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Cruiser Winter 2014

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CRUISER Edition <strong>Winter</strong> 14/15<br />

News<br />

vier Monaten Haft verurteilten Engländer<br />

freigelassen. Der Sohn des 69-Jährigen hatte<br />

mit einer öffentlichen Kampagne die sofortige<br />

Freilassung seines Vaters gefordert. Unterstützung<br />

kam von britischen Politikern<br />

sowie von Martin Schulz, dem Präsidenten<br />

des Europaparlamentes. Zum Verhängnis war<br />

Cole die Verabredung mit einer Internetbekanntschaft<br />

geworden. An der als Treffpunkt<br />

vereinbarten Bushaltestelle wurden die beiden<br />

Männer von der Polizei verhaftet. Homosexualität<br />

kann in Marokko mit bis zu drei<br />

Jahren Haft bestraft werden. In den Touristenorten<br />

Marrakesch, Agadir und Tanger wurde<br />

Homosexualität bisher toleriert. In letzter<br />

Zeit mehren sich jedoch Berichte aus den Ferienparadiesen<br />

über gezielte Verhaftungen<br />

schwuler Männer.<br />

Monrovia<br />

Ebola und Schwule<br />

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International<br />

warnt vor der zunehmenden Gewalt<br />

gegen Homosexuelle in Liberia. «Es gibt<br />

Berichte, dass Homosexuelle ihre Häuser verlassen<br />

und untertauchen müssen», erklärte<br />

Francois Patuel, der Amnesty-Sprecher für<br />

Westafrika. Die Homosexuellen werden für die<br />

Ebola-Epidemie verantwortlich gemacht. Mehr<br />

als 100 christliche Würdenträger hatten im<br />

August in einer gemeinsamen Erklärung Homosexuellen<br />

die Schuld für den Ausbruch der<br />

Seuche zugeschoben. Unter den Unterzeichnern<br />

befanden sich der katholische Erzbischof<br />

Lewis Jerome Zeigler sowie der anglikanische<br />

Erzbischof Jonathan B. B. Hart. Liberia ist das<br />

am härtesten vom Ebola-Ausbruch betroffene<br />

Land. Nach offiziellen Angaben sind bereits<br />

rund 5000 Menschen an der Viruserkrankung<br />

gestorben.<br />

Singapur<br />

Homosexualität bleibt<br />

strafbar<br />

Das höchste Gericht in Singapur hat die Kriminalisierung<br />

von Homosexualität bestätigt. Der<br />

antischwule Strafgesetzbuchsparagraf 377A<br />

stehe im Einklang mit der Verfassung, urteilten<br />

die Richter und wiesen damit die Berufungen<br />

von drei schwulen Männern ab, die ihre Verurteilungen<br />

aufgrund des 377A als Verletzung ihrer<br />

Menschenrechte ansahen. Die Richter betonten,<br />

lediglich das Parlament habe die Macht, die<br />

Rechtslage zu ändern. Im Alltag spielt der 377A<br />

jedoch kaum mehr eine Rolle. Singapur hat seit<br />

über zehn Jahren eine der buntesten Schwulenszenen<br />

Asiens. Mit über 20 000 Teilnehmern<br />

setzte die Gay Pride «Pink Dot» im vergangenen<br />

Juni einen neuen Rekord.<br />

Jakarta<br />

Scharia in Aceh auch für<br />

Nichtmuslime<br />

Aceh hat das islamische Schariarecht auf Nichtmuslime<br />

ausgeweitet. Nichtmuslime, die gegen<br />

ein Schariagesetz verstossen, müssten sich in<br />

der islamischsten aller indonesischer Provinzen<br />

wahlweise vor einem Schariagericht oder<br />

einem weltlichen Richter verantworten. Die<br />

Wahl der Gerichtsbarkeit stehe einem Nichtmuslim<br />

aber nicht offen, wenn die Straftat nur<br />

gegen islamisches Recht, nicht aber gegen die<br />

weltliche Gesetzgebung Indonesiens verstosse.<br />

Das betrifft vor allem schwule Männer. Homosexualität<br />

ist in Indonesien rechtlich nicht verboten,<br />

nach islamischem Recht aber strafbar.<br />

Schwulen Acehnesen aller Glaubensrichtungen<br />

drohen demnach bei einer Verurteilung bis zu<br />

100 Peitschenhiebe sowie die Zahlung von bis<br />

100 Kilogramm Gold oder ersatzweise 100 Monate<br />

Gefängnis.<br />

Bischek<br />

Kirgistan verbietet Homopropaganda<br />

Kirgistan ist dabei, sich in die homophoben<br />

Länder dieser Welt einzureihen. Das Parlament<br />

der zentralasiatischen Republik stimmte Mitte<br />

Oktober in erster Lesung mit grosser Mehrheit<br />

für ein Gesetz gegen «Homo-Propaganda». Die<br />

kirgisische Version geht dabei einen Schritt<br />

weiter als ihr russisches Vorbild. Bei Verstössen<br />

droht neben einer Geldstrafe auch eine Haftstrafe<br />

bis zu einem Jahr. Auch Volkes Stimme<br />

meldete sich mit schwulenfeindlichen Aktionen<br />

zu Wort. In der Hauptstadt Bischek demonstrierten<br />

300 Jugendliche vor dem Nachtclub<br />

«Guns’n’Roses» in Bischkek für «traditionelle<br />

Werte» und verhinderten das Konzert der vierköpfigen<br />

ukrainischen Boyband Kazaky. Die<br />

Band, so die Demonstranten, werbe für einen<br />

homosexuellen Lebensstil.<br />

Canberra<br />

Oppositionsführer für Homo-Ehe<br />

Australiens Oppositionsführer Bill Shorten setzte<br />

als Gastredner der Konferenz der Australian<br />

Christian Lobby (ACL) die Ehe für Homosexuelle<br />

wieder auf die politische Tagesordnung Australiens.<br />

Er sei Christ und zugleich für die Homo-Ehe,<br />

sagte Shorten laut australischen Medienberichten<br />

vor den Delegierten der einflussreichen überkonfessionellen<br />

christlichen Laienorganisation<br />

ACL. «Kein Glauben, keine Religion sollte jemals<br />

als Instrument für Spaltung und Ausgrenzung<br />

benutzt werden», betonte der Labor-Politiker.<br />

Die ACL ist seit vielen Jahren eine der Wortführerinnen<br />

der christlichen Opposition gegen die<br />

Einführung der Homo-Ehe in Australien. ACL-<br />

Direktor Lyle Shelton nahm das Bekenntnis von<br />

Shorten zur Homo-Ehe höflich als «Aufruf zu einer<br />

zivilisierten Debatte über die Ehe» auf.<br />

Melbourne<br />

Anglikaner gegen Homo-Ehe<br />

Die anglikanische Kirche Australiens wird sich<br />

nicht für eine Reform des Eherechts mit dem<br />

Ziel der Einführung der Ehe für Homosexuelle<br />

stark machen. Die Kirche werde aber weiterhin<br />

eine «sorgsame Balance zwischen der Heiligen<br />

Schrift und gesellschaftlichen Einstellungen»<br />

suchen, sagte Erzbischof Philip Freier anlässlich<br />

seiner Amtseinführung als neuer Primas der<br />

anglikanischen Kirche Australiens gegenüber<br />

australischen Medien in Melbourne. Die Anglikaner<br />

bewegten sich zwischen der «Schrift,<br />

den Traditionen der Kirche und der Einstellung,<br />

dass es keinen Raum für die Diffamierung und<br />

Zurückweisung von Menschen gibt, die sich<br />

vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen»,<br />

betonte Freier, Erzbischof von Melbourne.<br />

Melekeok<br />

Homosexualität nicht strafbar<br />

Der südpazifische Inselstaat Palau hat homosexuelle<br />

Handlungen entkriminalisiert. Mit der Strafrechtsreform<br />

folgte Palau einer Resolution des UN-<br />

Menschenrechtsrats. Palau besteht aus über 300<br />

Inseln, ist aber mit insgesamt 459 Quadratkilometern<br />

in etwa so gross wie der Kanton Obwalden.<br />

Auf den elf bewohnten Inseln leben knapp 20 000<br />

Menschen, die mehrheitlich Christen sind. In der<br />

Südsee ist Homosexualität noch in acht Inselstaaten<br />

verboten. Darunter sind Papua-Neuguinea, die<br />

Salomonen und Samoa. Eine widersprüchliche<br />

Gesetzeslage leistete sich lange Zeit Fidschi. Die<br />

Verfassung verbot die Diskriminierung Homosexueller,<br />

während laut Strafgesetzbuch homosexuelle<br />

Handlungen verboten waren. Nach einer Reform<br />

sind diese inzwischen nicht mehr strafbar.<br />

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