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Ärzteblatt - qs- nrw

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Aktuell<br />

Neuer Leiter der Akademie für<br />

Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf<br />

Am 1. August ernannte das Kuratorium der<br />

Akademie für öffentliches Gesundheitswesen<br />

in Düsseldorf Herrn Dr. med. Wolfgang Müller<br />

zum neuen Leiter für die sechsjährige<br />

Amtsperiode. Die von den Ländern Bremen,<br />

Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen<br />

und Schleswig-Holstein getragene<br />

Bildungseinrichtung für die Beschäftigten<br />

im öffentlichen Gesundheitswesen<br />

feierte im Juni ihr 30-jähriges Bestehen. Herr<br />

Dr. Müller war bisher als wissenschaftlicher<br />

Abteilungsleiter an der<br />

Akademie tätig. Seit 1985 arbeitet<br />

er auf dem Gebiet öffentliche Gesundheit<br />

im Bereich Aus-, Fortund<br />

Weiterbildung sowie Forschung.<br />

Er tritt damit die Nachfolge<br />

von Herrn Prof. Dr. Joachim<br />

Gardemann an, der ein hochschulübergreifendes<br />

Lehrprojekt<br />

auf dem Gebiet der internationalen<br />

humanitären Hilfe in Münster<br />

übernimmt.<br />

Masernimpfung<br />

Gemäß dem neuen Infektionsschutzgesetz<br />

sind Verdacht und<br />

Erkrankung an Masern meldepflichtig.<br />

Seit Beginn dieses Jahres<br />

wurden dem Robert Koch-Institut<br />

bereits 5 093 Meldungen von Masernerkrankungen<br />

übermittelt,<br />

darunter ein Todesfall.<br />

Auf Grund der Meldedaten und<br />

auf Grundlage anderer Masernüberwachungsdaten<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

(AG) Masern rechnet<br />

das Robert Koch-Institut insgesamt<br />

mit 7 000 bis 10 000 Masernerkrankungen,<br />

das entspricht neun<br />

bis zwölf Fällen pro 100 000<br />

Einwohner. Mit der AG Masern<br />

kooperiert ein Netzwerk von bundesweit<br />

mehr als tausend niedergelassenen<br />

Ärzten, die seit 1999<br />

Daten zur Anzahl der Masernfälle<br />

und Merkmalen ihres Auftretens liefern und<br />

Untersuchungsmaterialien zur weiteren Analyse<br />

an das „Nationale Referenzzentrum Masern,<br />

Mumps, Röteln“ am Robert Koch-Institut<br />

senden.<br />

Auffällig ist die überdurchschnittlich hohe<br />

Zahl an Masernerkrankungen in den westlichen<br />

Bundesländern. Die meisten Fälle pro<br />

100 000 Einwohner (Inzidenz bzw. Neuerkrankungen<br />

pro 100 000 Einwohner) hatten<br />

Bayern mit 16,9 ( 2 039 Neuerkrankungen),<br />

Schleswig-Holstein 8,5 (236), Nordrhein-<br />

Westfalen 7,0 (1 262) und Baden-Württemberg<br />

mit 6,2 (645). Dagegen liegt die Inzidenz<br />

in den östlichen Bundesländern durchweg<br />

unter 1 pro 100 000 Einwohner (Gesamtzahl<br />

Stand 13. 8. 2001: 5 093). Solche<br />

regionalen Unterschiede hatte die AG Masern<br />

auch im vergangenen Jahr beobachtet.<br />

Ursache der noch immer hohen Erkrankungszahlen<br />

in Deutschland ist eine unzureichende<br />

Nutzung der Impfung. Die Ständige Impfkommission<br />

(STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt<br />

die erste Impfung nach dem vollendeten<br />

elften Lebensmonat und eine zweite Impfung<br />

zur Schließung von Immunitätslücken. Die<br />

Johannes Bürger<br />

86 x 126 mm<br />

4c<br />

Filme<br />

STIKO empfiehlt seit kurzem, die zweite Impfung<br />

möglichst früh, das heißt noch im zweiten<br />

Lebensjahr, durchzuführen (frühestens vier<br />

Wochen nach der ersten Impfung, beide Impfungen<br />

sinnvollerweise als kombinierte Masern-Mumps-Röteln<br />

oder MMR-Impfung).<br />

Weitere Informationen:<br />

Interventionsprogramm Masern, Mumps, Röteln,<br />

Konzept für ein nationales Programm zur<br />

Eliminierung der Masern in der Bundesrepublik<br />

Deutschland:<br />

http://www.rki.de/GESUND/ IMPFEN/<br />

IMPFEN.HTM<br />

Grippe-Schutzimpfung ab Oktober<br />

Das RobertKoch-Institut und das Paul-Ehrlich-<br />

Institut empfehlen alle gefährdeten Personen<br />

in den nächsten Wochen und Monaten gegen<br />

die Virusgrippe zu impfen. In dieser Saison<br />

stehen in Deutschland sieben Influenzaimpfstoffe<br />

der aktuellen Zusammensetzung zur<br />

Verfügung, die für Personen ab dem vollendeten<br />

sechsten Lebensmonat geeignet sind.<br />

Dazu kommen auch in dieser Saison wieder<br />

zwei spezielle (adjuvantierte) Impfstoffe für<br />

Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Möglich<br />

ist die Impfung bereits jetzt,<br />

denn bis Anfang September wurden<br />

bereits mehr als 20 Millionen<br />

Impfstoffdosen freigegeben.<br />

Für Personen mit einer erhöhten<br />

gesundheitlichen Gefährdung in<br />

Folge einer Grundkrankheit (chronische<br />

Erkrankungen oder Immundefekte)<br />

empfiehlt die Ständige<br />

Impfkommssion am Robert Koch-<br />

Institut seit 1998 die Impfung gegen<br />

Pneumokokken (mit einem Polysacchardimpftstoff).<br />

Für Kinder<br />

unter zwei Jahren wird bei Vorliegen<br />

einer gesundheitlichen Störung<br />

oder weiterer Risikofaktoren eine<br />

Impfung mit einem Pneumokokken-<br />

Konjugatimpfstoff empfohlen.<br />

Das Influenza-Geschehen in der<br />

gesamten Bundesrepublik Deutschland<br />

wurde bislang über das Sentinelsystem<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Influenza (AGI) in Marburg in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Nationalen<br />

Referenzzentrum für Influenza<br />

verfolgt. Ab der Saison<br />

2001/2002 wird die AGI unter Federführung<br />

des Robert Koch-Institutes<br />

in neuorganisierter Form weiterarbeiten.<br />

Zukünftig wird das Robert<br />

Koch-Institut neben der epidemiologischen<br />

Gesamtleitung auch die<br />

Meldedaten des Infektionsschutzgesetzes<br />

(IfSG) einbringen, die das<br />

Institut seit Januar 2001 erhält. Mit<br />

dem Inkrafttreten des IfSG ist erstmals<br />

der direkte Nachweis von<br />

Influenzaviren meldepflichtig geworden (IfSG<br />

§ 7 Abs. 1 und § 12).<br />

Weitere Informationen:<br />

• u. a. zur Influenza-Saison 2000/2001:<br />

Epidemiologisches Bulletin 36/2001<br />

www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/EPI.HTM<br />

• Übersicht der für die Saison 2001/2002<br />

zugelassenen Impfstoffe<br />

www.pei.de/professionals/fluimpf 2001.htm<br />

• Ratgeber zur Influenza<br />

www.rki.de/INFEKT/RATGEBER/RAT.HTM<br />

• zur Impfung gegen Pneumokokken-<br />

Infektionen: Epidemiologisches Bulletin<br />

Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />

323

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