Skript von der Ruth - Seelensammler

Wie kommen wir zur Erfindung von einer Seelen-Substanz – Antwort, ein Denkzwang der
aus der Sprache resultiert. (Gewohnheit der Sprache. Wir denken den Tätigkeiten ein Subjekt
dazu – ein denkendes Subjekt in diesem Fall) (dieses Kritikmuster findet man auch bei
Nietzsche – die Seele sei eine Verführung durch die Grammatik“// und Gilbert Ryle „The
concept of mind“)
David Hume (1711-1776, bedeutender britischer Empirist):
Radikalisierte die Kritik am Substanz-Begriff.
Verwirft die „substanzielle Geist-Seele“ („In der Untersuchung der Wahrnehmung finden wir
keine Wahrnehmung einer Seele“)
Die Dinge und Inhalte an sich ziehen sich an. ICH ist nur ein Bündel oder System von
Impressionen oder Perzeptionen, die durch Assoziationsmechanismen miteinander verbunden
werden.
(Hume: es gibt 3 Hauptassoziationsprinzipien: Anziehung durch Ähnlichkeit, durch räumliche
oder zeitliche Nähe und durch regelmäßige Abfolge (=Kausalität) – dies wurde von den
Behavioristen im 20. JH übernommen)
Nachfolger (psychologischer Materialismus):
David Hartley (1705 – 1757) und Joseph Pristley (1733 – 1804): kausale Determinierung!
(Anmerkung: vgl. Empirikvorlesung Kleinknecht!)=> es gibt keine Freiheit des Willens.
Empirismus trug wesentlich dazu bei, dass wir 1 Psychologie ohne „Seele“ haben – eine
wissenschaftliche, experimentelle Psychologie.
Jolen Stuart Mill (1806 - 1873)
Distanzierte sich und ersetzte Humes Ideen durch die Chemie-Metapher (mental-chemistry) –
(siehe Kapitel A) – Assoziationen sind den chemischen Verbindungen ähnlich. Elemente =
Moleküle….
FAZIT des Empirismus
… hat die Emanzipation der Psychologie genauso stark wie der philosophische Materialismus
beeinflusst.
1) Primat der Erfahrung: Sinneserkenntnis (anstelle von metaphysischer Spekulation
2) Kritik des Seelenkonstruktes (radikale Kritik)
3) Psychologie als Wissenschaft soll Wahrnehmung, Vorstellung und Assoziationsvorgänge
und deren Gesetzmäßigkeiten erkenne.
(1) bis 3) gelten auch für alle anderen Psychologierichtungen)
4) Die Punkte 1-3 sind eine der Grundlagen des emanzipierten Psychologie geworden.
(=Hintergrundsphilosophie für vor allem die amerikanischen Behavioristen geworden)
(Die Seele ist den Theologen überlassen, ist Teil der spirituellen Volksmetaphysik, kümmert
sich nicht ernsthaft um die Neurobiologie.)
4. Der Empirismus wird eine philosophische Grundlage der meisten wissenschaftlichen
Psychologien in Punkto 1 + 2
Die moderne „Philosophie des Geistes“ berücksichtigt die Befunde der Neurowissenschaften
und der empirischen Psychologie.
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