förderung hinausreichen. Um dies zu unterstützen, stellen<br />

wir auch für die Zeit danach noch Mittel zum Beispiel für gemeinsame<br />

Veranstaltungen und Workshops bereit. Natürlich können wir<br />

so auch die internationale Sichtbarkeit der LMU erhöhen.“<br />

Für die Support Professoren und ihre Einrichtungen bedeuten die<br />

hoch motivierten Jungforscherinnen und -forscher zudem eine<br />

enorme Bereicherung. So für Professor Dario Leister vom Lehrstuhl<br />

für Molekularbiologie der Pflanzen (Botanik) am Department Biologie<br />

I. Er ist Support Professor für Dr. Noa Sela, eine Bioinformatikerin<br />

aus Israel: „Bioinformatiker in unserem Bereich sind eher<br />

selten“, sagt er. Noa Sela bringe einen neuen Aspekt in die Forschung<br />

seiner Arbeitsgruppe. Die 36-jährige forscht zu „Alternative Splicing“,<br />

das die Fähigkeit eines Gens beschreibt, mehr als ein Protein<br />

zu produzieren. Noa Sela hatte in Israel bereits Gene von Menschen<br />

und Mäusen untersucht und erweitert dies jetzt auf die Pflanzen – ein<br />

bisher wenig erforschtes Gebiet.<br />

Noa Sela und ihr Mann, der seit zwei Jahren am Max-Planck-Institut<br />

für Quantenoptik forscht, wollen später wieder in ihre Heimat zurück:<br />

„Mein Forschungsgebiet hat in Israel enorme Zukunft“, sagt sie, weswegen<br />

sie hofft, dort eine wissenschaftliche Karriere zu machen.<br />

Sie sieht ihr Fellowship als große Chance und will mit den Forschern<br />

am Lehrstuhl von Dario Leister auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Er<br />

ist sicher: „Die Fellowships sind eine großartige Möglichkeit für die<br />

Nachwuchsforscher und eine sehr effiziente Verwendung von<br />

Exzellenzmitteln.“<br />

■ cg<br />

MUM 01 | 2010 profile<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!