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GL 4/2004 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 4/<strong>2004</strong> Blick in die Zeit 55<br />

„Das Universum lässt sich nur übernatürlich erklären“<br />

Dass viele Physiker solche Erkenntnisse nicht als unwissenschaftlich<br />

abtun und einen festen Glauben entwickelt haben, findet meist eine<br />

plausible Erklärung. Bei Allan Sandage etwa waren es die Begegnungen<br />

des vernunftgeleiteten Forschers mit <strong>der</strong> Unendlichkeit und seine Fragen<br />

an <strong>der</strong> Grenze des physikalischen Wissens. „Als junger Mann war ich<br />

praktizieren<strong>der</strong> Atheist“, sagte <strong>der</strong> amerikanische Kosmologe. Sandage<br />

beschäftigte sich ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t mit dem Alter <strong>der</strong> Sterne und<br />

wurde zu einem Grossen seiner Zunft. Im Alter von 72 Jahren legte er ein<br />

überraschendes Glaubensbekenntnis ab: „Die Erforschung des<br />

Universums hat mir gezeigt, dass die Existenz von Materie ein<br />

Wun<strong>der</strong> ist, das sich nur übernatürlich erklären lässt.“<br />

Auch Arnold Benz, vom Institut für<br />

Astronomie <strong>der</strong> ETH Zürich, hatte sich<br />

zum Glauben an Gott entschieden,<br />

bevor er als Astronom in die Tiefen des<br />

Weltalls spähte, ebenso wie John<br />

Polkinghorne, <strong>der</strong> wohl bekannteste<br />

Teilchenphysiker, <strong>der</strong> bekennen<strong>der</strong><br />

Christ ist. Der 1930 in England<br />

geborene Polkinghorne wuchs in einer<br />

anglikanisch geprägten Familie auf, studierte Physik an <strong>der</strong> University of<br />

Cambrigde, wurde dort 1968 Professor und arbeitete an <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong><br />

Elementarteilchen.<br />

Astronom wird Pfarrer<br />

Sein schon im Kindesalter geprägter Glaube führte ihn 1979 zu einer<br />

klaren Entscheidung: „Nach 25 Jahren hatte ich das Gefühl, meinen Teil<br />

zur Wissenschaft beigetragen zu haben und dass es an <strong>der</strong> Zeit sei, etwas<br />

an<strong>der</strong>es zu tun“, erinnert sich Polkinghorne. Er verließ die Universität und<br />

wurde 1981 zum anglikanischen Pfarrer geweiht. In den Jahren darauf<br />

schrieb Polkinghorne zahlreiche Bücher, in denen er versuchte, den<br />

Kosmos als Schöpfung Gottes zu erklären, ohne dabei wissenschaftliche<br />

Grundsätze über Bord zu werfen.<br />

Exakt auf das menschliche Dasein ausgerichtet<br />

Jene Astronomen und Astrophysiker, die mit ihrem Glauben in die<br />

Naturwissenschaften aufgebrochen sind, erleben den Kosmos voller

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