2/2011 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle
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I n n e r e M e d i z i n<br />
K o n t a k t<br />
<strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
<strong>Universität</strong>sklinik und Poliklinik für<br />
Innere Medizin III<br />
Sebastian Bubel<br />
Tel.: (0345) 557-2631<br />
sebastian.bubel@medizin.uni-halle.de<br />
Literaturquellen beim Autor zu erfragen<br />
Wie schwerwiegend die gesundheitlichen Folgen<br />
bei <strong>der</strong> Einnahme von Dopingmitteln sind,<br />
kann an Hand verschiedener Untersuchungen<br />
belegt werden. Eine wichtige Quelle für die Erfassung<br />
von Nebenwirkungen <strong>der</strong> anabolen<br />
Steroide sind die Sportakten <strong>der</strong> ehemaligen<br />
DDR. Dort wurde vor allem das Anabolikum<br />
Oralturinabol eingesetzt, welches eine starke<br />
anabole und eine nur schwach androgene Wirkung<br />
hat.<br />
Die kurze Vorstellung <strong>der</strong> aufgeführten Studien<br />
soll aufzeigen, dass neben <strong>der</strong> Dopingproblematik<br />
im Spitzensport Arzneimittelmissbrauch<br />
auch im Breitensport ein relevantes<br />
Problem darstellt. Die Motivation des Dopings<br />
im Breitensport unterscheidet sich von <strong>der</strong> im<br />
Spitzensport: Es geht nicht darum, sich wie im<br />
Spitzensport einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />
zu verschaffen. Hier ist die Motivation<br />
in erster Linie das erleichterte Erreichen<br />
körperlicher Ideale – unter Inkaufnahme<br />
<strong>der</strong> Gefährdung <strong>der</strong> eigenen Gesundheit.<br />
Prohibited List <strong>2011</strong><br />
Zu je<strong>der</strong> Zeit verbotene Subtanzen / Methoden<br />
Verbotene Substanzen:<br />
S0 nicht erprobte / zugelassene Substanzen<br />
S1 Anabolika<br />
S2 Peptidhormone<br />
S3 Beta-2-Agonisten<br />
S4 Hormonantagonisten- und Modulatoren<br />
S5 Diuretika / maskierende Substanzen<br />
Verbotene Methoden:<br />
M1 Steigerung <strong>der</strong> Sauerstofftransportkapazität<br />
M2 Chemische / physikalische Manipulation<br />
M3 Gendoping<br />
In <strong>der</strong> Wettkampfphase verbotene Substanzen<br />
S6 Stimulanzien<br />
S7 Narkotika<br />
S8 Cannabinoide<br />
S9 Glucocortikosteroide<br />
Verbotene Substanzen in bestimmten Sportarten<br />
P1 Alkohol (Bogenschießen, Motorsport, Karate u.a.)<br />
P2 Betablocker (Golf, Curling Schießen u.a.)<br />
Die Folgen dieses Trends sind aktuell noch wenig<br />
spürbar, dürften aber in einigen Jahren<br />
sichtbar zu Tage treten. Anhand <strong>der</strong> Studien<br />
lassen sich sicher keine Rückschlüsse auf die<br />
Gesamtbevölkerung ziehen. Die Vermutung<br />
liegt aber nah, dass es in Zukunft eine wachsende<br />
Zahl von Patienten geben wird, die unter<br />
den Folgen des Dopings zu leiden haben.<br />
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