13.02.2015 Aufrufe

Ein Pastor zum Verlieben

Sag niemals nie. "Ein Pfaffe kommt mir nicht ins Haus." Da ist sich Saskia sicher. Schließlich steht sie sowieso mehr auf die echten Kerle, vorzugsweise Bad Boys mit gut definierten Bauchmuskeln. Und dieser Jan ist zwar niedlich, aber eben auch viel zu schüchtern. Nur merkwürdig, dass sie gerade ihn schon wenige Wochen später in ihr Gästezimmer einlädt. Und dann, als wäre Saskias Leben nicht schon verrückt genug, tauchen auf dem Friedhof Leichen auf, die dort nicht hingehören. Bald ist klar: Es handelt sich um Mord. Ausgerechnet ihr bescheuerter Exfreund entpuppt sich als der zuständige Kriminalbeamte. Logisch, dass sich da Saskia berufen fühlt, die Sache aufzuklären. Und Jan? Der punktet auf seine eigene Weise.

Sag niemals nie.

"Ein Pfaffe kommt mir nicht ins Haus." Da ist sich Saskia sicher. Schließlich steht sie sowieso mehr auf die echten Kerle, vorzugsweise Bad Boys mit gut definierten Bauchmuskeln. Und dieser Jan ist zwar niedlich, aber eben auch viel zu schüchtern. Nur merkwürdig, dass sie gerade ihn schon wenige Wochen später in ihr Gästezimmer einlädt.
Und dann, als wäre Saskias Leben nicht schon verrückt genug, tauchen auf dem Friedhof Leichen auf, die dort nicht hingehören. Bald ist klar: Es handelt sich um Mord. Ausgerechnet ihr bescheuerter Exfreund entpuppt sich als der zuständige Kriminalbeamte. Logisch, dass sich da Saskia berufen fühlt, die Sache aufzuklären. Und Jan? Der punktet auf seine eigene Weise.

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Die Kirche war so leer wie mein Kühlschrank, in dem sich außer einem Glas Senf<br />

nur ein schrumpeliger Apfel befand. Wenigstens hatte meine Süßwarenschublade<br />

noch etwas hergegeben. Zu einer Tasse neumondschwarzen Kaffees hatte ich eine<br />

Handvoll Marshmallows und ein Stück Nussschokolade in mich hineingeschaufelt.<br />

<strong>Ein</strong> alternatives Müsli für Leute, die auf Zuckerschocks standen und davon high<br />

wurden. Ich war allerdings nur müder geworden. In Sachen Ernährungssünden<br />

brachte mich so schnell nichts aus dem Gleichgewicht.<br />

Ich verließ die Kirche und ging den Weg <strong>zum</strong> Pfarrhaus hinunter. Anscheinend<br />

hatte auch Plochner verschlafen. Ich grinste. Gut, dass nicht Sonntag war und die<br />

Gemeinde auf ihn wartete. Sicher hätten die alten Damen ihre lila glänzenden<br />

Silberlocken geschüttelt und dem armen Herrn <strong>Pastor</strong> während des wöchentlichen<br />

Seniorencafés auf ewig die Hölle heiß gemacht. Aber heute ließ er ja nur mich<br />

warten.<br />

Ich bin nicht nachtragend mit Männern, <strong>zum</strong>indest nicht mit solchen, mit denen<br />

ich nichts am Laufen habe, und dazu wird es mit Plochner niemals kommen. Zu alt<br />

und zu gläubig – nicht annähernd mein Typ.<br />

Ich bevorzuge junge Männer, vorzugsweise Atheisten, die höchstens an die Macht<br />

der Liebe und des Geldes glauben und sich statt den zehn Geboten den Waffen der<br />

Frauen unterwerfen.<br />

Die Türglocke schrillte, als ich den Klingelknopf drückte. Drinnen blieb alles<br />

ruhig. Ich wartete einen Moment und klingelte erneut. Gleichzeitig wappnete ich<br />

mich vor dem Anblick, der sich mir womöglich gleich offenbaren würde. Plochner<br />

im Schlafanzug. Was trägt eigentlich so ein <strong>Pastor</strong> in der Nacht Ich hoffte<br />

inständig, er schliefe nicht nackt oder würde sich <strong>zum</strong>indest in seine Bettdecke<br />

wickeln, bevor er die Tür öffnete.<br />

Ach! Ich nun wieder, was für ein Unsinn. Plochner ist ein Mann Gottes. Die<br />

Nackedeis, die sich mit geöffnetem Mantel ihren Mitmenschen im Park<br />

präsentieren, schreibt man ja eher dem Hornträger aus dem Untergeschoss zu.<br />

Aber womöglich ist das bei den Evangelen anders, schließlich lässt man da Frauen<br />

zu und zeigt sich insgesamt toleranter.<br />

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