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MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München

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etwa 50 Anrufe wegen des Dirndls bekommen –<br />

trotzdem hängt es noch immer in ihrem Schrank.<br />

„Manche haben gefragt, ob ich es auch in anderen<br />

Größen, Farben oder Ausführungen habe. Als wäre<br />

ich eine professionelle Händlerin...“ Eine Schneiderin<br />

rief an, die anbot, das Kleid zu ändern und<br />

der aktuellen Körpergröße anzupassen. Und es<br />

kamen „unseriöse Anrufe“ zwielichtiger Herren.<br />

„Ich würde nichts mehr an diese Pinnwand hängen“,<br />

sagt die junge Frau, die ihren Namen nicht<br />

nennen möchte.<br />

GeSUcht: MoDelS, Die Wie StUDentinnen<br />

AUSSehen<br />

Wer „optisch einer möglichst typischen Studentin“<br />

entspricht, dem werden auf einem anderen Zettel<br />

30 Euro für ein Fotoshooting geboten. „Suche<br />

Studentin für Fotoshootings zu Themen wie Studieren,<br />

Studentin, <strong>Universität</strong>, Lernen auch im<br />

Sommer, Freizeit, etc. Für seriöse Bildagentur.“<br />

Das Modell sollte rund 20 Jahre alt sein und eventuell<br />

eine Brille tragen. Eine Mail an die angegebene<br />

Adresse zeigt: Wolfgang Demmel ist erstaunt,<br />

dass seine Anzeige noch hängt. „Ich hatte sie irgendwann<br />

in den Sommerferien dort hingehängt<br />

und hätte fast erwartet, dass sie längst überplakatiert<br />

oder abgerissen ist.“ Demmel ist Lehrer an<br />

einer Fachoberschule – und fotografiert nebenher<br />

für verschiedene Bildagenturen. „Ich wollte es mal<br />

mit dem Thema ,Bildung’ versuchen“, erklärt er.<br />

„Um eine Studentin darzustellen, müsste sie zum<br />

Beispiel Utensilien wie Bücher, Laptop oder eben<br />

eine Brille tragen.“ Dabei betont er, „dass das absolut<br />

seriös ist“. Gefunden hat sich bisher keine<br />

Studentinnendarstellerin.<br />

GeBoten: iSlänDiScher MitBeWohner<br />

Andri aus Höfn in Island sucht ein WG-Zimmer. Zur<br />

Anzeige hat er ein Foto von sich im Fußballtrikot<br />

gestellt und schreibt: „Ich bin sehr umgänglich,<br />

habe schon WG-Erfahrung, bin nicht sonderlich<br />

anspruchsvoll, was die Wohnung angeht – und sehr<br />

selten (Es gibt nur 320.000 Isländer!).“ Auf eine<br />

E-Mail hin resümiert Andri: „Die Suche war leider<br />

erfolglos. Ich bekam überhaupt keine E-Mails mit<br />

Zimmerangeboten, aber ein Sprachenlehrer wollte<br />

sich mit mir treffen, um Isländisch von mir zu lernen<br />

und mir Deutsch beizubringen.“ Ein paar Mal<br />

schrieben die beiden hin und her und planten<br />

schon ein Treffen – doch irgendwann meldete sich<br />

der Interessent nicht mehr. „Ein Zimmer habe ich<br />

jetzt aber trotzdem“, schreibt Andri, „weil meine<br />

Freundin eine Anzeige für ein WG-Zimmer für<br />

mich gefunden hat.“<br />

GeSUcht: KoMpArSen<br />

Auch Elena Heckel annonciert zuweilen selbst.<br />

Zum Beispiel sucht sie als „Scout“ für eine große<br />

Komparsenagentur Studierende, die zum Film wollen.<br />

Dafür erhält sie ein Vermittlungshonorar. Die<br />

Streifen mit Telefonnummern unter ihrem Zettel<br />

„Jobs im TV“ sind allesamt abgerissen. „Hallo“,<br />

hatte sie unter einer knallig-orangefarbenen Überschrift<br />

geschrieben, „wolltest Du schon immer einmal<br />

für Kino- und Fernsehfilme, TV-Serien oder<br />

Werbung tätig sein und dabei auch noch Geld verdienen?“<br />

Sie selbst ist auch Komparsin bei dieser<br />

Agentur und war schon in etwa 40 Produktionen<br />

zu sehen. „Bei Serien wie ,Marienhof’, ,Sturm der<br />

Liebe’ oder ,Dahoam ist Dahoam’. Im Fernsehen<br />

hat sie auch schon eine Krankenschwester gegeben<br />

und eine Ärztin. „Und ich bin drei Mal umgebracht<br />

worden.“ Die Studenten in der Mensa seien<br />

für sie die perfekte Zielgruppe – „weil sie oft zuverlässig,<br />

pünktlich, gut aussehend und zeitlich flexibel<br />

sind.“ ■ ajb<br />

MUM 01 | 2010 profile<br />

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