2/2011 - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle
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O r t h o p ä d i e<br />
K o n t a k t<br />
<strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Department für Orthopädie, Unfall- und<br />
Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie<br />
<strong>Universität</strong>sklinik und Poliklinik für<br />
Orthopädie<br />
Dr. Susanne Lebek<br />
Tel.: (0345) 557-4805<br />
Fax: (0345) 557-4809<br />
Susanne.lebek@uk-halle.de<br />
Osteoporose in Folge neurologischer Erkrankungen<br />
ist an<strong>der</strong>s zu bewerten und zu behandeln<br />
als die postmenopausale Osteoporose.<br />
Substitutionsbehandlung bringt kaum Vorteile,<br />
weil die Hauptursachen in <strong>der</strong> durch die<br />
Erkrankung bedingten Inaktivität und den<br />
entstehenden Kontrakturen liegen, also ist<br />
eine Behandlung dieser Ursachen notwendig.<br />
dystrophien werden kontrakturprophylaktische<br />
Weichteiloperationen durchgeführt,<br />
bei Spina bifida werden Kontrakturen nur<br />
operativ behoben, wenn die erreichten Funktionen<br />
durch diese beeinträchtigt sind und<br />
bei Zerebralparese werden sowohl knöcherne<br />
als auch weichteilige Operationen notwendig.<br />
Ein wichtiger Baustein ist die prä- und postoperative<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Funktion im Ganglabor<br />
unserer Klinik.<br />
Hüftluxationen sind bei Zerebralparese ein<br />
häufiges Problem- und sie sind vermeidbar.<br />
Der Sinn neuroorthopädischer Intervention<br />
bei dieser Erkrankung ist die Symmetrieerhaltung.<br />
Sie dient bei den weniger stark<br />
betroffenen Kin<strong>der</strong>n (GMFCS 1-3) dem Erhalt<br />
<strong>der</strong> symmetrischen Gangabwicklung,<br />
den stark betroffenen Kin<strong>der</strong>n (GMFCS 4-5)<br />
einem symmetrischen Sitzen ohne Druckstellen.<br />
Immerhin verbringen diese Kin<strong>der</strong> die<br />
Hälfte des Tages im Sitzen.<br />
Neuropädiater in Deutschland haben nach<br />
skandinavischem Vorbild die so genannte<br />
Hüftampel erstellt (Abb. 1 „Hüftampel“).<br />
Sie kann für die betreuenden Kin<strong>der</strong>ärzte<br />
eine gute Handlungsanleitung sein, den richtigen<br />
Zeitpunkt zur Überweisung zum Neuroorthopäden<br />
zu finden. In Schweden wird<br />
dieses System genutzt, Hüftluxationen bei<br />
Betroffenen mit Zerebralparesen „auszurotten“.<br />
Wir könnten dieses System nutzen, um<br />
die immer noch hohe Zahl <strong>der</strong> Hüftluxationen<br />
bei Kin<strong>der</strong>n mit Zerebralparese zu vermin<strong>der</strong>n.<br />
Neurologische Erkrankungen sind die Ursache<br />
vielfältiger Fußdeformitäten: Knick-,<br />
Hohl-, Platt-, Klumpfüße. Sowohl die konservativen<br />
Maßnahmen als auch <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> Operation müssen in Abhängigkeit von<br />
Funktion und Progression <strong>der</strong> Erkrankung<br />
festgelegt werden.<br />
Das Wissen bei seltenen o<strong>der</strong> beispielsweise<br />
durch PID selten werden<strong>der</strong> Erkrankungen<br />
wird geringer und muss gebündelt werden.<br />
Möglichkeiten dazu bestehen in spezialisierten<br />
Einrichtungen o<strong>der</strong> interdisziplinären<br />
Teams. Etabliert ist die Betreuung von Kin<strong>der</strong>n<br />
mit neurologischen Erkrankungen in<br />
SPZs o<strong>der</strong> MVZs. Für Jugendliche und Erwachsene,<br />
<strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen am Muskel-<br />
Skelett- System fortschreiten und die weiter<br />
orthopädischer Kontrollen bedürfen, gibt es<br />
erst einzelne Transitionsmodelle.<br />
Neuroorthopädie ist eine kleine Sparte <strong>der</strong><br />
Orthopädie, die durch Teamarbeit einer Anzahl<br />
von Betroffenen zu einer erheblichen<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität verhelfen<br />
kann.<br />
Information:<br />
Eine interdisziplinäre Sprechstunde mit Krankengymnastin,<br />
Orthopädietechniker, Neurologem<br />
mit dem Ziel einer funktionellen<br />
Verbesserung (neuroorthopädischen Sprechstunde,<br />
montags 9-13 Uhr und donnerstags<br />
13-16 Uhr, Ambulanz <strong>der</strong> Orthopädischen<br />
<strong>Universität</strong>sklinik, Magdeburger Straße 22;<br />
Überweisung durch Hausärzte, Kin<strong>der</strong>ärzte<br />
und betreuende Ärzte in Heimen ist unkompliziert<br />
möglich.<br />
Tel.: (0345) 557-4870<br />
kin<strong>der</strong>orthopaedie@medizin.uni-halle.de<br />
Ausgabe 2/11<br />
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