Cruiser Winter 2014
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CRUISER Edition <strong>Winter</strong> 14/15<br />
News Schweiz<br />
Gemeinschaftszentrum funktionieren und<br />
an zentraler Lage eröffnet werden. Engagierte<br />
Vereine soll man dort ein Dach anbieten können<br />
und darüber hinaus soll ein attraktiver Treffpunkt<br />
geschaffen werden. Das Regenbogenhaus<br />
soll auch einen gastronomischen Betrieb führen<br />
und eigene Veranstaltungen durchführen.<br />
Als offenes und sichtbares Haus mit niederschwelligem<br />
Zugang soll das Regenbogenhaus<br />
als Bindeglied zwischen der LGBT-Community<br />
und der Öffentlichkeit fungieren und so zu<br />
mehr Toleranz und Akzeptanz in Zürich beitragen.<br />
Für das Regenbogenhaus sind die Verantwortlichen<br />
noch auf der Suche nach einer<br />
geeigneten Liegenschaft. Der Kontakt ist unter<br />
www.haz.ch zu finden.<br />
Toleranz-<br />
Kam pagne<br />
mit Schweizer<br />
Prominenz<br />
Ohne die Hilfe von LGBT-<br />
Organisationen wurde<br />
die Kampagne «NEIN zu<br />
Homophobie, JA zu Toleranz»<br />
gestartet.<br />
© pd<br />
Nachdem sich die Eidgenössische Jugendsession<br />
letztes Jahr mit dem Thema Homophobie<br />
auseinander gesetzt hat und nationale<br />
sowie internationale Ereignisse zeigen, dass<br />
weiterhin grosser Diskussionsbedarf besteht,<br />
hat die Jugendsession zusammen mit Youth<br />
Rep eine neue Sensibilisierungskampagne<br />
gestartet. Am 6. Oktober veranstalteten sie<br />
eine Konferenz, die zugleich auch als Startschuss<br />
für die neu lancierte Sensibilisierungskampagne<br />
«NEIN zu Homophobie, JA<br />
zu Toleranz» diente. Diese erhielt prominente<br />
Unterstützung: Verschiedene Persönlichkeiten<br />
wie Dominique Rinderknecht oder<br />
Adrian Stern haben sich für das Projekt vor<br />
die Linse gestellt. Nicht am Projekt beteiligt<br />
waren namhafte Organisationen wie Pink<br />
Cross oder LOS.<br />
Ein «arrogantes»<br />
Coming-out<br />
Die NZZ fand unschöne<br />
Worte zum Coming-out von<br />
Apple-Boss Tim Cook<br />
– und entschuldigte sich.<br />
Es war die Sensation: Apple-Chef Tim<br />
Cook hatte sich Ende Oktober als schwul<br />
geoutet. Allerdings holt er dabei aus<br />
und redet von einem «Geschenk Gottes»,<br />
was viele Kommentare auslöste –<br />
nicht nur in der homophoben Fraktion.<br />
Homosexualität sei kein «Geschenk», meint<br />
etwa die Journalistin Hanna Henkel in der<br />
NZZ. Die sexuelle Orientierung sei wie auch<br />
die Hautfarbe oder das Geschlecht nicht ein<br />
Verdienst, sondern naturgegeben. Ebenso<br />
schrieb Henkel, dass Tim Cook seine Macht<br />
als Firmenchef mit seinem Coming-out im<br />
Namen von Apple missbraucht habe. Dies sei<br />
nicht ehrbar, sondern arrogant. Dieser Artikel<br />
erntete ein Shitstorm und kurze Zeit später<br />
äusserte der NZZ-Chefredaktor Markus<br />
Spillmann öffentlich sein Missfallen über Artikel.<br />
Er bedauerte, dass er publiziert wurde.<br />
Sämtliche internen Kontrollmechanismen<br />
hätten versagt.<br />
Zahl der Diskriminierung<br />
im Beruf<br />
ist hoch<br />
Die Ergebnisse der Umfrage<br />
von Pink Cross zur Befindlichkeit<br />
von schwulen Männern<br />
am Arbeitsplatz.<br />
An der nicht repräsentativen Umfrage von<br />
Pink Cross nahmen insgesamt 247 Mitglieder<br />
teil. Es galt, sich ein Bild darüber zu verschaffen,<br />
wie schwule Männer mit ihrer Neigung<br />
im Berufsleben umgehen. Über 96 Prozent<br />
der Befragten gaben an, am Arbeitsplatz vollständig<br />
oder teilweise geoutet zu sein. Die<br />
grosse Mehrheit spricht sogar proaktiv oder<br />
generell offen über die eigene sexuelle Orientierung.<br />
Dennoch erlebten über 41 Prozent<br />
bereits eine Form von Diskriminierung,<br />
seien es unangebrachte Schwulenwitze, sexuelle<br />
Anspielungen oder eine verweigerte<br />
Beförderung. Diese Zahl ist hoch und zeigt,<br />
dass Diskriminierungen im Alltag stattfinden<br />
und eine grosse Zahl von schwulen Männern<br />
betrifft.<br />
Jedoch fühlen sich 96 Prozent der Teilnehmer<br />
gegenüber ihren Heterokollegen gleichgestellt.<br />
Trotzdem wünschen sich 26 Prozent<br />
mehr Anstrengungen, um die Gleichstellung<br />
von schwulen Männern im Arbeitsumfeld<br />
zu fördern.<br />
Benefiz veranstaltung<br />
für<br />
«du-bist-du.ch»<br />
Am 15. Januar 2015 führt<br />
die Beratungsplattform für<br />
schwule und bisexuelle<br />
Jungs einen Event im «Les<br />
Garçons» durch.<br />
Aus einer durchgeführten Studie zu Homosexualität<br />
und Suizid in der Schweiz, ging<br />
hervor, dass eine von fünf homo- oder bisexuellen<br />
Personen im Laufe ihres jungen Lebens<br />
einen Suizidversuch unternimmt. Dort will<br />
die Beratungsplattform «du-bist-du.ch» ansetzen<br />
und mit einer Benefizveranstaltung<br />
© pd<br />
Geld für neue Projekte sammeln, die dem<br />
Angebot zugute kommen. Für die Durchführung<br />
des Events in der Bar «Les Garçons» engagieren<br />
sich alle ehrenamtlich. Luca Papini<br />
übernimmt beispielsweise die Moderation<br />
und das Drag Queen Duo Donna Tella und<br />
Stella Divine soll anwesend sein. Genaue Details<br />
zum Anlass werden im Dezember bekanntgegeben.<br />
«du-bist-du.ch» wurde 2010<br />
von der Zürcher Aids-Hilfe (ZAH) ins Leben<br />
gerufen.<br />
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