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Schulkonkurrenz – wozu? - AMV

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8 <strong>AMV</strong>-aktuell Sonderheft 06/1<br />

herkömmlichen Rektorat, das<br />

kaum über Anstellungskompetenzen<br />

verfügte und wenig Autonomie<br />

in Fragen bzgl. Finanzen<br />

und Organisation ausgestattet<br />

war, hin zu einer umfassend<br />

verstandenen Schulleitung<br />

vollzogen worden, die mit<br />

entsprechender Kompetenzstärkung<br />

die operative Führung<br />

der Mittelschule übernimmt. Die<br />

neue Führungsaufgabe der<br />

Schulleitungen stellt für die<br />

Mittelschulen und das Departement<br />

BKS eine tief greifende<br />

Neuerung dar und bedeutet<br />

einen Kulturwandel. Das neue<br />

Leitungsverständnis muss,<br />

basierend auf den Vorgaben<br />

der neuen Führungsinstrumente<br />

sowie des GAL und dessen<br />

Folgeerlassen, von allen Beteiligten<br />

gemeinsam entwickelt<br />

und anerkannt werden. Für die<br />

Konkretisierung der Leitungsstrukturen<br />

gelten dabei folgende<br />

Grundsätze:<br />

Grundsatz 1:<br />

Starke Schulleitungen<br />

Die Rektorin beziehungsweise<br />

der Rektor einer Mittelschule<br />

verfügt über Kompetenzen,<br />

Entscheide zu fällen und diese<br />

durchzusetzen.<br />

Dem Rektor beziehungsweise<br />

der Rektorin einer Mittelschule<br />

obliegt die Führung des lokalen<br />

Qualitätsmanagements, die<br />

Organisation und Administration<br />

des Schulbetriebs, die Information<br />

und Kommunikation<br />

sowie die Personalführung. Er<br />

beziehungsweise sie trägt somit<br />

die Führungsverantwortung<br />

für die unterstellten Lehrpersonen<br />

sowie das Verwaltungsund<br />

Betriebspersonal. Sie beziehungsweise<br />

er legt in Absprache<br />

mit der Abteilung Berufsbildung<br />

und Mittelschule<br />

und mit Einbezug der übrigen<br />

Schulleitungsmitglieder, der<br />

Lehrpersonen sowie der Schulkommission<br />

längerfristige Ziele<br />

fest. Gemeinsam mit den übrigen<br />

Schulleitungsmitgliedern,<br />

den Lehrpersonen sowie der<br />

Schulkommission und unter<br />

geeignetem Einbezug der Studierenden<br />

und weiterer Anspruchsgruppen<br />

der Mittelschulen<br />

(z. B. Zubringer- und Abnehmerschulen,<br />

Eltern, Wirtschaft<br />

etc.) planen sie Massnahmen<br />

zur Weiterentwicklung<br />

des Unterrichts und der Schule.<br />

Grundsatz 2:<br />

Outputorientierte Steuerung<br />

Der Gestaltungsspielraum der<br />

Mittelschulen ist durch kantonale<br />

Eckwerte und verbindliche<br />

Rahmenbedingungen klar abgesteckt.<br />

Innerhalb verbindlicher Rahmenbedingungen,<br />

die durch die<br />

Kantonsverfassung, das Schulgesetz,<br />

das Mittelschuldekret<br />

und die Verordnungen im Mittelschulbereich<br />

abgesteckt<br />

sind, erhalten die kantonalen<br />

Schulen freien Gestaltungsspielraum,<br />

um sich zu profilieren.<br />

Grundlage für die Definition<br />

der Führungskompetenzen<br />

der Schulleitungen bildet neben<br />

den mit dem Inkrafttreten des<br />

GAL einhergehenden Änderungen<br />

im Personal- und Organisationsrecht<br />

die mit WOV eingeführte<br />

outputorientierte Steuerung<br />

durch die politischen<br />

Behörden. Basierend auf dem<br />

Prinzip der Subsidiarität wird<br />

den Einzelschulen mit der<br />

Kompetenzdelegation gemäss<br />

WOV operative Autonomie<br />

übertragen, die einer Vereinheitlichung<br />

der Systemsteuerung<br />

dient. Der so gewonnene<br />

erweiterte Handlungsspielraum<br />

erlaubt es den Mittelschulen,<br />

die Aufgaben und Herausforderungen<br />

effizienter, der eigenen<br />

Situation angemessener und<br />

den örtlichen Gegebenheiten<br />

angepasster zu bewältigen.<br />

Grundsatz 3: Klare Zuordnung<br />

von Aufgaben, Kompetenzen<br />

und Verantwortung<br />

Ab Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

des GAL und des GAF übernehmen<br />

der Grosse Rat und<br />

der Regierungsrat die politische<br />

Steuerung, das Departement<br />

BKS bzw. die Abteilung Berufsbildung<br />

und Mittelschule die<br />

betriebliche Steuerung und die<br />

Schulleitungen die betriebliche<br />

Führung der Mittelschulen.<br />

Das Departement BKS nimmt<br />

die Arbeitgeberfunktion für die<br />

Rektorin und die Rektoren der<br />

Mittelschulen ein. Das Bildungsdepartement<br />

trägt somit<br />

die politische Verantwortung für<br />

die Mittelschulen und ist Rekursinstanz.<br />

Der Rektor beziehungsweise<br />

die Rektorin ist verantwortlich<br />

für ein umfassendes Schulqualitätsmanagement.<br />

Dazu gehört,<br />

dass die Rektorin beziehungsweise<br />

der Rektor<br />

einen Referenzrahmen entwickelt<br />

beziehungsweise<br />

weiterentwickelt (z. B. ein<br />

Leitbild), Ziele und Schwerpunkte<br />

der Schulentwicklung<br />

nach Massgabe des Schulplans<br />

für alle Mittelschulen<br />

festlegt und die entsprechenden<br />

Massnahmen umsetzt<br />

und überprüft,<br />

eine Feedbackkultur aufbaut,<br />

zum Beispiel mit Hilfe<br />

von gegenseitigen Hospitationen<br />

der Lehrpersonen im<br />

Unterricht,<br />

systematisch Teilbereiche<br />

oder umfassend die lokale<br />

Schul- und Unterrichtskultur<br />

evaluiert,<br />

regelmässig Mitarbeitergespräche<br />

mit den Lehrpersonen<br />

durchführt,<br />

Qualitätsdefizite lokalisiert<br />

und bearbeitet und Erkenntnisse<br />

aus Evaluationen verbindlich<br />

umsetzt,

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