Geschlechterbezogene Themen in der ... - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für Personalforschung, 16. Jg., Heft 3, 2002 293<br />
Arbeitswelt“ (an <strong>der</strong> Universität Basel) und e<strong>in</strong>e Dissertation mit dem Titel „Struktur<br />
und Funktion <strong>der</strong> Geschlechterverhältnisse – Ansätze zur Dekonstruktion e<strong>in</strong>er sozialen<br />
Differenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Unternehmung“ (Bearbeiter<strong>in</strong>: Iris Koall; Betreuer:<br />
Klaus Bartölke). In diesem Zusammenhang wurde auch und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das<br />
Geschlechterverhältnis als Macht- bzw. Herrschaftsverhältnis thematisiert (vgl.<br />
Rastetter 1994; Volmerg et al. 1995). In zwei weiteren Dissertationen, die wir hier<br />
zugeordnet haben, geht es um die „Unterrepräsentanz von Frauen <strong>in</strong> Betriebsräten“<br />
(Bearbeiter<strong>in</strong>: Susanne Kohn; Betreuer: Werner Nienhüser) und „Der Betrieb als<br />
Politikarena: E<strong>in</strong> Vergleich arbeitspolitischer Entscheidungsprozesse <strong>in</strong> deutschen,<br />
luxemburgischen und britischen Banken“ (Bearbeiter<strong>in</strong>: Susanne Wienecke; Betreuer:<br />
Dieter Sadowski).<br />
Nun zur Rolle des Geschlechts <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ökonomie, Betriebswirtschafts- und Personallehre:<br />
Zur Ökonomie wurde z.B. e<strong>in</strong>e R<strong>in</strong>gvorlesung „Ökonomie und Geschlecht“<br />
(an <strong>der</strong> Freien Universität Berl<strong>in</strong>) genannt, zu <strong>der</strong> es auch e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />
gibt (Beblo et al. 1999). Mit Blick auf die Betriebswirtschaftslehre ist hier zum<br />
e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Referat zum Thema „Dekonstruktion <strong>der</strong> BWL <strong>in</strong> fem<strong>in</strong>istischer Sicht“ im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars „Geschichte und Methoden <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre“ (an<br />
<strong>der</strong> Universität Trier), zum an<strong>der</strong>en die diesem Beitrag zugrunde liegende Erhebung<br />
zu den geschlechterbezogenen <strong>Themen</strong> als laufendes Projekt zu nennen. Speziell zur<br />
Personallehre wurden z.B. <strong>der</strong> Sammelband „Personalpolitik aus <strong>der</strong> Sicht von Frauen<br />
– Frauen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Personalpolitik“ (Krell/Osterloh 1993b) sowie die Interpretation<br />
personalökonomischer Theorien <strong>in</strong> Bezug auf Frauen (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lehrveranstaltung<br />
an <strong>der</strong> Universität Jena) angeführt.<br />
Zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Themen</strong>schwerpunkte seit 1991 lässt sich zusammenfassend<br />
festhalten, dass sich auf den ersten fünf Plätzen fast ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen ergeben<br />
haben. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die Favoriten s<strong>in</strong>d die Gleichen geblieben. Die damals<br />
schon genannten <strong>Themen</strong> An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>/Län<strong>der</strong>vergleich, Beschaffung und<br />
Auswahl von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen sowie <strong>der</strong> Auslandse<strong>in</strong>satz von Frauen s<strong>in</strong>d ‚aufgestiegen’<br />
bzw. haben bessere Plätze besetzt. Die restlichen ‚Aufsteiger’ s<strong>in</strong>d – zum<strong>in</strong>dest<br />
z.T. – e<strong>in</strong> Ergebnis <strong>der</strong> erweiterten Fragestellung. ‚Abgestiegen’ ist das Thema<br />
Sexuelle Belästigung, das 1991 mit sieben Nennungen Platz neun e<strong>in</strong>nahm, und auf<br />
das heute nur noch zwei Angaben entfallen.<br />
Weiterh<strong>in</strong> lässt sich festhalten, dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> 1991 konstatierten Lücken <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Forschungslandschaft (vgl. Krell/Osterloh 1992a, 16 ff.) gefüllt wurden: Das gilt z.B.<br />
für die Diskrim<strong>in</strong>ierung/Gleichstellung bei <strong>der</strong> Personalbeurteilung (vgl. Hennerdorf<br />
1998; Krell 1998a) und bei <strong>der</strong> leistungsabhängigen Entgeltdifferenzierung (s.o.).<br />
Trotz <strong>der</strong> hohen faktischen Relevanz nach wie vor vernachlässigt wird dagegen die<br />
Personalfreisetzung.<br />
5.3 Neue Perspektiven?<br />
Wie schon erwähnt wurde, kann von den angegebenen <strong>Themen</strong> bzw. Titeln nicht<br />
immer auf die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>genommene Perspektive geschlossen