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Ärzteblatt - qs- nrw

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Landesgesundheitsamt<br />

Infektionsschutz<br />

Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (August 2001 - Auszug)<br />

Infektionsschutzgesetz (Schluss)<br />

Im 8. Abschnitt (Gesundheitliche Anforderungen<br />

an das Personal beim Umgang mit Lebensmitteln)<br />

werden die Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote<br />

(§ 42) festgelegt sowie<br />

die Bedingungen für eine Aufnahme einer<br />

Tätigkeit im Lebensmittelverkehr (§ 43) bezeichnet.<br />

Dafür wurden<br />

- die Krankheiten, die ein Tätigkeits- und<br />

Beschäftigungsverbot nach sich ziehen und<br />

- die (entsprechenden) Lebensmittel und Einrichtungen<br />

den zeitgemäßen Anforderungen angepasst.<br />

Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote<br />

Personen, die<br />

1. an Typhus abdominalis, Paratyphus, Cholera,<br />

Shigellenruhr, Salmonellose, einer anderen<br />

infektiösen Gastroenteritis oder Virushepatitis<br />

A oder E erkrankt oder dessen<br />

verdächtig sind<br />

2. an infizierten Wunden oder an Hautkrankheiten<br />

erkrankt sind, bei denen die Möglichkeit<br />

besteht, dass deren Krankheitserreger<br />

über Lebensmittel übertragen werden<br />

können,<br />

3. die Krankheitserreger Shigellen, Salmonellen,<br />

enterohämorrhagische Escherichia coli<br />

oder Choleravibrionen ausscheiden, dürfen<br />

nicht tätig sein oder beschäftigt werden<br />

Wo findet man das<br />

Infektionsschutzgesetz<br />

im Originaltext<br />

- Bundesgesetzblatt Teil I<br />

vom 25. Juli 2000, Nr. 33, S. 1045<br />

Gesetz zur Neuordnung<br />

seuchenrechtlicher Vorschriften;<br />

Artikel 1 „Gesetz zur Verhütung<br />

und Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />

beim Menschen“)<br />

- Bales/Baumann:<br />

Infektionsschutzgesetz, Kommentar<br />

und Vorschriftensammlung,<br />

Verlag W. Kohlhammer 2001<br />

- Im Internet: http://www.rki.de<br />

Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />

1. 1. – 26. 8. 2001*<br />

Salmonella-Infektionen 401 2066<br />

Rotavirus-Infektionen 30 2162<br />

Campylobacter-Infektionen 175 1295<br />

Yersinia enterocolitica-Infektionen 19 202<br />

Escherichia coli-Infektionen 15 129<br />

Ornithose 2 6<br />

Tuberkulose 7 126<br />

Hepatitis A 5 27<br />

Hepatitis B 1 28<br />

Borreliose 200 781<br />

Pertussis 10 338<br />

Masern 1 10<br />

* vorläufige Zahlen<br />

a) beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen<br />

von bestimmten Lebensmitteln (§<br />

42 Abs. 2), wenn sie dabei mit diesen in<br />

Berührung kommen, oder<br />

b) in Küchen von Gaststätten und sonstigen<br />

Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Belehrung, Bescheinigung<br />

des Gesundheitsamtes<br />

Neu sind die Bedingungen für die Aufnahme<br />

einer Tätigkeit im Lebensmittelverkehr. Bisher<br />

war für die Beschäftigten im Lebensmittelverkehr<br />

ein Gesundheitszeugnis mit entsprechenden<br />

Untersuchungen notwendig, die in<br />

Zuständigkeit des Gesundheitsamtes vorgenommen<br />

wurden. Jetzt liegt der Schwerpunkt<br />

der Arbeit des Gesundheitsamtes auf der Belehrung<br />

dieses Personenkreises und der Feststellung<br />

von Hinderungsgründen im Rahmen<br />

einer Befragung. Damit wird gesichert, dass<br />

Personen die in § 42 Abs. 1 bezeichneten<br />

Tätigkeiten gewerbsmäßig nur dann ausüben<br />

und mit diesen Tätigkeiten nur dann beschäftigt<br />

werden, wenn durch eine nicht mehr als<br />

drei Monate alte Bescheinigung des Gesundheitsamtes<br />

nachgewiesen ist, dass sie<br />

1. über die festgelegten Tätigkeitsverbote und<br />

über ihre Verpflichtungen in mündlicher<br />

und schriftlicher Form vom Gesundheitsamt<br />

belehrt wurden und<br />

2. nach der Belehrung schriftlich erklärt haben,<br />

dass ihnen keine Tatsachen für ein<br />

Tätigkeitsverbot bei ihnen bekannt sind.<br />

Liegen jedoch Anhaltspunkte vor, dass bei einer<br />

Person Hinderungsgründe bestehen,<br />

so darf die Bescheinigung erst ausgestellt<br />

werden, wenn durch ein ärztliches Zeugnis<br />

nachgewiesen ist, dass Hinderungsgründe<br />

nicht oder nicht mehr bestehen.<br />

Eine wesentliche Veränderung gegenüber<br />

den Bestimmungen im Bundes-Seuchengesetz<br />

betrifft die Aufgaben des Arbeitgebers. Er hat<br />

z. B. beim Bekanntwerden von Tatsachen, die<br />

ein Tätigkeitsverbot nach sich ziehen, die erforderlichen<br />

Maßnahmen zur Verhinderung<br />

einer Weiterverbreitung von<br />

Krankheitserregern einzuleiten. Er hat ebenfalls<br />

zu sichern, dass die Beschäftigten jährlich<br />

über die Tätigkeitsverbote und ihre Verpflichtungen<br />

belehrt werden.<br />

Die kleine Informationsreihe zum Infektionsschutzgesetz<br />

wird mit diesem Beitrag beendet.<br />

Sie wollte über einige wichtige Inhalte informieren<br />

und Anregungen für das<br />

selbstständige Beschäftigen mit dem Originaltext<br />

geben.<br />

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Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />

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