MünchnerUni Magazin - Ludwig-Maximilians-Universität München
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EDITORIAL<br />
trendsprache(n)<br />
der Wissenschaften<br />
Englisch ist aus dem Alltag in Wissenschaft, Forschung und Lehre<br />
nicht fortzudenken: O b es um Anträge für Dritt- oder sonstige Fördermittel<br />
geht, ob um wissenschaftliche Artikel in Fachmagazinen<br />
oder um Vorlesungen, die Sprache ist im akademischen Alltag<br />
omnipräsent. Diese Präsenz kann in einigen Bereichen zur Verdrängung<br />
des Deutschen als Wissenschaftssprache führen – weshalb die<br />
zunehmende Dominanz des Englischen auch kritisch gesehen,<br />
gleichsam als „Sachzwang“ empfunden wird, der traditionell gewachsene<br />
Wissenschaftskulturen bedroht. Natürlich ist dies auch<br />
immer eine Frage der Fachgebiete und der entsprechenden Forschungs-<br />
und Publikationsgewohnheiten.<br />
In jedem Fall kommen Forscher ebenso wie Mitarbeiter und Studierende<br />
einer derart international orientierten <strong>Universität</strong> wie der<br />
LMU nicht an einer vertieften Auseinandersetzung mit der englischen<br />
Sprache vorbei. Die Zusammenarbeit mit ausländischen<br />
Kolleginnen und Kollegen nimmt immer weiter zu – nicht nur in<br />
den Naturwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften und der<br />
Medizin – Fächer, die schon immer einen starken Bezug zum Englischen<br />
hatten, da die bedeutendsten Wissenschaftspublikationen in<br />
den USA oder in Großbritannien erscheinen. Auch im Bereich der<br />
Geisteswissenschaften weist der Trend in Richtung grenzüberschreitende<br />
Kooperationen – und es ist klar, dass die Verkehrssprache<br />
auch hierbei Englisch sein wird. Stichworte wie die Schaffung eines<br />
einheitlichen europäischen Hochschulraums im Rahmen der Bolognareform<br />
stehen ebenfalls für das Erfordernis, eine einheitliche<br />
Sprache zu benützen.<br />
Die Titelgeschichte in dieser Ausgabe der MUM stellt die Wissenschaftssprache<br />
Englisch vor und lässt sowohl Befürworter wie auch<br />
Kritiker zu Wort kommen. Auch stellt sie dar, welche Möglichkeiten<br />
die LMU bietet, Englisch zu lernen oder bestehende Kenntnisse zu<br />
vertiefen. Der Essay in dieser Ausgabe von Professor Claus Gnutzmann,<br />
Anglist an der Technischen <strong>Universität</strong> Braunschweig und<br />
ausgewiesener Experte zur Rolle des Englischen als Wissenschaftssprache,<br />
schließt sich dieser Thematik mit einer breiten Sicht auf die<br />
Dinge ebenfalls an.<br />
Ein gutes Beispiel dafür, wie bedeutsam Englisch als Wissenschaftssprache<br />
auch in den Geisteswissenschaften ist, zeigt zudem ein<br />
Artikel über die LMU Research Fellowships, die im vergangenen<br />
Jahr an der LMU zur Förderung exzellenter junger Forscherinnen<br />
und Forscher aus dem In- und Ausland eingerichtet wurden: Insgesamt<br />
forschen jetzt 21 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
mit Mitteln aus dem Zukunftskonzept LMUexcellent an<br />
unserer <strong>Universität</strong> – die meisten davon aus dem Ausland und zudem<br />
aus dem Bereich der Geisteswissenschaften. Dabei wird auch deutlich:<br />
Einige der jungen Wissenschaftler sprechen nicht nur perfekt<br />
Englisch, sondern beherrschen auch die deutsche Sprache hervorragend.<br />
Aber auch eine weitere Trendsprache ist Thema in dieser<br />
MUM: In der Serie „Populäre Sprachen“ stellen wir nach Chinesisch<br />
und Spanisch diesmal Russisch vor.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. ■<br />
Professor Dr. Dr. h.c. Reinhard Putz<br />
Vizepräsident der <strong>Ludwig</strong>-<strong>Maximilians</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>München</strong><br />
MUM 01 | 2010 editorial<br />
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