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MUM 01 | 2010 alumni 32 ProMinente AlUMni nobelPreisträger bert sAkMAnn Wissenschaftlicher Weltenbürger moderatorin tita von hardenberg, Zeit-chefredakteur giovanni di lorenzo, die ehemaligen bundespräsidenten heuss, heinemann, carstens und herzog, unternehmensberater roland berger, Joseph ratzinger, der heutige Papst benedikt XVi. und Kabarettist bruno Jonas – was haben diese Prominenten gemeinsam? sie alle haben ihre studienjahre an der lmu verbracht. und blickt man noch ein stück weiter in die Vergangenheit, finden sich solche große namen wie die der Wissenschaftler heisenberg, Planck oder röntgen: Kaum einem der heutigen studierenden ist bewusst, dass sie an den gleichen Orten pauken, über büchern brüten oder Klausuren schreiben wie etliche nobelpreisträger. einer davon ist bert sakmann. 1991 erhielt er gemeinsam mit erwin neher den nobelpreis für Medizin – verliehen für den direkten nachweis von ionenkanälen in Zellmembranen mithilfe der sogenannten Patch-clamp-technik. in seinen e-Mails an die lMU schreibt bert sakmann lässig: „gruß aus dem sunshine state“, denn erstens ist er seiner alten bildungsstätte bis heute treu verbunden und zweitens ist er seit etwa einem halben Jahr in Florida tätig. im sommer 2009 begann er als wissenschaftlicher Direktor des dortigen Max-Planck-instituts für biomedizin. Diese einrichtung ist die erste niederlassung der deutschen Forschungsorganisation in den Vereinigten staaten. sakmann wird dort ein Forschungsprogramm leiten, das auf das bioimaging von strukturen des zerebralen kortex (großhirnrinde) fokussiert ist. Dies ist ein ehrgeiziges Projekt, denn der bereich der großhirnrinde besteht aus etwa 10.000 nervenzellen und vielen Millionen Zellkontakten. Die Aufklärung dieser strukturellen Zusammenhänge führt die Wissenschaftler an die grenze des technisch und rechnerisch Machbaren. sakmann setzt dabei auf eine aktuell entwickelte Methode – die dreidimensionale rasterelektronenmikroskopie. Hier werden hauchdünne gewebsschnitte nacheinander erfasst und dann im Computer zu einer dreidimensionalen struktur zusammengesetzt. Parallel werden durch elektrophysiologische Ableitungen die Verbindungen zwischen einzelnen nervenzellen vermessen. „Wir wissen nach wie vor kaum etwas darüber, wie die Zellen in einzelnen gehirnbereichen angeordnet sind“, erklärt sakmann. „Zum Abschluss meiner karriere möchte ich daher der Forschung in diesem wichtigen bereich noch einen Anstoß geben.“ Der am 12. Juni 1942 in stuttgart geborene bert sakmann studierte nach dem Abitur Medizin an den Universitäten in tübingen, Freiburg, berlin, Paris und München. „Während meiner studentenzeit war es üblich, die Hochschule öfter zu wechseln. eine einzige Alma Mater im angelsächsischen sinn gibt es für studenten der 60er und 70er Jahre eigentlich nicht. Folglich auch keinen Alumnus. Die Wanderung zwischen verschiedenen Hochschulen hat aber leider nachgelassen“, bedauert sakmann. trotzdem unterstützte der Wissenschaftler drei Jahre lang seine frühere Hochschule als Mitglied des lMU-Hochschulrates. nach dem medizinischen staatsexamen an der lMU wurde sakmann 1968 Medizinalassistent und gleichzeitig Wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-institut für Psychiatrie in München. Dieser Abschnitt ist ihm besonders im gedächtnis haften geblieben, weil er im späteren berufsleben stark davon profitierte: „ich war von Anfang an Doktorand am MPi für Psychiatrie in der kraepelinstraße. Die dortige Abteilung neurophysiologie, geleitet von otto Creutzfeld, war ein besonderer ort. Das labor zeichnete sich durch interdisziplinarität und internationalität aus und durch
eine Hierarchie, die strikt an wissenschaftlichen ideen und der experimentierkunst ausgerichtet war.“ nach Zwischenstationen in london, göttingen und Heidelberg wurde ihm dann der nobelpreis verliehen. 20 Jahre ist das nunmehr her. Die bahnbrechenden Arbeiten zum nachweis von ionenkanälen in Zellmembranen führten unter anderem auch zur entwicklung einer neuen Methode, die viele Untersuchungen zu Zellvorgängen erst möglich machte. An seine Münchner Zeit erinnert er sich nicht nur wegen der lern- und Forschungsbedingungen besonders gern zurück: „ich machte auch die bekanntschaft mit der charmantesten studentin der Medizin an der lMU. sie wurde eine sehr erfolgreiche Augenärztin und ist seit fast 40 Jahren meine Frau“, erzählt sakmann. Am 19. Juni dieses Jahres wird rubinhochzeit gefeiert. ■ hei +++ alumni-ticKer +++ seminar „KOmmuniKatiOn für alumni-manager“ Am 18. und 19. März findet in bonn das seminar „kommunikation für Alumni-Manager“ statt. Veranstaltet von alumni-clubs. net e. V., dem Verband der Alumni-organisationen im deutschsprachigen raum, informieren Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten dabei, wie man Presseerklärungen schreibt, broschüren, Flyer und newsletter erstellt oder slogans kreiert. ein Anmeldeformular findet sich im internet unter www.alumniclubs.net alumniKOnferenZ in berlin Die 15. konferenz von alumni-clubs.net e. V. findet vom 7. bis 9. Mai an der Freien Universität berlin statt. bei den konferenzen treffen sich jedes Frühjahr an wechselnden Hochschulorten Vertreterinnen und Vertreter von Universitäten und Alumniorganisationen. Auf dem Programm stehen Vorträge und Workshops zu speziellen themen der Alumniarbeit. nähere infos gibt es auf der internetseite www.alumniclubs.net MUM 01 | 2010 alumni 33
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