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Geschlechterbezogene Themen in der ... - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für Personalforschung, 16. Jg., Heft 3, 2002 295<br />

tistischen Diskrim<strong>in</strong>ierung. Denn die Fixierung auf die herkömmlichen Geschlechtsunterscheidungen<br />

(z.B. h<strong>in</strong>sichtlich des Führungsverhaltens) verstellt den Blick sowohl<br />

auf die Geme<strong>in</strong>samkeiten zwischen Frauen und Männern als auch auf die Unterschiede<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gruppen <strong>der</strong> Männer (vgl. dazu auch Connell 1995) und <strong>der</strong><br />

Frauen (vgl. dazu auch Butler 1991, <strong>in</strong>sbes. 19 ff.). Folgt man Butler, so bleibt damit<br />

bezogen auf Frauen ausgeblendet, dass<br />

� diese auch bei gleichen demographischen Merkmalen unterschiedliche Identitäten<br />

haben,<br />

� jede Frau viele Identitäten hat und<br />

� diese Identitäten sich beständig verschieben (shift<strong>in</strong>g identities).<br />

Das gilt auch für Männer. Generell ist mit den, wenn auch noch vergleichsweise<br />

raren, Beiträgen zur Männerforschung e<strong>in</strong>e neue Perspektive verbunden: e<strong>in</strong>e kritische<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem gängigen Männlichkeitsdiskurs und dessen Effekten,<br />

und zwar sowohl für jene Männer, die dem herkömmlichen Männerbild entsprechen<br />

bzw. entsprechen wollen, als auch für jene, die von ihm abweichen, weil sie z.B.<br />

Elternzeit nehmen o<strong>der</strong> homosexuell s<strong>in</strong>d.<br />

Alles <strong>in</strong> allem bieten die neu h<strong>in</strong>zugekommenen <strong>Themen</strong> durchaus neue Perspektiven<br />

für die Personallehre – und auch für die Personalpraxis.<br />

6. Die Beweggründe<br />

Die Fragen nach den Beweggründen für die Beschäftigung mit geschlechterbezogenen<br />

<strong>Themen</strong> <strong>in</strong> Lehre und/o<strong>der</strong> Forschung wurde neu aufgenommen, so dass hier<br />

ke<strong>in</strong> Vergleich mit 1991 möglich ist. Bezogen auf die Lehre haben 25 Personen geantwortet<br />

und geben folgende Beweggründe an (vgl. Tab. 4).<br />

Tab. 4: Beweggründe für die Berücksichtigung geschlechterbezogener <strong>Themen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

Antwortkategorie Anzahl<br />

Eigenes <strong>in</strong>haltliches Interesse/eigener Forschungsschwerpunkt 21<br />

Interesse/Anregungen von MitarbeiterInnen des Lehrstuhls 14<br />

Interesse/Anregungen von StudentInnen 4<br />

Anregung von <strong>der</strong> Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten 4<br />

Zeitgeist/Mo<strong>der</strong>nität 1<br />

Sonstige:<br />

6<br />

„Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Differenzierung zwischen Männern und Frauen“<br />

„Wichtiger Bereich des Arbeitsmarktes, wichtiger Bereich <strong>der</strong> Anwendung von Theorien<br />

zur Erklärung von Sachverhalten“<br />

„Standard – zum<strong>in</strong>dest bei allen ökonomischen Fragen, die sich auf Allokation und Effizienz<br />

beziehen“<br />

„DCC (Dual Career Couples) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> praktisches Problem“<br />

„Verantwortung (für e<strong>in</strong> Mitwirken am Gleichstellungsprozess)“<br />

„Eigene (private) Betroffenheit und Erfahrung“

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