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MUM 01 | 2010 menschen 36 NEUBERUFEN honorarProfessuren Instituts für Rechtsgeschichte selbst bietet die LMU Forschungsbedingungen, die in Deutschland einzigartig sind“, so die Wissenschaftlerin. Lepsius, Jahrgang 1969, studierte Geschichte und Rechtswissenschaften. Nach den beiden juristischen Studienexamina in Heidelberg und München wechselte sie nach Chicago, um dort im Studiengang „Legal History“ den M.A. zu erwerben. Hierfür setzte sie sich mit der Lehre des wohl berühmtesten Juristen des Spätmittelalters, Bartolus von Sassoferrato, zum Wappen- und Warenzeichenrecht auseinander. Um einen gewichtigeren Text dieses Autors, seinen „Liber testimoniorum“, ging es dann in ihrer Doktorarbeit, die sie ebenso wie die Habilitation als Assistentin und später als Mitarbeiterin in einem DFG-Forschungsprojekt an der Universität Frankfurt am Main schrieb. Während eines sechsmonatigen Forschungsaufenthalts ■ Prof. Dr. kai a. konraD VolkswirTschafTliche fakulTäT Kai A. Konrad ist Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen – und seit Oktober 2009 auch Honorarprofessor an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU. Konrad, Jahrgang 1961, studierte bis 1985 Volkswirtschaft in Heidelberg, wurde 1990 an der LMU mit einer Arbeit zu „Risikoproduktivität und Besteuerung“ promoviert und habilitierte sich 1993 ebenfalls an der LMU. Von 1986 bis 1990 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Volkswirtschaftlichen Institut der LMU, anschließend bis Juni 1994 Wissenschaftlicher Assistent. Von 1994 bis 2000 war er Professor für Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin. Seit August vergangenen Jahres ist Professor Konrad Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht. Wissenschaftlich hat sich Professor Konrad mit einer großen Zahl von Themen befasst, unter anderem zu Fragen der Steuertheorie, der internationalen Steuerpolitik oder zu industrieökonomischen Fragen. ■ Prof. Dr. khaleD karrai fakulTäT für Physik Seit Oktober 2009 lehrt Khaled Karrai als Honorarprofessor an der LMU. Khaled Karrai, geboren 1962, studierte Physik und Ingenieurswesen am Institut National des Sciences Appliquées in Toulouse. 1987 wurde er an der Université Joseph Fourier im französischen Grenoble promoviert. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand im Department of Physics and Astronomy der University of Maryland. Von 1993 bis 1994 hatte er ein Humboldt-Fellowship an der Technischen Universität Mün- chen (TUM) inne, um anschließend als Assistenzwissenschaftler an der Scuola S. Anna in Pisa ergründete Lepsius die komplizierte handschriftliche Überlieferungslage dieses Textes zur Logik und Psychologie der Zeugenaussagen, den sie zunächst kritisch edierte, um ihn dann zu analysieren. Neben der Geschichte des Prozessrechts in Theorie und Praxis, dem gelehrten Recht und Fragen der Textüberlieferung gelten ihre weiteren Forschungsinteressen der Wissenschaftsgeschichte der Rechtsgeschichte: So gab sie die rechtshistorische Dissertation von Max Weber kritisch heraus und arbeitet an dem Briefwechsel von Gustav Radbruch und Hermann Kantorowicz. Nach viel Forschung freut sich Lepsius, in der Lehre den Studierenden an der LMU „den Reiz der historischen Tiefendimensionen des Rechts nahebringen zu können“. an das Walter-Schottky-Institut der TUM zu gehen. In den Jahren 1995 bis 2006 war er Professor für Experimentalphysik an der LMU und baute in diesen Jahren eine Arbeitsgruppe von internationalem Ansehen auf. Die Gruppe untersuchte unter anderem Quantenpunkte mit den Mitteln der hochauflösenden Spektroskopie und entwickelte dabei ein neues konfokales Mikroskopiekonzept. In diesem Zusammenhang entstanden Messverfahren und neue Messinstrumente, die auf große Nach frage stießen. 2007 kam es zu einer Ausgründung seiner Forschung und Entwicklung in die Firma CTO.attocubesystems AG. In der vielfach ausgezeichneten Firma werden etwa Rastersondenmikroskope und nanometergenaue Positionierelemente gefertigt. ■ Prof. Dr. anselm haVerkamP fakulTäT für PhilosoPhie, wissenschafTs- Theorie unD religionswissenschafT Anselm Haverkamp lehrt seit 1989 als Professor of English an der New York University, hat seit 1996 den Gründungslehrstuhl für Westeuropäische Literaturen der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder inne und ist seit Ende vergangenen Jahres auch Honorarprofessor an der LMU. Haverkamp, geboren 1943, studierte an der Universität Konstanz Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. 1975 wurde promoviert, 1983 habilitiert er sich. Er arbeitete als Lecturer an der University of Ireland in Dublin und Cork, als Wissenschaftlicher Assistent an den Universitäten Heidelberg und Konstanz sowie als Professor an den Universitäten Konstanz und Freiburg im Breisgau, bevor er über Yale nach New York berufen wurde. Er gehört zurzeit zum Herausgeberkreis der Zeitschrift „Law and Literature“ und ist einer der Herausgeber des Nachlasses von Hans Blumenberg. Zu Haverkamps Forschungsschwerpunkten gehört das Verhältnis von Literatur, Philosophie und Recht sowie die Geschichte von Rhetorik und Metapherntheorie.
■ DeuTsche gesellschafT für nePhrologie ehrT lmu-wissenschafTler Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie hat beim diesjährigen Kongress für Nephrologie in Göttingen verschiedene Preise auch an LMU- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen: PD Dr. Hans-Joachim Anders von der Medizinischen Poliklinik am Klinikum der Universität wurde mit dem Franz-Volhard-Preis ausgezeichnet. Dieser wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Nieren-und Hochdruckkrankheiten verliehen und würdigt Dr. Anders’ Forschungsarbeiten zur Rolle von Chemokinen und Toll-like-Rezeptoren beim akuten und chronischen Nierenversagen. Zudem erhielt Dr. Maciej Lech von der Medizinischen Poliklinik den Rainer-Greger Promotionspreis. Mit diesem wurden Dr. Lechs Forschungsarbeiten zur Rolle des immunoregulatorischen Proteins SIGIRR bei entzündlichen Nierenkrankheiten ausgezeichnet. Des Weiteren wurde Dr. Julia Lichtnekert von der Medizinischen Poliklinik für eines der zwei international ausgeschriebenen Nachwuchsstipendien der Deutschen Nierenstiftung ausgewählt. Das mit 25.000 Euro dotierte Stipendium dient ihr als Anschubfinanzierung für ein Forschungsprojekt zur Rolle des DNA-bindenden Proteins HMGB1 bei der Immunkomplex-Glomerulonephritis. Die Gesellschaft für Nephrologie ist eine medizinische Fachgesellschaft, die 1961 gegründet wurde. Sie repräsentiert sowohl die theoretisch als auch die klinisch arbeitenden Wissenschaftler und Ärzte. Ihr Ziel ist es, die grundlegende klinische Forschung im Bereich der Nierenheilkunde und des Bluthochdrucks zu fördern. ■ Professor reiser in Die naTional acaDemies gewählT Professor Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie am Klinikum der Universität München, wurde als einer von fünf Foreign Associates in das Institute of Medicine of the National Academies gewählt. Die US-amerikanische Organisation würdigt damit die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen des renommierten Mediziners, der derzeit Dekan der Medizinischen Fakultät an der LMU ist. Jedes Jahr werden etwa 65 Mitglieder aus den USA und bis zu fünf Foreign Associates gewählt, die sich in besonderer Weise auf medizinischem Gebiet verdient gemacht haben. Derzeit sind mit den Professoren Ernst-Ludwig Winnacker und Harald zur Hausen nur zwei weitere deutsche Wissenschaftler im Institute of Medicine der National Academies vertreten. PREISE & EHRUNGEN ■ ems zeichneT lmu-wissenschafTlerin aus Für ihre Präsentation auf der Europäischen Unwetterkonferenz ist die LMU-Meteorologin Ulrike Wißmeier im vergangenen Jahr mit dem Young Scientist Travel Award ausgezeichnet worden. Dieser wird von der Europäischen Meteorologischen Gesellschaft (EMS) vergeben und ging diesmal auch noch an Zoltán Polyánsky vom Ungarischen Wetterdienst. Ulrike Wißmeier arbeitet an der Modellierung von tropischen multizellulären Schwergewittern in der Gruppe von Professor Roger Smith an der LMU. Der EMS Young Scientist Travel Award unterstützt die Teilnahme von herausragenden Studierenden sowie Nachwuchswissenschaftlern an von der EMS mitgeförderten Konferenzen. Der Preis ist mit einem Reisekostenzuschuss von 500 Euro verbunden. ■ gasTProfessur für Professor Bauer Professor Franz Alto Bauer, Institut für Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik der LMU, hat eine Gastprofessur an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin für das Wintersemester 2009/2010 sowie das Sommersemester 2010 erhalten. Diese wird zu gleichen Anteilen aus Mitteln des Exzellenzclusters TOPOI der HU und der Freien Universität Berlin sowie aus zentralen Mitteln der HU finanziert. Bauers Aufgabenbereich ist es, Lehre und Forschung zur Spätantiken und Byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte an der HU zu stärken und zugleich seine Forschungen zur spätantiken Stadt in den Exzellenzcluster TOPOI einzubringen. 1 Die Deutsche gesellschaft für nephrologie hat 2009 auch Preise an lmu-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehen. im Bild erhält PD Dr. hans-Joachim anders (links) den franz-Volhard-Preis. MUM 01 | 2010 menschen 37
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