Cruiser Winter 2014
Cruiser Winter 2014
Cruiser Winter 2014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Religion CRUISER Edition <strong>Winter</strong> 14/15<br />
Die Bischofssynode <strong>2014</strong><br />
Besonders in den Punkten Sex vor der Ehe, Homosexualität, Wiederheirat<br />
und Verhütung gehen die Vorstellungen von Kirche und Gläubigen auseinander.<br />
Im Oktober ging die ausserordentliche Bischofssynode zu Ehe<br />
und Familie <strong>2014</strong> zu Ende. Die Hoffnung von Gläubigen war gross, dass<br />
die Kirche in der Sexualmoral neue Wege einschlagen würde. Schliesslich<br />
hatte Papst Franziskus zu einer offenen Diskussion eingeladen über<br />
geänderte Lebenswirklichkeiten in Ehe und Familie und die Herausforderungen<br />
für die katholische Kirche – auch in Sachen Homosexualität.<br />
Im Zwischenbericht zur Bischofssynode äusserte sich die katholische<br />
Kirche offen gegenüber Homosexuellen, sprach von Respekt und Achtung.<br />
Vor ein paar Jahren klang das noch ganz anders. In seiner Zeit als<br />
Kardinal bezeichnete Papst Benedikt XVI. die gleichgeschlechtliche Liebe<br />
noch als Anomalie. Doch trotz aller Hoffnung aufgrund des positiven<br />
Zwischenberichts: Die Synode ist ohne eindeutige Aufbruchssignale zu<br />
Ende gegangen. Die katholische Kirche war und ist eine entschiedene Anwältin<br />
von Ehe und Familie. Die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft<br />
mit der Ehe zwischen Mann und Frau lehnt die katholische Kirche<br />
weiter ab. Immerhin, es gibt Anzeichen für eine neue Sichtweise und<br />
die Diskussion wird im Jahr 2015 in einer weiteren Synode fortgesetzt.<br />
Gläubige Schwule und Lesben<br />
Zum Schluss stellt sich die Frage, gibt es denn Schwule und Lesben, die<br />
gläubig sind und denen daran gelegen wäre, von ihrer Kirche als vollwertige<br />
Mitglieder aufgenommen zu werden? Ja, die gibt es offensichtlich.<br />
Viele praktizieren ihren Glauben wohl im Stillen. Andere aber<br />
finden sich im gemeinsamen Gebet. Wie zum Beispiel die Mitglieder<br />
von Zwischenraum. Das sind «Frauen und Männer, welche zusammen<br />
diskutieren, essen und trinken, in der Bibel forschen, Gott suchen, Gemeinschaft<br />
geniessen, gegenseitig in die Höhen und Tiefen des Alltags<br />
blicken» wie sie selber von sich sagen. In der Schweiz gibt es mehrere<br />
Regionalgruppen.<br />
Noch näher an der Problematik der Ausgeschlossenheit von der Kirche<br />
sind die Mitglieder von Adamim. Das ist eine aktive Gruppe von<br />
schwulen Männern im kirchlichen Dienst: Pfarrer, Pastoralassistenten,<br />
Priester, Katecheten, Theologen, Spitalseelsorger, Ordensmänner aus<br />
verschiedenen Konfessionen.<br />
Dass sich hier verschiedene Konfessionen treffen, zeigt, dass nicht nur<br />
die katholische Kirche Mühe hat mit der Sexualität. Die Freikirchen,<br />
die derzeit einen grossen Zulauf haben, tun sich beim Thema Homosexualität<br />
noch schwerer.<br />
Anzeige<br />
16