MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München
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Geigenberger, Jahrgang 1962, ist seit September<br />
2009 Heisenberg-Professor für Pflanzenmetabolismus<br />
an der LMU. Mit dieser Professur fördert die<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft exzellente Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler bis zu fünf<br />
Jahre. Geigenberger studierte Biologie an der <strong>Universität</strong><br />
Bayreuth mit den Schwerpunkten Botanik,<br />
Biochemie und Mikrobiologie. In Bayreuth sowie<br />
an der <strong>Universität</strong> Heidelberg schrieb er von 1990<br />
bis 1994 seine Dissertation zum Thema „Die Regulation<br />
des Saccharoseabbaus in fotosynthetisch<br />
inaktiven Pflanzengeweben“, finanziert durch ein<br />
Stipendium des Schweizer Unternehmens Sandoz.<br />
Bis 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />
Botanischen Institut der <strong>Universität</strong> Heidelberg;<br />
zwischendurch führten ihn 1997 zwei kurze Forschungsaufenthalte<br />
an das John-Innes-Centre im<br />
englischen Norwich. Anschließend wirkte er von<br />
1998 bis 2000 als Wissenschaftlicher Assistent am<br />
Botanischen Institut der <strong>Universität</strong> Heidelberg.<br />
Von 2001 bis 2007 war er in der Abteilung II des<br />
Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie<br />
in Golm damit beschäftigt, die Arbeitsgruppe<br />
„Stoffwechsel der Kohlenhydratspeicherung“<br />
aufzubauen und zu leiten. Zugleich lehrte er<br />
an der <strong>Universität</strong> Potsdam, wo er sich 2006 im<br />
Fach „Pflanzenphysiologie“ habilitierte. Damit erhielt<br />
er auch die Lehrbefähigung für das Fach<br />
„Pflanzenphysiologie“. Von 2007 bis 2009 forschte<br />
und lehrte er als Privatdozent an der <strong>Universität</strong><br />
Potsdam und erwarb die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet „Molekulare Pflanzenphysiologie“. Bis<br />
2009 leitete er zudem eine Arbeitsgruppe am Leibniz-Institut<br />
für Gemüse- und Zierpflanzenbau in<br />
Großbeeren bei Berlin. Geigenberger ist seit 2006<br />
Wissenschaftlicher Leiter und Koordinator des<br />
BMBF-Verbundprojekts „Innovative diagnostic<br />
tools to optimise potato breeding“ im Rahmen des<br />
systembio logischen Förderschwerpunktes „Quant-<br />
Pro“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.<br />
■ Prof. Dr. Thomas ackermann<br />
JurisTische fakulTäT<br />
Mit der Übernahme des Lehrstuhls für Bürgerliches<br />
Recht, Europäisches und Internationales<br />
Wirtschaftsrecht an der LMU freut sich Professor<br />
Thomas Ackermann darauf, „an eine große, auf<br />
Ernst Steindorff zurückgehende <strong>München</strong>er Tradition<br />
auf dem Gebiet des europäischen Wirtschaftsrechts<br />
anknüpfen zu können“.<br />
Ackermann, Jahrgang 1966, forscht und lehrt seit<br />
Oktober 2009 an der LMU. Nach einem Jurastudium<br />
in Bonn und Cambridge promovierte er 1997<br />
in Bonn über die Rechtsfigur der „rule of reason“<br />
im europäischen Kartellrecht. Dahinter verbirgt<br />
sich die Frage, ob und in welchem Umfang die<br />
rechtliche Beurteilung von Kartellfällen an eine<br />
einzelfallbezogene Würdigung positiver und negativer<br />
Wettbewerbswirkungen anknüpfen kann.<br />
2004 schloss sich – gleichfalls in Bonn – die Habilitation<br />
über den Schutz des „negativen Interesses“<br />
an, ein Grundlagenthema aus dem Bereich des<br />
Vertragsrechts. 2004 wurde Professor Ackermann<br />
auf den Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und<br />
Internationales Privat- und Wirtschaftsrecht an der<br />
<strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg berufen.<br />
NEUBERUFEN<br />
Ackermanns Lehr- und Forschungsinteressen gelten<br />
der rechtlichen Konstitution von Märkten, insbesondere<br />
den vertrags- und wirtschaftsrechtlichen<br />
Regeln. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit, den<br />
er auch als Mitherausgeber des „Common Market<br />
Law Review“, der international führenden Peerreview-Zeitschrift<br />
auf dem Gebiet des Europarechts,<br />
pflegt, liegt auf den europäischen Vorgaben,<br />
die dieses Gebiet mehr und mehr prägen. Mit<br />
diesen Vorgaben setzt er sich auch in seinen<br />
jüngsten Veröffentlichungen auseinander.<br />
In <strong>München</strong> freut sich Ackermann außerdem auf<br />
die Arbeit „an einer der führenden deutschen<br />
juristischen Fakultäten und die hervorragenden<br />
Möglichkeiten der Vernetzung am Wissenschaftsstandort<br />
<strong>München</strong>, vor allem mit dem Max-Planck-<br />
Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und<br />
Steuerrecht“. Zugleich lasse es die Schwerpunktbildung<br />
im juristischen Studium an der LMU zu,<br />
die Studierenden besonders an den Entwicklungen<br />
auf seinen auch für die berufliche Praxis zukunftsträchtigen<br />
Arbeitsgebieten teilhaben zu lassen.<br />
Nicht zuletzt möchte Professor Ackermann auch in<br />
der Lehre mit der Übernahme der Leitung des<br />
„Munich University Summer Training – MUST“,<br />
das ausländische Studierende in englischer Sprache<br />
in das deutsche und europäische Recht einführt,<br />
einen internationalen Akzent setzen.<br />
■ Prof. Dr. susanne lePsius<br />
JurisTische fakulTäT<br />
Wie man in vergangenen Zeiten das Handeln von<br />
Amtsträgern rechtlich kontrollierte und welche<br />
Möglichkeiten es gab, Amtsverfehlungen in Prozessen<br />
zu ahnden – diese Fragen beschäftigen Professor<br />
Susanne Lepsius auch nach ihrer Berufung<br />
an die LMU. Seit Oktober 2009 bekleidet sie den<br />
Lehrstuhl für Gelehrtes Recht, Deutsche und Europäische<br />
Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht<br />
an der Juristischen Fakultät.<br />
Als derzeitige Forschungsgebiete nennt Professor<br />
Lepsius die „Kontrolle von Herrschaft durch Verfahren“<br />
– eine verfassungsrechtlich-institutionelle<br />
Frage, die seit dem 13. Jahrhundert vor allem in<br />
den oberitalienischen Kommunen mit speziellen<br />
prozessualen Mechanismen beantwortet wurde.<br />
Neben Archivbesuchen in Italien arbeitet die<br />
Rechtshistorikerin mit den Quellen des sogenannten<br />
gelehrten Rechts, das heißt des universitätsgeprägten<br />
römisch-kanonischen Rechts. „Mit seinen<br />
einzigartigen, auf kurzen Wegen erreichbaren<br />
Bibliotheken, der Staatsbibliothek, der Bibliothek<br />
der Monumenta Germaniae Historica und nicht<br />
zuletzt den guten Beständen des Leopold-Wenger-<br />
1 Prof. Dr. Peter geigenberger<br />
1 Prof. Dr. Thomas ackermann<br />
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