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Schulkonkurrenz – wozu? - AMV

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40 <strong>AMV</strong>-aktuell Sonderheft 06/1<br />

Und wenn die freie Schulwahl ein leeres Versprechen<br />

bleibt<br />

Nicht alle Schülerinnen und Schüler können in diejenige Kantonsschule eintreten, die sie gerne besuchen<br />

möchten. <strong>AMV</strong>-aktuell befragte drei umgeteilte SchülerInnen über ihre Erfahrungen.<br />

Jolanda Nadler, Abteilung 1F der Kantonsschule Baden<br />

<strong>AMV</strong>-aktuell: Aus welchen Gründen<br />

haben Sie sich an die Kanti<br />

Wettingen angemeldet<br />

Jolanda Nadler: In erster Linie<br />

beschäftigte mich zur Zeit der<br />

Anmeldung eigentlich das Bestehen<br />

der Abschlussprüfung. Die<br />

Schulwahl spielte deshalb eher<br />

eine untergeordnete Rolle. Da<br />

ich unsicher war, ob ich den<br />

Durchschnitt fürs Gymnasium<br />

schaffe und ich andernfalls an<br />

die DMS wollte, meldete ich mich<br />

für die Schule an, die sowieso<br />

beides anbot (Anm. d. Red.: Zu<br />

jenem Zeitpunkt wusste man<br />

noch nicht, dass auch DMS-<br />

Abteilungen in Baden geführt<br />

werden). Daneben spielte auch<br />

eine Rolle, dass mir, wie sich<br />

anlässlich einer Informationsveranstaltung<br />

zeigte, die Gebäude<br />

und das Gelände in Wettingen<br />

sehr gut gefielen. Da ich, aus der<br />

Region Zurzach kommend, jeweils<br />

ganze Tage in der Schule<br />

verbringen muss, war mir die<br />

Umgebung wichtig – ich bin gern<br />

im Grünen.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie<br />

in der Zwischenzeit an der Kantonsschule<br />

Baden gemacht<br />

Ich fühlte mich in Baden von<br />

Anfang an sehr wohl. Ich komme<br />

sowohl mit den Schülern und<br />

Schülerinnen als auch mit den<br />

Lehrpersonen sehr gut klar. Trotz<br />

der grossen Anforderungen habe<br />

ich eine Menge Spass. Auch der<br />

Schulort gefällt mir immer besser<br />

– ich habe die Stadtnähe inzwischen<br />

sehr schätzen gelernt.<br />

Und die Kantonsschule Baden<br />

hat eine gute Mensa. Von Bekannten,<br />

die nach Wettingen<br />

gehen, habe ich nun doch schon<br />

ein paar Dinge gehört, über die<br />

ich mich hier nicht beklagen<br />

kann. So herrsche dort eine recht<br />

stressige Atmosphäre, es gebe<br />

zu wenig Toiletten und beim<br />

Mittagessen sei ein strenger<br />

Schichtbetrieb nötig. Alles in<br />

allem bin ich also mit meiner<br />

Zuteilung ganz zufrieden.<br />

Wie beurteilen Sie die Möglichkeit<br />

die Schule zu wählen<br />

Dass man eine Wahlmöglichkeit<br />

hat, finde ich sehr positiv. Obwohl<br />

man sich ja im Klaren sein<br />

muss, dass man dabei kaum<br />

einen Einfluss darauf hat, mit<br />

welchen Leuten man schliesslich<br />

zu tun hat.<br />

Und das Umteilungsprozedere<br />

Ich für meinen Teil habe gar nie<br />

so recht daran gedacht, dass ich<br />

womöglich doch nicht nach Wettingen<br />

kann – ich war mir sicher,<br />

dass ich nach den Sommerferien<br />

dorthin gehe. Deshalb hat es<br />

mich zuerst schon sehr getroffen,<br />

dass ich umgeteilt wurde. Wir<br />

haben die Umteilungen dann<br />

aber untereinander diskutiert,<br />

wobei klar wurde, dass es unsinnig<br />

ist, irgendwelche Vorurteile<br />

zu haben. In dem Brief, den man<br />

erhält, wird unmissverständlich<br />

gesagt, dass die Zuteilung endgültig<br />

ist. Dies scheint auf den<br />

ersten Blick sehr hart, ist aber<br />

notwendig und richtig so, da<br />

sonst wohl ein Riesenchaos entstünde.<br />

Andrea Sprenger, Abteilung 1D der Kantonsschule Zofingen<br />

<strong>AMV</strong>-aktuell: Sie hatten sich<br />

ursprünglich an einer anderen<br />

Schule angemeldet. Welche<br />

Gründe waren ausschlaggebend<br />

für Ihre Präferenz<br />

Andrea Sprenger: An erster<br />

Stelle steht sicher der Schulweg:<br />

Nach Aarau hätte ich mit dem<br />

Velo fahren können. Der Zug, mit<br />

dem ich jetzt täglich nach Zofingen<br />

fahre, kostet meine Eltern<br />

viel Geld, und der Fahrplan lässt<br />

zu wünschen übrig. Dazu kommt,<br />

dass ich anlässlich des Kanti-<br />

Schnupperbesuchs, den ich als<br />

Bezirksschülerin hier machte,<br />

das Gebäude und die<br />

Schulräumlichkeiten überhaupt<br />

räumlichkeiten überhaupt nicht<br />

ansprechend fand, während mir<br />

die schönen, hellen Räume der<br />

Neuen Kanti Aarau auf Anhieb<br />

gefielen. Auch das Schulsportangebot<br />

wäre in Aarau attraktiver<br />

gewesen. Schliesslich kannte ich<br />

in Aarau mehr Kolleginnen und<br />

Kollegen, die bereits dort zur<br />

Schule gingen.<br />

Nun besuchen Sie schon ein<br />

halbes Jahr die Schule, an die<br />

Sie gegen Ihren Willen umgeteilt<br />

wurden. Wie fühlen Sie sich heute<br />

an der Kanti Zofingen<br />

Eigentlich gut, ich habe mich an<br />

die neue Situation gewöhnt.<br />

Wenn das Gespräch auf die<br />

Umteilung fällt, denke ich jeweils<br />

schon daran, dass ich lieber<br />

nach Aarau gegangen wäre. Mit<br />

den kühlen Temperaturen, die<br />

während des Winters hier im<br />

Schulhaus herrschen, habe ich<br />

noch etwas Mühe. Mein Hadern<br />

mit der Umteilung konzentriert<br />

sich aber eigentlich auf die<br />

Schulräumlichkeiten und stellt<br />

sonst nicht mehr ein echtes<br />

Problem dar.<br />

Wie beurteilen Sie im Nachhinein<br />

das ganze Umteilungsprozedere

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